
Aus der Werkstatt:
Informationstiefe und Entscheidungshorizonte
Foto: Aus der Werkstatt
[ 2020 Franziska Köppe | madiko ]
Zählen Corona-Wochen eigentlich doppelt? Meinen Samstag gestern verbrachte ich hauptsächlich schlafend. Erst entspannend wurde mir bewusst, wie anstrengend diese vergangene Woche doch für mich gewesen war. Mir ist gewahr, wie luxuriös mein Leben ist. Diesem Bedürfnis nach Schlaf ohne Zögern nachgeben zu können, ist nicht allen vergönnt. So aufreibend es ist, alle Entscheidungen mit sich allein ausmachen zu müssen, und so schmerzlich ich Umarmungen gerade jetzt vermisse – das solistisch Unterwegs-Sein hat auch seine Vorteile.
Inzwischen ist auch der Sonntag mit ausgiebig Schlaf, dem Hören meiner Lieblingspodcasts und zeichnend verbracht. Jetzt, da ich mich an den Schreibtisch setze, schlägt die Tee-Stunde. Neben mir eine dampfende Kanne Earl Grey mit Milch und Kandis.
Ich genieße die wiedererlangte Gelassenheit, die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Ich kann draufrumdenken, was ich als Chronistin für die Nachwelt (und mich) festhalten möchte. Zeitgemäß sitze ich am Rechner. Nebenbei höre ich Jean Sibelius – Symphony No. 6, Op. 104. Es spielt das Danish National Symphony Orchestra unter der Leitung von Leif Segerstam.
Rituale
Entdeckt Ihr an Euch auch neue Rituale und Angewohnheiten? Nicht nur, dass wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen oder Einkaufsverhalten zurzeit hinterfragen, wir passen die verschiedensten Gepflogenheiten den veränderten Gegebenheiten an.
Mir ist es zur täglichen Gewohnheit geworden, mir den Wissenschaftspodcast von NDRinfo mit Prof. Dr. med. Christian Drosten anzuhören. Egal wie tief in der Nacht es schon war – ohne Drosten geht die Mimi nie ins Bett. Dieser Mann übt eine besänftigende Ruhe auf mich aus. Ich mag seine nerdige Art und fühle mich gleich schlauer, wenn ich ihm und den klugen Fragen von Korinna Hennig und Anja Martini aufmerksam folge.
Was ich an Christian Drosten schätze, ist:
- seine konsequente Art, Ruhe einzufordern.
- Sein Anspruch, uns auch komplexe Zusammenhänge zuzumuten.
- Uns Zuhörer*innen Wissenschaft zuzutrauen.
- Sich nicht verkürzen oder gar reißerisch verknappen zu lassen.
- Seine Demut, sich nicht allwissend und unfehlbar sondern neugierig, auf dem Weg und im Streben nach Erkenntnis zu zeigen.
- Und am meisten: wie klar er stets in allen Antworten bezüglich seiner Rolle ist. Wann er als Virologe, wann als Wissenschaftler allgemein und wann er als Mensch antwortet.
Gerade letzteres bewundere ich sehr. Es ist großartig, hier einem Meister in der Führung mit Sinn zuzuschauen, von ihm zu lernen. Das tut mir gut.
Nach der zweiten Woche kann ich ebenfalls erfreut festhalten:
Meinen Überblicksartikel Corona Virus: Informationsquellen und Entscheidungsgrundlagen verfasst zu haben, hat bei mir den gewünschten Effekt: Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, ständig sämtliche Medien-Quellen nach neuen Informationen abzugrasen. Gegen Ende der Woche stelle ich beruhigt fest: Es reicht, diese Quellen 1x täglich oder ab sofort auch 1x wöchentlich aufzurufen, mich auf den aktuellen Stand zu bringen und meine Social Media-Tätigkeit auf das normale Maß zurückzufahren – gern auch weniger.
Das bringt Ruhe rein. Wäre da nicht…
Der Sog, jetzt als Freiberuflerin besonders aktiv zu sein
Um mich herum entstehen zahlreiche Online-Formate: Webinare, Online-BarCamps, Online-Hackathons, Online-Coaching, Online-Beratung, Online-meetups, Online-Ich-weiß-nicht-was. Eine Flut von Newslettern fast wie zu DSGVO-Hochzeiten. Aktionen wohin das Auge reicht. Nur mühsam gelang es mir, mich im Verlauf der Woche dem Sog zu entziehen. Tief durchatmen. Den inneren Raum der Ruhe finden, aus dem ich Sinn abwägen und kluge Entscheidungen treffen kann. Das ist nicht so einfach in einer Krise wie dieser.
Da werden mit Kriegsrhetorik (“Die Einschläge kommen näher.”) die ohnehin starken Zukunftsängste der Menschen weiter geschürt. Auch ich war bin nicht frei davon. Muss ich auch schnell ein Angebot aufsetzen? Damit man mich nicht vergisst? Werde ich Gehör finden? Was ist das Besondere, das nur ich anbieten und Nutzen stiften kann? Kann ich damit Geld verdienen? Muss das ein kostenfreies Angebot sein? Schon, um den Eindruck zu vermeiden, ich würde die Krise für schnöden Mammon nutzen? Das scheint mir aktuell besonders verpönt zu sein. Gleichzeitig höre ich von zahlreichen Seiten: Umsatzeinbrüche von 75%, 85%, 100%.
Was mir in den letzten Jahren bereits schmerzlich bewusst wurde: Unser gesellschaftliches Leben ist extrem eng mit Geld verbunden, ja basiert auf diesem Tauschmittel. Da wird allseits darüber gestritten, wer denn nun wirklich systemrelevant ist. Ein jeder Mensch ist wertvoll. Hallo?! Aber nein, nur was sie*er zum gesellschaftlichen Wohl und zum Bruttoinlandsprodukt beitragen kann, zählt. Sind das die Übrigbleibsel aus meiner Sozialisierung in der DDR, die hier aus mir sprechen, dass ich das doof finde? Mich beunruhigt daran am meisten, dass dieser Glaubenssatz nicht in Frage gestellt wird. Oder die betreffende Person steht sofort als Öko-Terrorist und Sozi da. Nun…
Das bringt mich zur Narration, den Geschichten und Erkenntnissen, die wir uns gegenseitig erzählen:
Gespräche & Narrative
Mir ist es von jeher wichtig, mit meiner EnjoyWork-Community im Austausch zu sein, zu erfahren, wie es ihnen geht und was sie umtreibt. Diese Woche führte ich Gespräche mit Dozent*innen, Lehrer*innen, Pflege-Kräften, Dienstleister*innen, Energieberater*innen, Forscher*innen, Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Software-Entwickler*innen, Ethiker*innen, Soziolog*innen. Ja, es waren außergewöhnlich viele Gespräche letzte Woche und mir schwirrt schon allein davon der Kopf.
Worauf ich jedoch hinauswill: In den Gesprächen fallen mir Muster auf. Es scheint in meiner persönlichen Wahrnehmung einen Unterschied zu machen, aus welchen Quellen (und ob überhaupt) sich die Menschen informieren. Lesen sie Tageszeitung? Wenn ja, welche? Schauen sie fern? Welche Kanäle? Interagieren sie mit und über Social Media? Welche Social Media?
Informationsfreiheit
und Quellen für Informationen
Mit Erschrecken stelle ich fest, wie stark diejenigen in der Informationsfreiheit und Erkenntnissen hinterherhinken, die sich rein aus dem “örtlichen Blättle” informieren und wie erheblich ihr Bild von der Welt vom Meinungsmanagement des jeweiligen Blatts geprägt ist. Schlimmer noch: Ihnen ist diese unbewusste Inkompetenz nicht bewusst. Nochmal lesen: Sie ahnen weder ihre Bildungslücke an sich, noch ist ihnen bewusst, dass wir nicht wissen, was wir nicht wissen.
Was wir nicht wissen, müssen wir glauben. Wer hat das noch mal gesagt? Ich finde leider das Zitat nicht im Original. Seisdrum! Etwas aufgeklärter scheinen mir Menschen zu sein, die via Social Media mit ihrer Filterblase kommunizieren. Hier stelle ich Unterschiede fest, welches das Lieblingsmedium und Hauptquelle für Informationen ist. Aus den Gesprächen erahne ich, dass sich vor allem via WhatsApp Falschmeldungen und Finten rasant verbreiten. Auch via Facebook, so scheint mir. Was im Grunde ja dasselbe ist. Was sagt uns das?
Wahrheit und Dichtung
An dieser Stelle seien meine Quellen empfohlen (Auswahl), die ich gern zum Fackten-Check hinzuziehe:
Obacht: Auch Seiten, die sich “Fakten-Check” schimpfen, sollte man mit Vorsicht genießen. Ich verlinke bewusst nicht auf die schwarzen Schafe. Versteht sich von selbst. Meine Quellen oben sind ausgewählt nach meinen Grundprinzipien: Humanismus + Aufklärung + Freiheit (je im philosophischen Sinne).
Bietet Twitter die beste Aufklärung? Wie?
Zurück zum Thema Informationsstand in der Gesellschaft: Tweeties, also Personen, die Twitter aktiv als Medium zum Dialog und als Informationsquelle nutzen – also bewusst nicht nur die mit Sende- sondern auch “Empfangs”-Bewusstsein – scheinen mir am konstruktiv-kritischsten informiert und aufgeklärt zu sein. Nicht nur, dass sie (hoffentlich) ihre Timelines bewusst pflegen und damit darüber entscheiden, wem sie folgen (und wem nicht). Twitter scheint das Medium zu sein, wo ich frühzeitig Trends erkennen kann und im Verlauf der Zeit bewerten lerne.
Mit einer Verzögerung von 1-2 Tagen, zuweilen auch 7 Tagen kommen die Informationen, die ich via Twitter erhalte, in LinkedIn und noch einmal mit 1-2 Tagen Verzögerung via XING bei mir an. Zudem habe ich das Gefühl(!), hier näher an den Original-Quellen zu sein als in den beiden nachgenannten. Allerdings muss ich mir in allen (Social) Media die Mühe machen, überhaupt nach den Quellen zu schauen. In Zeiten von Fake News ist das ja ohnehin geboten und wir sollten keineswegs nur von der Schlagzeile oder dem Anreißertext auf den Inhalt des Artikels schließen. Ebenso wichtig ist mir, die Accounts selbst zu prüfen, deren Tweets ich weiterteile.
Dabei gehe ich wie folgt vor: Stufe [1] die letzten 10 Tweets lesen, Stufe [2] 1 Woche zurück springen (das kann schnell oder zeitraubend sein – je nachdem, ob die Person ein*e Viel-Twitter*in ist) – dort lesen und dann [3] noch einmal 1 Jahr nach hinten. Für Schritt [3] gibt es die erweiterte Suche in Twitter. Ja, das ist aufwändig. Es hat mich jedoch schon das ein ums andere Mal davor bewahrt, auf einen “Honigtopf” reinzufallen. Erstmals fiel mir auf, wie wichtig diese Strategie ist, als ich die Tweets zur Klima-Demo verbloggte. Holla die Waldfee, da habe ich einige “Block”-Kandidaten hinzugewonnen.
Was mir in der aktuellen Zeit auch wichtig erscheint, ist der Tenor der Informationen. Ich sprach es oben schon einmal an: Mir ist wichtig, keine reißerischen Beiträge zu teilen. Weder Panik noch Verharmlosen sind geboten. Den Menschen Aufklärung zutrauen. Und ihnen zutrauen, dass sie Lösungen im Umgang mit der Pandemie und den Maßnahmen finden.
Corona und
der Entscheidungshorizont
Aus den unterschiedlichen Informationsständen ergeben sich fast zwangsläufig auch unterschiedliche Strategien, mit der Krise umzugehen. Auch hier sind die typischen Muster erkennbar:
Über welche Zeiträume
diskutieren wir hier eigentlich?
Da gibt es die Verharmloser, die alles abtun als vorübergehend (“Das sind ja nur 2 Wochen bis zu den Ferien. Keine große Sache.”) Da gibt es diejenigen, die in eine Angststarre verfallen. (“Was mache ich jetzt bloß? Erst mal abwarten.”) Auch sehr beliebt ist “Et hätt noch immer jot jejange.” der Imperativ des Rheinischen Grundgesetzes. Die positive Grundhaltung ist ja nicht schlecht. Was viele jedoch als “Nichtstun” interpretieren, und das könnte auf Dauer problematisch werden. All jene würde ich eher in die Gruppe der kurzfristig Orientierten einordnen.
Dann gibt es die – ich nenne sie mal – Strategen, die sich jetzt wieder Gedanken um mittelfristige und langfristige Aspekte machen. Die unternehmerisch Denkenden, die ihr Geschäftsmodell prüfen. Sich überlegen, wie sie auf die Krise reagieren wollen. Sie hinterfragen aufs Neue, wie sie für ihre Kunden da sein wollen, die Krise meistern und daraus vielleicht sogar gestärkt hervorgehen können.
Mike Pfingsten formulierte es im Rahmen vom Hörertreffen am Donnerstag so: “Jetzt ist die Chance, Kunden loszulassen, von denen man sich schon lange trennen möchte.”
Erst durch die Reaktionen meiner Gesprächspartner*innen wurde mir bewusst, dass die erstgenannte Gruppe panisch oder wahlweise beschwichtigend auf die zweite Gruppe (zu der ich mich zähle) reagiert. Als ich meinen Gegenübern sagte, dass ich bei COVID-19 von 12 bis 15 Monaten bis zur medizinischen Lösung ausgehe, hat sie das extrem erschreckt. Sie hielten mich für völlig verrückt und antworteten, ich solle keine Angst haben.
Erst aus dieser Aussage entnahm ich, dass sie glaubten, ich hätte Angst. Da sieht man es wieder: Der Mensch geht zu 99% von sich selbst aus. Ich hatte dabei jedoch gar keine Sorge, ich sehe es eher realistisch und frage mich, wie ich damit umgehen soll. Was sich ändert. Interessanterweise schreckt es die Einen, von einem Jahr auszugehen. Mir gibt es Ruhe und Gelassenheit. Dann kann ich ganz anders abwägen und mir Zeit mit Entscheidungen lassen, muss nichts überstürzen.
update 05.04.2020
Nur wenige Tage nachdem ich meine Einschätzung veröffentlichte, brachte Mai-Thi Nguyen-Kim in ihrem großartigen maiLab folgendes Video heraus. Besser, klarer und unaufgeregter kann man es nicht erklären:
Ende update
Über welche Stabilität und Zukunftsrobustheit
von Entscheidungen reden wir?
Dabei denke ich nicht nur für die Zeit der Krise, sondern vor allem über die Zeit “ab jetzt” nach, etwas, das sich langfristig weiter halten lässt und Sinn stiften kann.
Mir ist dadurch bewusst geworden, dass ich selbst jetzt in der Krise nicht nur “Vorübergehendes” bauen und Strohfeuer entfachen möchte. Dieser Aspekt meiner Persönlichkeit tritt nun erneut ganz deutlich zutage. Wenn, dann soll es sich stimmig ins Gesamtkonzept einfügen und zukunftsrobust sein. Und dafür braucht es innere Ruhe und Gelassenheit. Etwas, auf das ich mich in den letzten Tagen zurückbesinnen musste.
Tagesgeschäft vs.
Prozesse & Strukturen vs.
Strategie
Hierbei profitiere ich natürlich auch von der Unterscheidung von Alltag / Prozesse & Strukturen / Strategie. Auf allen drei Ebenen sollten wir prüfen, wie wir auf die Krise reagieren:
Welche unserer Rituale gilt es jetzt im Tagesgeschäft anzupassen? Sind es kurzfristige, vorübergehende Maßnahmen? Diese Entscheidungen haben eine Halbwertszeit von 1-2 Wochen. Hier genügt ein “Quick & Dirty”. Hier zählen Schnelligkeit und hohe Flexibilität. Mir ist dabei wichtig, dass ich nicht die perfekte Lösung anstrebe, sondern eine, die mich schnell handlungsfähig macht und mir diese Handlungsfähigkeit dauerhaft erhält, mich möglichst wenig bindet. Hierbei unbedingt auch die kleinen Rituale bedenken, die mir in unsicheren Zeiten Stabilität und Zuversicht geben.
Ändern sich grundlegende Vorgehensweisen, so sind Adaptionen von Prozessen und Strukturen gefragt. Dabei sollte ich eher schon 3 bis 6 Monate vorausplanen, zuweilen auch 1 Jahr. Wen sollte ich in meine Entscheidung mit einbeziehen? Wie wirken sich die Konsequenzen aus? Erweitere ich meinen Handlungsspielraum oder schränke ich mich zu sehr ein?
Oder gibt es grundlegende Transformationsprozesse, die strategische Neuausrichtung von uns erfordern. Wer ist von den Auswirkungen betroffen? Wie wirkt das auf mich und mein Geschäftsmodell zurück? Hier sollte ich erst recht nicht überstürzt handeln, sondern aus der Ruhe und Gelassenheit heraus agieren.
Praxisbeispiel:
Digitalisierung / Auswahl Konferenz-Software
Ein Aspekt, der sich letzte Woche bei mir herauskristallisiert hat, war, meine digitale Transformation neu zu denken, sie zu justieren. Ich war gefordert, Entscheidungen zu beschleunigen, für die ich hoffte, noch mehr Zeit zu haben. Strukturelle Entschlüsse zu fassen, z. B. was Software betrifft. Ich denke, da wird es vielen zurzeit ähnlich gehen: COVID-19 beschleunigt und erhöht die Dringlichkeit für die Digitalisierung. Wie so zahlreiche andere auch, beschäftigte ich mich mit der Auswahl meiner Konferenz-Software.
In Software-Entscheidungen lasse ich immer meine HackerEthik mit einfließen. Ich suche daher stets nach Deutschen / Europäischen Software-Lösungen. Ich vermeide insbesondere Mainstream-Alternativen aus den USA, vor allem wenn ich sehe, dass mit der Datenschutz / Datensicherheit lax umgegangen wird. Hardware-technisch bin ich schon ganz gut ausgestattet. Ich suchte ein nachhaltiges Programm.
Nach langem Abwägen entschied ich mich nun doch für zoom. Weil ich hier ein hohes Maß an Partizipation unter den Teilnehmer*innen ermöglichen und als Moderatorin / Organisatorin in den Einstellungen im Hintergrund sehr viel beeinflussen kann. Auch das ist nachhaltig gedacht. Und doch ist es wieder ein amerikanisches System, das hinsichtlich Privacy sehr eigene Interessen verfolgt, die ich schwierig finde. Noch habe ich keine Alternative aus D-A-CH gefunden, die auch nur annähernd so stabil läuft und vergleichbare Moderationsmöglichkeiten eröffnet. Ich werde das jedoch weiter beobachten und in einem Jahr – wenn die Verlängerung meines Pro-Abos ansteht – neu entscheiden. Bis dahin: Ruhe!
Und so ziehe ich aus diesem eigenen Fall auch den Schluss und Erkenntnis: Die Grundsatz-Entscheidung ist mir schwer gefallen bis zu dem Moment, wo mir klar wurde: Alles, was ich jetzt entscheide, ist nicht in Stein gemeißelt. Es tut gut, an komplexe Entscheidungen einen Haken zu machen und sich dann wieder auf Inhalte zu konzentrieren. Beherzt ausprobieren, testen – statt lang zu grübeln. Der Intuition zu vertrauen und am wichtigsten: Es nach den Werten und Haltungen abzuwägen, was mir wichtiger in Bezug auf einen Entscheidungshorizont ist. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Justieren lässt sich ja alles später immer noch.
Nächster Schritt: Zoomen und Erfahrungen sammeln. Während ich in meinem ersten “Call” noch völlig überfordert von all den Knöpfen und Einstellungsmöglichkeiten war, fühle ich mich nach 3 Sitzungen schon deutlich sattelfester. Also auch hier: Übung macht die Meisterin!

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Fediverse: Organisationsintelligenz via Mastodon
Wie verbreiten sich Informationen via Mastodon? Wie ist die Kommunikation untereinander strukturiert? Wie kann ich durch mein Verhalten Informationsflüsse beeinflussen (stärken, schwächen)? Das Wichtigste zu wissen ist, dass Beiträge der Fedinaut:innen ausschließlich über zwischen-menschliche Interaktion weitergegeben werden. Organisationsintelligenz statt künstlicher Intelligenz von Algorithmen also. Keinen Einfluss auf das Verteilen von Informationen haben Sternchen. Mein Verständnis der Informationsflüsse im Fediverse via Mastodon als schematische Darstellung mit kurzen Erklär-Texten (Sketchnotes) inklusive Bildbeschreibungen.
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Meine Berichte aus der Werkstatt erscheinen unregelmäßig. Ich strebe an, alle ein, zwei Wochen von meiner Arbeit und dem, was mich beschäftigt, zu erzählen. Meine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen.
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