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Aus der Werkstatt

KW 08 / 2022

veröffentlicht: 25.02.2022 · Franziska Köppe | madiko
aktualisiert: 06.03.2022 · Franziska Köppe | madiko

Aus der Werkstatt 2022

Die Themen der Woche: EnjoyWork ist aufgerüstet – nächste Schritte und zu lösende Probleme. Herausforderungen, digitale Geschäftsmodelle in einem hoch dynamischen Umfeld weiterzuentwickeln und zu etablieren. Willkommen in der Matrix. ArtSocial22 – KreativInseln und EnjoyWork Art Challenge. OpenBikeSensor – ein Abschied. Optimismus in Zeiten des Krieges.

Foto: Aus der Werkstatt 2022
[ 2022-01-01 Franziska Köppe | madiko ]

EnjoyWork ist aufgerüstet

Die größte Baustelle diese Woche war das Hoch- und Aufrüsten des Portals von EnjoyWork. Die Updates und Upgrades liefen ohne Fehlermeldungen durch. Sehr schön so weit. Das ist jedoch leider nur die halbe Wahrheit. Obwohl sämtliche Einstellungen und genutzten Module, Templates, AddOns und PlugIns im System (REDAXO Backend) identisch zu diesem hier via madiko.com sind, gibt es eine ganze Reihe von Funktionalitäten im Redaktionsprozess sowie der Darstellung im Frontend, die nicht laufen.

Andere aus der REDAXO-Community machten dieselben Erfahrungen. Da hilft nur, das System stufenweise weiter hochzurüsten. Denn mit einer der ausstehenden Versionen werden die Probleme behoben. Wir können nur nicht mehr nachvollziehen, mit welcher und in welcher Reihenfolge die Updates/Upgrades durchgeführt werden sollten. Tja. Da heißt es also Daumen drücken und das beste hoffen.

Und dranbleiben natürlich. Meine Schätzung ist, dass ich in zwei Wochen weitergehen kann. Nächste Woche stehen viele andere Punkte auf meinem Zettel.

Herausforderungen, digitale Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln

Dieser Meilenstein freut mich dennoch enorm. Ich habe so lange schon darauf hingearbeitet. Er ist eine wichtige Basis für die nächsten großen Schritte. Leider komme ich in diesen Prozessen nur linear weiter. Das heißt auch, ich kann es nicht parallelisieren. So dauert alles gefühlt eine Ewigkeit. Ich schrieb schon, dass mich dabei stets die Ungeduld packt.

So kann ich beispielsweise die nächste Stufe im Implementierungsprozess für REDAXO nur dann weitergehen, wenn ich meinen lokalen XAMPP-Server auf eine höhere PHP-Version hochrüste. Da ich dies nur sehr selten tue, ist das mit entsprechendem Aufwand und hoher Konzentration bei mir verbunden. Bis ich beim letzten Update alles wieder am Laufen hatte, vergingen Tage. Ich schrieb damals mit. Daher hoffe ich, dass es das nächste Mal glatter läuft. Dennoch war das extrem frustrierend und unproduktiv.

Die Lösung ist das Problem

Ich befürchte, dass darin ein Teil meines ureigenen Problems liegt: Da es beim Programmieren und der System-Administration so lange dauert, hole ich mir andere Projekte ins Haus, die mir leichter von der Hand gehen. So kann ich Geld verdienen und die akute wirtschaftliche Lage verbessern.

Es löst jedoch nicht das Grundproblem und ich komme aus der prekären Situation mittel- bis langfristig nicht heraus. Denn nur, wenn ich die Funktionalitäten des Portals gelöst habe, entwickle ich mich profitabel mit EnjoyWork weiter. Dies wiederum erfordert eine hohe Aufmerksamkeit und Fokussierung über mehrere Tage hinweg. Es ist erfolgskritisch, am Vorhaben ohne Ablenkung zu arbeiten. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.

Parallelen in meiner Biographie

Mich erinnert das an die Phase meines Studiums, als ich an meiner Diplomarbeit arbeitete. Ich hatte seinerzeit ein halbes Jahr Zeit, diese zu schreiben. Nachdem das Thema gefunden und vom Professor abgesegnet war, stürzte ich mich voller Enthusiasmus ins Lesen und arbeitete mich binnen kürzester Zeit in meine Thematik ein (Organisationskultur von Kooperationen).

Je mehr ich las, desto mehr ahnte ich, was ich alles nicht wusste. Als sorgfältige Wissenschaftlerin recherchierte ich die Quellen der Texte, die ich las. Ich führte Gespräche mit wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, die an diesem Thema arbeiteten. Vielen Dank an dieser Stelle an den großartigen Bibliothekar, den wir hatten. Was für inspirierende Beratungen und gute Lesetipps! Zudem tauschte ich mich natürlich mit meinem Tutor und mit Kommilliton:innen aus. Ich sprach mit den Geschäftsführern, für die ich seinerzeit arbeitete. Und auch die ein oder der andere Kollegin/Kollege war offen für ein Gespräch. So bohrte ich mich immer tiefer ins Thema ein.

Nach drei Monaten war ein Punkt erreicht, wo mir klar wurde, dass ich den Absprung schaffen musste. Es galt, den aktuellen Stand meiner Recherche so anzunehmen, wie er war und meine Schlüsse daraus zu ziehen. Meine Hypothesen glich ich mit den Praxisbeispielen ab, die ich mir ausgewählt hatte. In der Synthese formulierte ich schließlich mein Fazit und öffnete im Ausblick die Forschungsfelder und offenen Fragen, die es weiter zu bearbeiten und beantworten galt.

Mein Professor sagte mir damals, dass die Meta-Analyse, die ich mit meiner Diplomarbeit abgeliefert hatte, die Beste war, die er jemals zum Thema gelesen habe. Note Eins mit Auszeichnung. Dieses hohe Niveau konnte ich mit dem zweiten – dem praktischen Teil – seinerzeit nicht halten. Ich kam in diesem Teil auf Note “gut” (2). Mir ging die Zeit aus, diesen ebenso fundiert zu erarbeiten. So erhielt ich insgesamt Note 2 (es gab nur volle Zensuren) für die Arbeit, da mein Professor letztlich höheren Wert auf Synthese und Praxisbezug legte.

Das machte mir Sinn und ich verstand das. Ich habe daraus viel gelernt und bin ihm daher für diese Lektion dankbar. Gleichwohl scheint das etwas zu sein, das mich mein Leben lang begleitet.

Dynamik der Entwicklung der IT-Infrastruktur

Was hat nun mein Studium mit der aktuellen Situation zu tun? Die Parallele zu heute sehe ich darin, dass sich Informationstechnologie und Programme so dynamisch und rapide verändern, dass wir nie “auf dem neuesten Stand” sind – egal wie hart wir daran arbeiten. Wir werden den Updates und Upgrades stets hinterherhinken.

Mein Anspruch ist, auf ein System zu bauen, das zukunftsrobust ist. Dahinter steht der Wunsch, darauf vertrauen zu können, dass es nicht binnen eines halben Jahres ausläuft oder als überholt [ deprecated ] gilt. Dieser Anspruch scheitert. Ich komme in diesem hoch dynamischen Feld nicht hinterher. Sobald ich mit einer Aktualisierungsrunde durch bin, müsste ich bereits die nächste starten. So komme ich jedoch nie über diesen “aktuellen Stand” hinaus, selbst wenn meine Durchlaufzeiten für Updates/Upgrades mit wachsender Routine sinken. Das funktioniert so also nicht.

Aktuell sieht das so aus: REDAXO ist nun seitens der Friends Of REDAXO (FOR) für PHP8 vorbereitet. Es fehlen einzelne, zentrale Elemente, auf die ich für meine Adaption angewiesen bin. Doch im Großen und Ganzen wäre es für mich eine gute Basis, wenn ich diesen Stand implementieren könnte, der jetzt von FOR angeboten wird. Die Entwicklungen der Vergangenheit rund um PHP aus der Apache-Community lassen den Schluss zu, dass 7.4, das ich aktuell nutze, noch zirka ein halbes Jahr, Jahr als aktuell gilt. Von dort springt PHP auf 8. Nun kündigte Microsoft an, PHP8 nicht zu unterstützen. Tja und nun? Wie geht es weiter? Baue ich mir also in meine IT-Infrastruktur gerade eine weitere Komplikation?

Mithin stehe ich erneut vor einem zu lösenden Problem. So kommt eines zum anderen. Dabei will ich mich doch eigentlich um einen Marktplatz und um die Transformation von kleinen und mittelständischen Organisationen kümmern. IT ist für mich und in meinem Geschäftsmodell ja nur Mittel zum Zweck. Im Online-Business jedoch auch essenzielles, wichtiges Mittel und Ressource. Aus der Nummer komme ich also nicht raus. Verflixte Sache!

Das Muster wiederholt sich

Wenn ich hier also den Blick nach innen wende und mich frage, was macht das mit mir, ist der Punkt nicht, zu erzählen wie ich mich fühle. Vielmehr versuche ich, an meiner eigenen Erfahrung das Generalisierbare zu erkennen. Geht das anderen auch so? Was macht das mit uns als Gesellschaft?

Siehe da: Das Phänomen kennen vermutlich alle Freiberufler:innen und Menschen aus kleinen und mittleren Firmen. Wo wir uns um unser zentrales Alltagsgeschäft kümmern sollten, bleiben wir in der Arbeitsorganisation hängen. Statt abzuarbeiten müssen wir uns darum kümmern, arbeitsfähig bleiben zu können. Obendrein stehen wir uns zuweilen selbst im Weg mit unseren Ansprüchen, Wünschen und vom Markt an uns herangetragenen Anforderungen – oder auch den durch den Wandel der Welt entstehenden, neuen Hürden.

Bei anderen sehen wir die Ursachen zumeist klar und deutlich. Indem ich offen und transparent darüber schreibe (was mir nicht so leicht fällt, wie sich das hier vielleicht vermuten lässt), versuche ich, meine Hürde zu überwinden. Und anderen Anregung(en) zu geben, über ihre Situation nachzudenken und Lösungen zu entwickeln. Denn selbst, wenn es ein gesellschaftsstrukturelles Problem ist – wir müssen unsere eigenen Wege finden, damit umzugehen.

Zugleich offenbart es, wieso ich meine Geschäftspartner:innen in ihren Transformationsprozessen gut verstehen kann – es mir in der objektiven Außenposition als Transformationskatalysatorin leicht(er) fällt, sie zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam ihre individuelle Lösung zu finden. Der Blick von Außen, das nicht Betroffen-sein, ist hier der Schlüssel. Mit meinen wöchentlichen Reflexionen versuche ich, die Perspektive bei mir einzunehmen und meine Erkenntnisse daraus mit Euch, meiner Community zu teilen.

MATRIX

Bleiben wir beim Thema IT-Infrastruktur. Seit einiger Zeit beobachte ich MATRIX. Das Ziel der Open-Source-Community ist es, ein sicheres, dezentrales, asynchrones, föderales Kommunikationssystem aufzubauen. Die Idee dahinter ist, dass jede Person mit dem Netzwerk über das selbst gewählte Werkzeug zu kommunizieren. Es also keine Rolle mehr spielt, ob ich lieber per Messenger, per Desktop-App, per E-Mail oder via Slack (oder was auch immer) mit dem System Daten und Informationen austausche. Zudem soll es verschlüsselt laufen und die Communitys können sowohl geschützte, interne als auch offene Kanäle anbieten.

Anfang Februar gab die Free Software Foundation Europe (FSFE) bekannt, dass sie nun eigene Matrix-Server betreibt: Willkommen in der Matrix.

Ich entschied mich für den Messenger Element, um das System als Nutzerin kennenzulernen. Das Einrichten war recht einfach und vergleichbar mit Slack. Insofern fiel mir das leicht.

FSFE macht das An-Bord-kommen in ihre offenen Räume ebenso unkompliziert, sodass ich nun erste Erfahrungen sammeln kann. Ich hatte mich auch beim OpenBikeSensor in die offenen Räume angemeldet. Da stieg ich jedoch nach dieser Woche direkt wieder aus. Das lag daran, wie dort der Messenger für Abstimmungen genutzt wurde. Also weniger am Tool selbst.

Mithin kann ich das erste Fazit ziehen: Element und Messenger sind definitiv nicht geeignet, komplexe Abstimmungen und First-Level-Support darüber abzuwickeln. Das ist in Foren oder Slack (usw.) deutlich besser aufgehoben.

Die Erfahrungen im Slack der ArtSocial22 zeigen mir: Auch das will gelernt sein. Es scheint vielen schwerzufallen, Threads zu nutzen. Mich irritiert und wundert das. Ich grüble, wie ich als Teilnehmende das fördern kann. Als Moderatorin beim OpenBikeSensor etablierten wir das von Anfang an. Über das lernende Zuschauen und Interagieren wurde das von all den anderen direkt übernommen. Den Menschen, die es technisch nicht gleich hinbekamen, fiel es selbst auf und sie korrigierten sich. Hin und wieder gaben wir technisch Hilfestellung. Doch letztlich haben sich fast alle konsequent daran gehalten. Das hat der Kollaboration gutgetan. Diese dezentralen, asynchronen Plattformen leben ja davon, dass man den Überblick behält und dabei nicht gezwungen ist, alles durchzulesen.

Ich war in meiner Rolle als Moderatorin der OpenBikeSensor-Community natürlich stark präsent. Bei der ArtSocial22 als Teil der Community lebe ich es ebenfalls. Doch wird es dort nicht von den anderen übernommen, obwohl sie meiner Argumentation pro Threads durchaus folgen können. Ich habe noch nicht verstanden, wie das kommt und wo da die Hürde bei ihnen ist. Fehlendes Technik-Know-how? Unachtsamkeit? Nicht wichtig genug? Dabei leiden sie selbst unter der Informationsflut und Unübersichtlichkeit, die so im Forum entsteht. Hm.

ArtSocial22

Apropos ArtSocial22. Letzte Woche hatte ich Mitglieder und Arbeitsorganisation des Orga-Teams der ArtSocial22 näher kennengelernt und mich in dessen Professionalisierung eingebracht. Wir kämpfen weiter mit einer hohen Fluktuation im Team und müssen daher viel Grundlagen immer wieder neu diskutieren und formulieren. Das ist ermüdend. Nun denn, das ist wohl ein Element von ehrenamtlicher Arbeit. Ich versuche, es mit stoischer Ruhe zu nehmen.

Das fällt mir leichter, nun, da meine eigene Aufgabe klarer geworden ist. Diese Woche fokussierte ich mich darauf, Mitstreiter:innen für die KreativInseln zu gewinnen.

KreativInseln für die Transformation

Ich schlug also mein Adressbuch auf und sprach geschätzte Menschen an. Ich wählte diejenigen aus, die im Bereich Kunst & Kultur unterwegs sind und Transformationskompetenz mitbringen sowie in Partizipation und im Ermächtigen geübt sind. Es freut mich wieder einmal sehr, solch tolle Menschen in meinem Netzwerk zu wissen.

Die Reaktionen auf die ArtSocial22 fielen allesamt positiv aus, auch wenn ich gut ein drittel Absagen kassierte. Hierbei war die Begründung stets dieselbe: zu kurzfristig. Das kann ich nur zu gut verstehen, ein Punkt, der mir ebenfalls Sorgen bereitet. Dennoch kamen auch erste Interessensbekundungen und so sind für nächste Woche Gespräche angekündigt. Ein Drittel reagierte bisher nicht. Mal schauen, wie das weitergeht. Gegebenenfalls hake ich in zwei Wochen nach.

Nachdem ich persönlich auf die engsten Geschäftsfreunde und Geschäftspartner:innen zugegangen war, sorgte ich dafür, dass der Aufruf via EnjoyWork eine Heimat findet. So können sich Menschen bewerben, an die ich nicht gedacht habe oder die mir folgen, ohne dass ich direkt davon weiß. Und natürlich als Chance für mein Netzwerk, es in ihren Kreisen zu teilen. Bitte hier entlang:

Eigene ArtSocial22 KreativInsel gestalten

Beteilige Dich mit einer eigenen “KreativInsel”. Hier findest Du mehr Informationen zur Idee, zum Schwerpunkt in diesem Jahr, wie wir Euch Kunstschaffende unterstützen, die Finanzierung des Ganzen und zum weiteren Ablauf.

EnjoyWork Art Challenge

Während ich mich mit dem Potenzial von KreativInseln beschäftigte, reifte in mir der Gedanke, eine eigene KreativInsel anzubieten. Ich suchte nach einer Idee, wie diejenigen, die die ArtSocial22 toll finden, jedoch nicht mehr die Zeit finden, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, dennoch mitmachen können. Also im Kleinen Teil des Großen werden können. So kam ich auf die Idee, eine Art Challenge auszuloben.

Ich ließ mich dabei von Jake Parker inspirieren. Inktober ist die weltweit größte, mir bekannte Art Challenge. Mir ist bewusst, dass das nur eine von tausenden von Art Challenges international ist. Iva Mikkles aus Zürich sammelt und strukturiert diese unter dem Titel Best Art Challenges 2022 via Art Side of Life. Da schaute ich ebenso vorbei und stöberte ein wenig, um mir Inspiration und Anregungen für die Umsetzung zu holen.

Meine Idee stimmte ich dann mit dem ArtSocial22 Kernteam ab. Voilá:

EnjoyWork Art Challenge

Jeden Tag ein Bild – für all jene, die sich täglich im Kleinen zum Thema herausfordern und Teil eines großen Ganzen sein wollen. Zur Promt-Liste und 5 kleinen Regeln zum Mitgestalten. Ob Du dann täglich, alle zwei Tage, ein Mal die Woche oder nur einen Beitrag im ganzen Monat leistet, das bleibt Dir überlassen.

Für die Promt-List wählte ich aus den Hauptthemen der ArtSocial22 die aus, mit denen ich mich beschäftigen möchte. Ich nahm beispielsweise Ekel/Abscheu aus. Dann fügte ich positive Aspekte, zu denen wir hintransformieren können, hinzu sowie neutrale Anker.

ArtSocial22: Promt-List EnjoyWork Art Challenge (01. bis 30. April 2022). Bild: cc EnjoyWork & ArtSocial22

ArtSocial22: Promt-List EnjoyWork Art Challenge (01. bis 30. April 2022)
[ 2022-02-23 EnjoyWork & ArtSocial22 ]

Ich erhoffe mir damit insgesamt eine gute Resonanz auf die ArtSocial22 in den sozialen Medien. Und dass es uns gelingt, Menschen ins Nachdenken zu bringen. Bis dahin ist noch extrem viel zu tun. Ich hoffe sehr, ich bereue das nicht und erhalte die gewünschte Energie zurück, die hier entstehen kann. Ich denke, wir alle können derzeit eine Aufmunterung gut gebrauchen.

OpenBikeSensor

Nach der Euphorie und Freude, die der Deutsche Fahrradpreis ausgelöst hatte, kam letztes Wochenende der Blues. Es stimmte mich traurig, dass ich mich nicht mehr als Teil des Teams und der (aktiven) Community fühlte. Nach zwei intensiven Jahren, die ich das Projekt unterstützt und vorangebracht hatte, war das schmerzhaft. Im Verlauf der Woche hat sich das gelegt und ich nahm Abschied.

Das zeigte sich mir deutlich durch ein Gespräch, das ich mit einer der zentralen Personen des Projektes führte. Wir waren zusammen spazieren gegangen und hatten uns zu den Entwicklungen der letzten Wochen und Monate ausgetauscht. Ich hatte vor allem deswegen den Kontakt gesucht, um gemeinsam zu reflektieren.

Zudem war ich offen, für mich gegebenenfalls einen neuen Anknüpfungspunkt ans Projekt zu finden. Ich hörte in mich hinein, ob sich eine Perspektive (er)öffnet, ich wieder sinnkopple. Das blieb aus. Es stellte sich keine neue Energie oder Schwung ein. Die Begeisterung, die ich noch vor einer Woche für OpenBikeSensor verspürt hatte, ist verflogen.

Gleichwohl wäre das notwendig gewesen, um neuen Mut und Tatendrang für die Wiederaufnahme des Ehrenamts zu sammeln. Das ist ok, dass das so ist. Wenn ich ehrlich bin, es erleichtert mich auch zu einem gewissen Anteil. Siehe oben. Mein Fokus ist endlich wieder zentral bei EnjoyWork.

Natürlich werde ich das Projekt weiterhin verfolgen und unterstützen. Nun jedoch aus der Beobachterin-Perspektive und in meiner Rolle als Kuratorin für die Initiative FAHRRADkultur.

Zuguterletzt

Zusammenfassend kann ich also sagen, es war eine aufschlussreiche Woche mit einigen Hochs und Tiefs. Insgesamt geht es mir gut. Ich bin gesund. Der Sonnenschein hebt die Stimmung. Und ich hatte meinen ersten CoffeeCall mit Jacob – sogar als extended version. Da wir rüde von der Technik noch vor Ablauf der geplanten 7 min für CoffeeCalls unterbrochen wurden, rief Jacob direkt an und wir setzten das Gespräch fort. Das war nicht ganz im Erfinder der Sache, weil unser Telefonat dadurch zeitlich ziemlich aus dem Ruder lief und mir meinen ersehnten Spaziergang kostete. Es war dennoch schön und ich ließ mich gern darauf ein. Jacob ist ein charmanter, interessanter Gesprächspartner. Danke Dir!

Und sonst so? All das, was uns im Alltag beschäftigt, wird überschattet vom Krieg in der Ukraine. Es ist unfassbar und ich begreife es nicht. Es ist nicht an mir, den Angriff auf Europa zu kommentieren oder zu diskutieren. Mein Weg aus der Krise ist, in meinem Feld und in meinem Einflussbereich friedensstiftende Maßnahmen voranzubringen. Dazu gehört es, mit Sinnvoll Wirtschaften eine Alternative zum Kapitalismus anzubieten. Daran konsequent und mit Herzblut weiterzuarbeiten.

In diesem Sinne: Lass uns weiter zukunftsgewandt und optimistisch sein.

Bleib neugierig, gesund und munter,

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