Aus der Werkstatt

Wochenrückblick KW25 / 2023

veröffentlicht: 23.06.2023 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2023.

Die Themen der Woche: Zweite “Urlaubswoche” – hm, so ganz funzt es mit dem Erholen noch immer nicht. Schwarmfinanzierung: Aus EnjoyWork wird WandelMut. Podcasts, öffentlich-rechtliches Radio und Audio-Plattform-Kapitalismus. Klima-Erschöpfung und die (Ohn)Macht des Einzelnen. Integrationsangriff auf das Fediverse. PodcastLiebe: Hitzeschutz für Klima-Resilienz, Guter und schlechter Schlaf, Statische Code-Analyse für PHP und Open Source.

Aus der Werkstatt 2023
[ 2023 Franziska Köppe | madiko ]

Es ist Freitag, halb sieben Uhr morgens. Ich sinniere zur allgemeinen Lage. Der folgende Bericht aus der Werkstatt entstand nach und nach. In Etappen über die Woche verteilt schrieb ich daran. Heute nun werde ich alles zusammenbinden. Ich werde mein abschließendes Lektorat vornehmen. Bevor ich mich ans Verbessern von Ausdruck, Rechtschreibung, Grammatik setze und die Lesbarkeit optimiere, lesen was gewesen. Ich genieße die kühle Luft, die endlich meine Wohnung abkühlen konnte. Die Vögel zwitschern. So ganz wach bin ich noch nicht. Ich werde mich später vielleicht noch einmal auf ein Nickerchen hinlegen. Sollte ich die Müdigkeit nicht abschütteln können. In diesem Sinne: Wohlan.

WandelMut: Steady

Montag. Es ist Urlaub und doch versuche ich kleinere Dinge auf den Weg zu bringen. So stellte ich nun Steady, die Schwarm-Finanzierungs-Plattform der Kooperative und Bewegung, von EnjoyWork auf WandelMut um. Ein paar erste, rudimentäre Text-Korrekturen. Da muss ich in jedem Fall noch mal ran. Das ist mir alles zu kompliziert, zu lang, zu wenig motivierend und einladend. Das dann nach der Ferienzeit. Für diese Woche erst einmal “genug” sein lassen.

Wenn Du Ideen und Wünsche dazu hast – ich würde mich über Anregungen und Deine Fragen zur Bewegung und Kooperative freuen. Was wird nicht klar? Was fehlt Dir für eine (positive) Entscheidung pro Mitgestalten? Was irritiert Dich? Schau doch mal vorbei unter steady / WandelMut. Danke!

Werde Teil der Bewegung und Kooperative WandelMut und gestalte mit!

Das “WandelMut Arbeitsbuch”, meine Reportagen, zahlreiche Gespräche mit Impulsgeber:innen, Fachbeiträge, die “LeseLust” und noch viel mehr wie auch meine Berichte aus der Werkstatt  –  sie alle stehen kostenfrei und offen zur Verfügung.

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Sommerregen

Mittwoch Mittag. Seit einer Stunde regnet es. Es ist einer dieser flächigen, ruhigen, gleichmäßigen Sommerregen. Noch vor zehn Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mir privilegiert dabei vorkommen würde. Ich stehe an der geöffneten Balkontür. Während warme Regentropfen auf meine Beine fallen, denke ich über die Dürren und Hitze, die Überschwemmungen, Sturmfluten und Unwetter nach, die derzeit über die Erde fegen. Überall auf der Welt erfahren wir, was der Klimawandel bedeutet.

Wir erleben die höchste Erderwärmung seit Menschengedenken. Nicht nur ein bisschen, sondern extrem. Das Phänomen heißt El Niño. Während seine kleine Schwester La Niña in den letzten Jahren für eine Kühlung sorgte und die globale Überhitzung abmilderte, bewirkt El Niño eine zusätzliche Erwärmung der Ozeane. Wärmere Ozeane absorbieren jedoch weniger Kohlendioxid. Somit erwärmt sich der Planet stärker. Ein Teufelskreis. Ich werde noch ausführlich darüber schreiben.

Seit Monaten schon sind die KlimaFolgenForscher:innen beunruhigt. Aus ihren Befürchtungen wird von Tag zu Tag mehr Gewissheit. Immer neuere Hiobsbotschaften erreichen mich. Viel früher als modelliert, werden wir global die 1,5° gegenüber vorindustriellen Zeiten gemessenen, durchschnittlichen Lufttemperaturen erstmals übersteigen. Die Rede ist von 2023 oder 2024. Die Sorge ist, dass wir die Kipppunkte im Klimasystem auslösen und die befürchteten Konsequenzen tragen müssen. Wir selbst und alle nachfolgenden Generationen.

Doch bevor ich hier nur laienhaft schreibe und mir meine so dringend nötige Ruhephase in Sachen Klima-Bewusstsein und “Kopf-Arbeit” nehme, versuche ich, die Gedanken durch mich hindurchziehen zu lassen. Vor allem den Zeitdruck und die Dringlichkeit, die ich bei den Nachrichten empfinde, möchte ich loslassen. Das ist nicht einfach. Das Thema begegnet mir ja überall. Dabei hilft mir, zu wissen, nicht allein zu sein. Es ist ok, mich zu entlasten. Es ist sehr wichtig, mir die Erholung zu suchen. Also stehe ich noch eine ganze Weile gedankenverloren da und beobachte den Sommerregen.

Klima-Erschöpfung

Wie aus Ohnmacht Veränderung werden kann

Donnerstag Abend, 21:30 Uhr. Ich bin geplättet. Heute nahm ich am “Europe Calling” teil. Thema des Webinars waren die psychologisch-sozialen Auswirkungen der Klima-Erschöpfung. Das waren anderthalb Stunden geballte Ladung Wissenschaftskommunikation und Erfahrungsberichte aus der Klima-Bewegung. Ich lass das erst einmal sacken. Ich gebe mir Zeit für diesen Mix aus Trauer, Wut, Unverständnis auf der einen und Verbundenheit, neuer Motivation, Liebe auf der anderen Seite.

Freitag. Erstaunt sehe ich, dass die Videos zum Livestream bereits verfügbar sind. Hier daher schon einmal der Auftakt mit ersten groben Infos. Meine persönliche Rückblende mit der Zusammenfassung meiner Erkenntnisse und neuem Wissen werde ich noch formulieren. Bleib neugierig.

Genial finde ich, dass es weitere Versionen in den bei der Veranstaltung angebotenen Sprachen gibt, insgesamt also Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch. Bei mir stellt sich ein Gefühl der europäischen Verbundenheit her. Eine explizite Wahrnehmung, die leider selten in meinem Alltag ist. Danke dafür an die Organisator:innen von Europe Calling und den Partner:innen aus der europäischen “Power to the People”-Gruppe der Organisationen European Alternatives, European University Institute, Mehr Demokratie, Another Europe is Possible und Citizens Takeover Europe.

Die Fortsetzung findet im Übrigen nächsten Donnerstag Abend statt. Ab 20 Uhr öffnen die Organisator:innen den Raum für die Teilgeber:innen. Jede:r ist eingeladen, sich zu den Impulsen austauschen und vernetzen zu können. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich anschließe. Ich werde es von meiner Bedürfnislage abhängig machen und spontan entscheiden.

Podcasts, öffentlich-rechtliches Radio und Plattform-Kapitalismus

Erstaunt stelle ich fest, dass ich mich auditiven Angeboten zunehmend öffne. Noch zu Studienzeiten war ich mir sicher, dass ich nur über Hören das Gesagte nicht ausreichend verinnerlichen und mir merken kann. Ich war überzeugt, dass ich Visuelles und Auditives kombinieren muss. Das ist auch heute noch so, dass ich über die Kombination meine besten Lernergebnisse erzielen kann. Umso mehr freut mich, dass sich Podcasts immer weiter in meinem Alltag einfügen. Ich entdecke hier etwas Neues, das mein Leben bereichert.

Neue Einsichten zu Podcasts aus journalistischer Sicht erhielt ich nun über ein Gespräch zwischen Philip Banse und Sandro Schroeder. Da die Betrachtungen umfangreicher wurden, lagerte ich alles in einen Fachbeitrag aus. Bitte hier entlang:

Journalismus und Wissenschaftskommunikation im Spannungsfeld von Pragmatismus und gelebter Ethik

Über mein Podcast-Erleben und unternehmerisches Entscheiden konnte ich reflektieren, als ich dem Gespräch von Philip Banse mit Sandro Schroeder via Küchenstudi.io folgte: Podcasts, öffentlich-rechtliches Radio und die Plattformen. Die Folge ist von Mitte Februar 2021, hat an Aktualität jedoch nicht eingebüßt. Die beiden unterhalten sich über die unterschiedlichen Arten von auditiven Publikumsformaten und ihren Umgang damit. Mich interessieren die Rückschlüsse, die sie für die Arbeit von (freien) Journalist:innen und Medien-Leute ziehen. Mich interessieren die sozio-kulturellen Auswirkungen und die gesellschaftlichen Wirkungen. Ich fokussiere mich in meiner Betrachtung wie stets auf kleine und mittelständische Organisationen, Freiberufler:innen und Wissenschaftler:innen.

Weiterlesen

Diese Themen fand ich in ihrem Wissens- und Erfahrungsaustausch am spannendsten:

  • Lebendiges Ökosystem: Vielfalt durch Dezentralität
  • Radio ist nicht Podcast, Podcast ist nicht Radio
  • Podcasts sind Nischen-Angebote für Nerds
  • Podcast zwischen Journalismus und Freiem Radio (oder doch ein Vieleck?)
  • Die fatale Macht des Turbo-Kapitalismus
  • Infrastruktur und Moderation der Inhalte
  • Die (Ohn)Macht des Einzelnen
  • Finanzierung – es ist kompliziert

Das Gespräch zwischen Philip und Sandro war eine Bereicherung. Ich habe viel verstanden, weswegen ich heute kein Radio mehr höre. Mir ist bewusster, was mich am Rundfunk (seit jeher) stört. Gleichwohl ist meine Liebe zu Podcasts durch die beiden nun tiefer. Ich habe einen klareren Blick auf die Szene und die Entwicklungen. Es war ein Ohrenöffner sozusagen. Mehr möchte ich nicht spoilern. Hör doch mal rein und bilde Dir eine eigene Meinung: Podcasts, öffentlich-rechtliches Radio und die Plattformen. Ich wünsche viel Hörvergnügen!

Springe gern direkt nach drüben zu meinem Fachbeitrag.
Ich führe Dich am Ende des Beitrags an diese Stelle zurück. Versprochen!

Integrationsangriff auf das Fediverse?

So wie die Turbo-Kapitalisten des Silicon Valley Podcasts für sich entdecken, so ist ihnen die Erfolgsgeschichte des Fediverse in den letzten Monaten ins Auge gestochen. Also entstehen Begehrlichkeiten. Ein Grund zur Sorge? Oder warten wir ab und hoffen auf das Gute?

Ich habe mir noch keine Meinung gebildet. Lesenswert fand ich die Gedanken, die Michael Seemann dazu aufschrieb: Integrationsangriff auf das Fediverse? Ja genau derjenige, der das Buch Die Macht der Plattformen – Politik in Zeiten der Internetgiganten verfasste.

Jedenfalls gibt es bei den Idealisten des Fediverse eine gewisse, durchaus verständliche Antipathie gegenüber den großen Social Media Unternehmen und dazu die Befürchtung, dass Meta mit seinen Ressourcen und seiner Netzwerkmacht das Fediverse gewissermaßen „übernehmen“ könnte. Das Stichwort ist „embrace, extend, extinguish“. Im Grunde unterstellt man Meta ein Playbook, bei dem es im ersten Schritt den offenen Standard umarmt („embraced“), ihn im Laufe der Zeit propietär mit neuen Features ausweitet („extended“) und schließlich durch Abschottung ausradiert, („extinguished“). […]

Wir haben hier also eine Dilemma-Situation. Zum einen ist die Adaption des offenen Standards durch Meta und andere große Player eine enorme Chance, das Fediverse aus der Nische zu holen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass sich einer der großen, speziell Meta, die Plattform zu eigen machen könnte.

Michael Seemann

ctrl+verlust

Michael plädiert dafür, erst einmal zu schauen, was Meta an den Start bringt. Er hat vier plausible Gründe. Mir hat er die aufkeimende Sorge nehmen können. Kiek ma’ drüben. Ist lesenswert.

PodcastLiebe

Urlaub gänzlich ohne kognitive Betätigung ist möglich. Ist dann halt langweilig. Zwar merke ich, dass ich mir tendenziell noch zu viel zumute. Dennoch kann ich es nicht lassen. Wissen ist einfach zu spannend für mich. Ich bin süchtig danach. Kann man süchtig nach Wissen sein? Hm. Es fühlt sich in jedem Fall wie “Entzug” an, wenn ich auch nur einen Tag ohne Podcasts auszukommen versuche. Also gab ich nach und hörte über die Woche verteilt sorgsam ausgewählte Episoden meiner Lieblings-Podcasts. Zudem testete ich eine Reihe neuer Kanäle. Hier wieder die besten und hörenswertesten Folgen kurz zusammengefasst:

Klima-Resilienz: Hitzeschutz

Foto eines urbanen Hinterhofs mit Blick in den Himmel. Vier Häuser ragen hinauf. Der Putz bröckelt von den Fassaden. Die Fenster geschlossen. Überlagert wird das Foto von einem dunkelblauen Rechteck (links unten) und einem hellblauen Streifen (mittig-rechts). In der Mitte oben das Icon für den Deutschlandfunk.

Momentan ächze ich unterm Dach. Schon morgens halb acht messe ich 25+°C auf der Nordseite(!) meiner Wohnung. Was hauptsächlich daran liegt, dass die Nachtabkühlung ausbleibt. Sobald das Thermometer nachts nicht unter 20°C sinkt, wird es problematisch. Mein Schlaf wird unruhig. Ich wache in der Traumphase häufiger auf. Morgens taumle ich wie gerädert in den Alltag. Leider stecken wir mitten im Klimawandel. Das wird alles nur noch schlimmer.

Wenn wir die Lebensfreundlichkeit unserer Kommunen verbessern wollen, gilt es stadtplanerisch und im Bau umzudenken. Das Schlagwort heißt “Schwammstadt”. Die Devise ist nachhaltig Bauen im Bestand. Statt Böden mit Gebäuden und Straßen zu versiegeln, statt Gewässer zu kanalisieren und abzuleiten, versetzen wir Siedlungen mit Zukunft in die Lage, Wasser zu speichern. Es dient nicht nur zur besseren Grund- und Trinkwasser-Versorgung. Es hilft, Ortschaften in Hitze-Perioden zu kühlen. Beziehungsweise Hitze-Inseln zu erkennen und abzumildern. In Mannheim – einer extrem zubetonierten Stadt (Stand heute) – beträgt der Unterschied zwischen Ortskern und Land bis zu 10°C. Das ergab die Stadtklima-Analyse Mannheim.

Städte heizen sich in den Sommermonaten stark auf. In der Nacht geben Baumaterialien wie Stein, Stahl, Beton und Asphalt die Wärme verzögert wieder ab. Die Bebauung reduziert bodennahe Feuchtigkeit und ihre Verdunstung, die für Abkühlung sorgt. Diese Überwärmung wird als städtische Wärmeinsel (UHI: Urban Heat Island) bezeichnet. Der Wärmeinseleffekt ist ein typisches Phänomen des Stadtklimas: mit den höheren Temperaturen steigen auch die bioklimatischen Belastungen für die Menschen.

Stadt Mannheim

Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung

Im Podcast “Hintergrund” vom Deutschlandfunk stellen Birgit Augustin (Sprecherin) und Ann Kathrin Jesske (Redaktion) die Frage: Wie gut sind deutsche Städte in Sachen Hitzeschutz vorbereitet? [ 18’40’‘ ]

Foto: Aufmacher Podcast “Deutschlandradio Hintergrund”
© Deutschlandradio

Guter und schlechter Schlaf

Portrait-Foto von Philip Banse, gekleidet in Schwarz, vor schwarzem Hintergrund. Dazu der Titel des Podcasts. Am unteren Ende ein schwarzes Band mit dem Logo.

Oben hatte ich schon einen Einblick in Philips “Küchenstud.io” gegeben. Die erste Folge, die ich mir von ihm ausgesucht hatte, beleuchtete die Nacht: Über guten und schlechten Schlaf. Sein Gesprächspartner, Prof. Dr. med. Ingo Fietze, ist Schlafforscher am interdisziplinären schlafmedizinischen Zentrum der Berliner Charité.

Zunächst nehmen sie sich Zeit, die körperlichen und seelischen Prozesse im menschlichen wie tierischen Organismus während des Schlafs aufzudröseln. Philips erste Frage ist: Wie entsteht Müdigkeit? Prof. Fietze erklärt das alles populär-wissenschaftlich. Nebenbei löst er den ein oder anderen Mythos rund um unseren Biorhythmus auf. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf qualitativ hochwertige, tiefe Nachtruhe:

Zum Schlafen gehört nicht nur, dass die Wach-Hormone abnehmen und die Schlaf-Hormone ansteigen, sondern dass der Körper Zeichen gibt, wann die richtige Zeit dafür ist. Zu diesen körpereigenen, biologischen Rhythmen gehört der 24-Stunden-Rhythmus. Der Körper richtet sich nach Licht und Dunkel. Die Körper-Temperatur und das Cortisol-Level sinken. Deswegen ist es um diese Zeit der richtigste und beste Zeitpunkt, ins Bett zu gehen.

Prof. Dr. med. Ingo Fietze

Schlafforscher am interdisziplinären
schlafmedizinischen Zentrum der Berliner Charité

Quelle: Über guten und schlechten Schlaf via Küchenstud.io

Anschließend steigen sie ein in die individuellen wie sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen, die mit Schlaf in Zusammenhang stehen. Das ernüchternde Ergebnis: Unsere schnelllebige Zeit ruft chronischen Schlafmangel aller Bürger:innen hervor.

Für mich halte ich fest, dass es wichtig ist, Müdigkeit nicht zu übergehen. Bin ich müde, trägt zu gesundem Schlaf bei, ihr nachzugeben und meinen Körper in den Abendstunden sanft aufs Schlummern vorzubereiten. Aufregung und Stress vermeiden. Dann klappt’s auch mit dem Einschlafen. Interessant fand ich, wie das mit dem Träumen funktioniert. Und dass traumlose Nächte erstrebenswert sind. Überrascht hat mich, dass ein kompletter Schlafzyklus zirka 90 Minuten benötigt. Das für das nachmittägliche Nickerchen beachten. Erholsamen Schlaf haben wir durch das Verketten dieser einzelnen Zyklen. Auf rund sieben Stunden sollten wir regelmäßig kommen. Wieder etwas gelernt!

Für die Bewegung und Initiative WandelMut nehme ich ferner mit, dass im Bereich Schlafforschung dringend Nachwuchs und unternehmerisches Engagement gebraucht wird. Ingo Fietze spricht davon, dass es in Deutschland viel zu wenige Schlaflabore und ärztliche Ansprechpartner:innen vor Ort gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass Betriebsärzte ein gutes Betätigungsfeld finden – insbesondere im Hinblick auf Klima-Resilienz in Firmen und Organisationen. Zudem gibt es für Wissenschaftler:innen ein breites, interdisziplinäres Forschungsfeld. Das rege ich ebenso mit an.

Ingo Fietze macht auf mich zuweilen den Eindruck, dass ihn das Interview und einzelne Fragen nerven. Dennoch bleibt er freundlich und bereit zu antworten. Das liegt vermutlich daran, dass sich Philipp als guter Journalist davon nicht beeindrucken lässt. In Berlin zu leben und mit einer ohnehin – so das Hörensagen – eher ruppigen Umgangsform alltäglich konfrontiert zu sein, scheint da hilfreich zu sein. In Summe gelingt ihnen ein hörenswertes Gespräch.

Könnte kaputt sein – Statische Code-Analyse für PHP und MySQL

Beiger Hintergrund. Oben Logo SDDC mit Titel der Folge (Statische Code-Analyse mit Markus Staab). Darunter die Portrait-Fotos von Nils und Markus im Stil von Polaroids. In Handschrift die Namen.

Letzte Woche teilte Markus Staab im REDAXO Slack den Link zu seinem Gespräch mit Nils Langner vom Super Duper Developers Club (SDDC). So wurde ich auf den Podcast von Nils aufmerksam. Da sind weitere Episoden mit dabei, die mich interessieren. Das Archiv werde ich bei Gelegenheit durchstöbern. Tu’ es mir gern nach. Allerdings muss ich Dich warnen: Es ist recht nerdig. Vorkenntnisse zu Software-Entwicklung erleichtern es, dem Fachsimpeln folgen zu können.

So unterhalten sich Markus und Nils über statische Code-Analyse. Dabei handelt es sich um Tests für neue Software-Produkte und Erweiterungen bestehender Applikationen. Statt den Code manuell in allen Varianten und Optionen durchzuspielen, entwickelst Du mithilfe der allgemein zur Verfügung gestellten Programm-Bausteine Prüfungen für Deine IT-Prozesse. Mit diesen analysierst Du vollautomatisiert die eigenen Neuerungen am Code – ohne den Code händisch ausführen zu müssen. Kein Durchklicken aller Einstellungen mehr! Yeah! Klingt zu schön, um wahr zu sein?

Nils und Markus diskutieren Möglichkeiten und Grenzen der statischen Code-Analyse im PHP- und MySQL-Umfeld. Konkret schauen sie sich PHPstan und RectorPHP genauer an. Es geht um Vorauswahl geeigneter Analyse-Tools. Sie sprechen über das Implementieren in und Adaptieren an bestehende Systeme. Sie teilen Erfahrungen, wie sie die Akzeptanz beim Dev-Team fördern. Sie nennen die Folge Könnte kaputt sein.

Markus bezeichnet sich selbst als “Open-Source-Enthusiast”. Und das schon seit 2008. Ich lernte ihn über REDAXO kennen und schätzen. Da er der Community verbunden ist, hat er fürs CMS die Anpassungen erleichtert, indem er uns das AddOn REXstan anbietet. Regelmäßig im Rahmen der REDAXO-Tage bietet er uns Schulungen an. Ich verstehe von Mal zu Mal mehr (und spreche da sicher auch für andere unseres Open-Source-Netzwerks). Danke Markus an dieser Stelle, dass Du so geduldig mit uns Lernenden bist!

Also hörte ich beim Podcast zunächst zu, mit dem Ziel, dem Gesagten folgen zu können. Die ein oder andere Passage hörte ich doppelt, weil Nils und Markus radebrechend mit Fachbegriffen um sich werfen. Sie ertappen sich dabei, treten noch einmal einen Schritt zurück und erläutern näher. Ich brauchte hin und wieder die zusätzlichen zehn Sekunden, um hinterherzukommen. Nicht schlimm. Ich amüsiere mich da eher über mich. Einfach mal an Themen wagen, wo ich nicht alles auf Anhieb verstehe. Über die Zeit lerne ich dazu – auch wenn es langsamer vorwärts geht, als ich es von anderen Fachgebieten gewohnt bin. Ich kann das nur empfehlen. Es erdet.

Foto: SuperDuperDevelopersClub: Nils Langner mit Markus Staab
[ 2023-06-21 Nils Langner | Super Duper Developers Club (SDDC) ]

Zuguterletzt

Soweit für heute! Zum Abschluss greife ich in meine Plattensammlung. Etwas Aufmunterndes soll es sein. Wie wäre es mit dem wunderbaren Liedermacher Enno Bunger? “Bucketlist”. Ganz besonders mag ich den Refrain:

Ich schieb nichts mehr auf meine Bucketlist
Ich leg jetzt los bevor alles im Eimer ist
Am Ende blick ich froh auf mein Leben zurück
Will alles nochmal genauso, jeden einzelnen Schritt.

Enno Bunger

Quelle: “Bucketlist” (Beschreibung)

Bucketlist (Teil I)
[ 2019-05-20 Enno Bunger | 3'50'' ]

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Adieu Andreas

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Mein persönlicher Nachruf auf Natenom – lang-jähriger Freund, Weggefährte und Verbündeter im Bestreben, Fahrrad-Fahren in Deutschland sicherer zu machen. Welch Tragik in diesem Satz steckt. Doch von vorn…

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Die Themen der Woche: Jahres-Endspurt mit Organisatorischem, Sortieren, Lochen, Scannen, Ablegen und Ausmisten. Strukturen und Prozesse für 2024 anlegen. Reflexionen zu meiner Informations-Sammel-Wut als Auftakt zur Besserung hinsichtlich der all-jährlichen Zettel-Wirtschaft. WandelMut: keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten. Scientists For Future 2024: Ankündigung und Angebote zum Wissens- & Erfahrungsaustausch – inklusive Abwägen der Neuausrichtung unserer Rolle(n). Podcast-Liebe: Kreative Blockaden erkennen und auflösen – Analyse und Lösungsansätze. Zuguterletzt: Endlich ein neues zitatinte.

Aus der Werkstatt [ KW50 ]

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Die Themen der Woche: Keine drehenden Teller für mich: COVID-19 ist nicht vorbei – die gemeinschaftliche Fürsorge von Vulnerablen sowie Eigenschutz. REXlive am Lagerfeuer: REDAXO und Maschinen-Lernen. Mein Engagement für quell-offene Programme: GitHub ausgepackt. Verkehrssicherheit für Radfahrende: zum aktuellen Stand von OpenBikeSensor. PodcastLiebe: WandelMut beim Tagesspiegel, mediasres zu künstlicher Intelligenz. Rechtsanwälte sind die wahren Künstler:innen: konstruktiver Aktionismus vom Zentrum für politische Schönheit. Zuguterletzt: 199 kleine Held:innen.


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