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Eine runde Sache

1975 ... 2015

veröffentlicht: 13.01.2015 · Franziska Köppe | madiko
aktualisiert: 10.08.2022 · Franziska Köppe | madiko

Es ist schon erstaunlich, wie viele Erlebnisse und Erfahrungen wir im Verlauf unseres Lebens sammeln. Geburtstage sind für mich ja eher so was wie ein Jahreswechsel: Man gewöhnt sich schnell an eine neue Zahl. Zumal bei mir dem einen der andere immer kurz aufeinander folgt.

Dieses Jahr gehe ich nun erstmals den Schritt, meine ganz subjektive Reflexion hier öffentlich zu machen. Im Folgenden also Begebenheiten, Abenteuer und persönliche Einschnitte, die stark geprägt haben wie ich heute bin. Eine unvollständige Liste bleibt es. Und doch liest es sich vermutlich anstrengender als es war…

Lesezeit ~ 4 min.

Foto: Franziska Köppe beim Frühstück
madiko

Franziska Köppe, Schaukelpferdchen . Bild: copy Franziska Köppe | madiko

Franziska Köppe, Schaukelpferdchen
[ 1975 Franziska Köppe | madiko ]

1975-1984

  • Das Licht der Welt erblickt.
  • Krabbeln und später Sitzen, Schaukeln und Laufen gelernt.
  • Sprechen, singen und Geige spielen gelernt.
  • Klettern, Skifahren, Radfahren, Schwimmen gelernt.
  • Die ersten Kleckerburgen, Staudämme, Zelte, Puppenhäuser … gebaut, Kunstwerke gebastelt und Sandkuchen gebacken. Und dabei spielerisch gelernt, mit Kritik umzugehen.
  • Die ersten Kirschen aus Nachbars Garten geklaut = zwei Mal Mut gelernt.
  • Handwerksgeselle als Bäcker, Koch, Gärtner, Tapezierer, Maler, Elektriker, Tischler, Drechsler, Maurer, Stein- und Fließenleger, Metzger, Fahrrad- und Auto-Mechaniker inklusive Traktoren und einer mobilen Kreissäge sowie Aushilfe auf dem Bauernhof.
  • Lesen, Schreiben, Rechnen und noch viel mehr gelernt. In die Sterne geguckt, auf Berge gekraxelt, in die Büsche verschlagen, Felder durchstreift und gern auch solo die Natur entdeckt.
  • Papier, Altglas sowie Eicheln und Kastanien gesammelt. Alles für einen guten Zweck gespendet.
  • Thüringen, Sachsen, Mecklenburg, die Ostsee bereist. Unter anderem allein mit dem Zug von Gera nach Leipzig zu den Großeltern gereist.
  • Theater und Oper, Fernsehen und Kino, Puppentheater und Zirkus kennengelernt.
  • Die ersten Freundschaften geschlossen und mich unsterblich verliebt.

Franziska Köppe, Geige im Arm. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

Franziska Köppe, Geige im Arm
[ 1984 Franziska Köppe | madiko ]

1985-1994

  • Neben der Schule weiter Musiker-Karriere: Kinder-Orchester > Jugend-Orchester. Gastspiele am Theater der Stadt.
  • Zur Geige kommt das Klavier als neues Instrument sowie professionelle Gesangs- und Sprechausbildung.
  • Unfreiwillige politische Karriere: Jungpioniere > Thälmann-Pioniere. Gelernt damit umzugehen, wenn ich anecke, weil ich auch mal gegen den Strom schwimme und mich nicht an allgemeingültige Regeln halte.
  • Jugendweihe mit allen Irrungen und Wirrungen, die das zur Folge hatte. Über Plüsch-Rüsch, ondolierte Haare und die weißen Strumpfhosen beim Tanzschulabschlussball denken wir das Mäntelchen des Schweigens…. Besseristdas.
  • Friedliche Revolution mitgestaltet und eines Tages in einem neuen Land aufgewacht.
  • Schulbildung mit vollwertigem Abitur (alle Fächer) plus Musik-Spezial-Ausbildung am Rutheneum in Gera erfolgreich abgeschlossen (Erweiterte Oberschule, später Gymnasium). Es waren die ersten 50-Stunden-Wochen, die mir zeigten, dass Arbeit Freude sein kann. Mein kleiner, ganz besonderer Stolz: Mathe 1,0 und Musik-Spezial-Ausbildung 1,0. #hach :-)
  • Auf der Bühne musizieren und im Publikum sitzen. Zahlreiche Kultur-Veranstaltungen besuchen (Kabarett, Konzerte, Ausstellungen …). Einfach genial, wie wir Jugendlichen in Gera und Leipzig von der Stadt finanziell in Sachen Bildung gefördert wurden!
  • Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik Weimar für Geige / Bratsche (Orchestermusik) bestanden und doch anders entschieden. Ein Lebenstraum. Losgelassen. Heute freue ich mich über dieses außergewöhnliche, schöne Hobby (siehe unten die Fortsetzung).
  • Viele Leute gefragt “Was machst Du eigentlich?”. Reflektiert. Leben neu justiert. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth aufgenommen.
  • Endlich flügge! Unter anderem: Meine erste Wohnung, später Wohngemeinschaft. Als logistische Nebenwirkung die Einsicht, dass ein Mehr-Gang-Fahrrad mich mobiler macht (als mein 1-Gang-Diamant).
  • Die ersten Auslandsreisen: Tschechoslowakei (heute Tschechien), Ungarn, Frankreich, Italien und Süd-Tirol (also das andere Italien halt).
  • Die Großeltern mütterlicherseits für immer verabschiedet. Sie waren einfach – im besten Wortsinn. Bescheiden. Demütig. Gütig. Zwei bodenständige, grundehrliche und herzliche Menschen. In meinem Herzen. Für immer.
  • Die ersten Freundschaften für’s Leben geknüpft.

Franziska Köppe, Studentin. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

Franziska Köppe, Studentin
[ 1995 Franziska Köppe | madiko ]

1995-2004

  • Im Studium richtig durchgestartet. Vordiplom und Diplom bestanden. Ich zählte zu den knapp 90 der anfänglich 700 Studenten, die das Diplom in Bayreuth bestanden. Doch doch, das macht mich schon stolz, zumal ich das Prädikat nur knapp verfehlte – trotz schwerer Krankheit. Richtig toll fand ich die Zeit in den Lerngruppen. Vor allem meine Jungs von der Orga-Gruppe. Das war intellektuell anspruchsvoll und eine der lustigsten Zeiten überhaupt. Die Marketing-Mädels (Ein Klischee, ein Klischee!) waren da eher stutenbissig. Hab ich auch viel gelernt. Klar doch! Halt mehr so “Klappe halten. Das geeeeht vorbeihei.”
  • Parallel zum Studium Praxiserfahrungen gesammelt als Assistentin der Geschäftsführung und als Junior-Managerin verschiedener mittelständischer Firmen unterschiedlicher Branchen. Im Zonenrandgebiet. Zumindest fühlten sich die Oberfranken zu dieser Zeit immer noch so.
  • Gemeinsam mit Freunden die erste Domain gekauft. Die Internetseite konzipiert, programmiert und gepflegt. So richtig mit html. Nix WYSIWYG und so. Frames. Himmel, wenn ich allein daran denke, wie lange wir gebraucht haben, um die Farben zu definieren… http://uniorchester-bayreuth.de. Die Adresse ist noch gleich, sieht natürlich jetzt ganz anders aus. Damit startete auch meine Karriere als Grafikerin, Redakteurin und Journalistin. Integrierte Kommunikation. Gelernt ist gelernt!
  • Fortsetzung der Musiker-Karriere: Uni-Orchester Bayreuth, Junge Sinfonie Oberfranken, Junge Philharmonie Esslingen, Christophorus Symphonie Orchester Stuttgart und diverse andere Ensemble. Besonderes Highlight: Ein Kooperationsprojekt mit dem Rundfunk-Orchester und ich sitze mit einem Profi am Pult. Proben im Funkstudio inklusive. Auch wenn wir mittlerweile Villa-Berg-Routine haben, es ist immer wieder genial, dort zu proben. Danke Patrick!
  • Das erste Mal Konzertmeisterin mit Verantwortung für 60 ehrenamtliche Musiker unterschiedlichster Disziplinen (Uni-Orchester Bayreuth). Ich treffe gemeinsam mit dem Team die erste folgenschwere Entscheidung meines Lebens, die nicht nur mich – sondern eben alle betrifft. Ich erfahre dabei auch die Bedeutung von Fehlertoleranz und der Redewendung “Im Leben ist nichts in Stein gemeißelt”.
  • Mein erster Job nach dem Studium: Ich, die Marketing-Abteilung = Verantwortung für die komplette Marketing-Kommunikation eines mittelständischen Unternehmens und somit endlich finanziell unabhängig. Die ersten internationalen Großprojekte.
  • Mutig rauf aufs Pferd und in der Wildnis Thüringens richtig Western-Reiten gelernt. Allein dieses Abenteuer würde mindestens drei Seiten füllen… Glorreiche Sieben waren übrigens auch mit dabei.
  • Talent fürs Segeln entdeckt und stets diese kostbare Zeit auf dem Wasser genossen. Surfen musste ich natürlich auch ausprobieren. Gemerkt, dass das zwar auch was mit Wasser und Wind zu tun hat. Das war’s aber auch schon. Heijeijei. Zum Glück gab es damals noch keine Smartphones mit Kamera-Funktion!
  • Auslandsreisen: Arbeiten in Russland, Konzert-Tournee Australien, Urlaube in der Türkei, Griechenland, Istrien, Frankreich und den Niederlanden.
  • Babys und Kleinkinder sowie rüstige Alte betreut.
  • Verliebt, Verlobt, nicht geheiratet. Seither bin ich Ex-Schwieger-Tochter-in-spe. Familiäre Bande müssen nicht zwangsweise biologisch begründet sein. Zeiten des Sturm und Drang.
  • Etwas Besonderes war die intensive Zeit mit den Großeltern. Sonntags war immer – bei Wind und Wetter – eine Wanderung angesagt. Und lecker Essen gab es auch. Vor allem in den ersten Monaten hätte ich ohne die beiden nicht überlebt. Ihre Ortskenntnis (obwohl selbst erst 1989 nach Bayreuth gezogen), ihr unglaubliches Netzwerk in alle Gesellschaftsschichten und ihre Unternehmungslust waren phänomenal!
  • Dem Tod von der Schippe gesprungen und einen tiefgreifenden Prozess der Reflexion und Veränderung begonnen.

Franziska Köppe, Jungakademikerin. Bild: copy Franziska Köppe | madiko, Foto: Arne Peplau

Franziska Köppe, Jungakademikerin
[ 2005 Franziska Köppe | madiko, Foto: Arne Peplau ]

2005-2014

  • Beruflich jede Menge Herausforderungen angenommen und fachlich-methodisch-menschlich viel hinzugelernt. Unter anderem zahlreiche internationale, mehrjährige Großprojekte mit bis zu 150 Beteiligten hauptverantwortlich gestemmt.
  • Zum Ausgleich täglich mit dem Rad gefahren (45 Kilometer – wie mir das fehlt!), getanzt (drei Mal die Woche, hauptsächlich Salsa – auch das fehlt mir), viel gewandert und mit Freunden das Kulturangebot der Schwabenmetropole genutzt.
  • madiko gegründet. In der Wirtschaftskrise. Das Wasser war mir so dennoch lieber als weiter Haifischbecken. Jährlich das Geschäftsmodell weiterentwickelt und verbessert. Initiativen ins Leben gerufen und Mitstreiter dafür begeistern können. Mich Aktionen angeschlossen und andere in ihrem Erfolg unterstützt.
  • Den 12. Umzug meines Lebens bewerkstelligt. Seither jedoch endlich angekommen.
  • Projekt “Deutschland kennenlernen” gestartet: mit dem Rad, zu Fuß und beritten durch Baden-Württemberg, Bayern, die Holsteinische Schweiz, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Niederrhein, Niedersachsen und Thüringen.
  • Zeit der Schmerzen und körperlichen Einschränkungen: In vollem Galopp vom Pferd gestürzt (großes Glück gehabt!). Verletzung beim Wandern in den Alpen (ein Jahr nicht laufen können). Beim Radfahren beide Hände gebrochen (Der Auslöser war ein smartphone-tüddelnder Fußgänger!). Mit jedem dieser einschneidenden Erlebnisse gelernt, dass im Leben alles einen Sinn hat.
  • Urlaube in Frankreich, Irland, Österreich, Schweiz, Spanien sowie in Deutschland (siehe oben).
  • Tante geworden. Großtante auch. Den Großeltern väterlicherseits für immer adieu gesagt. Vor allem der Abschied von meinem geliebten Rudibatschi war ein bewegender Prozess.
  • Noch einmal eine große Liebe gefunden. Getrennt. Freundschaft aufgebaut. Letztlich doch schmerzlich einsehen müssen, dass ich mehr am Wunsch denn an der Wirklichkeit hänge.
  • Wertvolle Freundschaften und ein stabiles soziales Netzwerk gefunden. Große Demut und Dankbarkeit dadurch erfahren.

2015 …

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