Aus der Werkstatt

Wochenrückblick KW35/2022

veröffentlicht: 03.09.2022 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2022.

Die Themen der Woche: Technisch ist der Maschinenraum von EnjoyWork nun auf dem neuesten Stand. Zudem erfährst Du, wie es ab Oktober weiter geht mit der Generalüberholung des Portals. Auftakt in den Aktionsmonat Nachhaltigkeit mit “Doom is Dead” – ich berichte vom Aufbruch statt Untergang mit Konstruktivem Journalismus im Kontext von Klimajournalismus. Zuguterletzt ein wunderbares Beispiel, wie man kreativ auf Hass reagieren und ihm dadurch die Schärfe nehmen kann.

Aus der Werkstatt 2022
[ 2022-01-01 Franziska Köppe | madiko ]

General-Überholung EnjoyWork-Portal

Es ist vollbracht! Der Maschinenraum von EnjoyWork, sprich die Technik, ist nun auf dem allerneuesten Stand. Das war viel Arbeit! Gleichwohl bin ich überglücklich, wie reibungslos das Aufrüsten geklappt hat.

Ich hatte – wie bewährt – zunächst das lokale System (staging) hochgerüstet auf die neuesten Versionen sowohl des Cores als auch der AddOns und PlugIns. Dann hatte ich die eigenentwickelten AddOns in Betrieb genommen. Alles lief wie am Schnürchen. Wow! Ich glaube, mit Fug und Recht sagen zu können, dass so ein umfangreicher, technischer Relaunch noch nie so glatt durchlief wie bei diesem Mal.

Noch besser: Genauso reibungslos lief es in der Live-Version. Eine Operation am offenen Herzen, bei der ich immer enorm Herzklopfen habe. Doch auch hier: Alle Updates liefen tadellos (soweit ich das aktuell überblicken kann). Danke an dieser Stelle für die erstklassige Qualität an alle REDAXO-Entwickler (ja, es sind bisher ausschließlich Männer). Großartige Leistung von Euch! Bitte weiter so.

Was nun fehlt, sind viele, viele Fleißarbeiten. Zum Einen wirft der Debugger eine ganze Reihe Warnungen und Fehlermeldungen aus, wo ich zum Beispiel Templates und Code-Snippets anpassen muss an meine individuellen Anforderungen oder technische Neuerungen. Das ist der Teil der Arbeit, der beim Einsatz von Open Source oft unterschätzt wird. Es ist akribische Feinarbeit in kleinen Details.

Alles, was generalistisch ist, konnte ich aus dem Backend von madiko.com übernehmen. Diese Arbeit kommt mir bei EnjoyWork zugute und muss nicht doppelt geleistet werden. Das ist schon mal gut. Über z. B. das developer-AddOn und Theme-AddOn geht das super praktisch mit REDAXO. Doch es steckt viel Kleinkram in den Feinheiten zu EnjoyWork und den sich im Multi-Domain-Portal integrierten anderen Domains wie WalkToTalk und FAHRRADkultur usw.

Da im September zahlreiche Veranstaltungen anstehen, werde ich leider erst im Oktober mit der Programmierung weitermachen können. Nicht ideal, doch sollte die Seite auf den meisten der Geräte soweit funktionsfähig sein. Und das ist ja das Wichtigste.

Zum Zweiten gilt es, die Redaktion nachzuziehen. Da das Portal viele Unterseiten* hat, wird das mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ich habe mir vorgenommen, diesen Berg an Arbeit nach und nach neben dem Tagesgeschäft abzutragen. Ich glaube, sonst drehe ich durch. Bei madiko.com und den Co-Domains – eine REDAXO-Multi-Domain-Instanz, die deutlich weniger Seiten hat – kam ich mit meiner Geduld ja schon stark an meine Grenzen. Daher möchte ich das für EnjoyWork anders lösen. Mir ist wichtig, eine gute Balance aus neuen Inhalten und dem Aufarbeiten des Archivs umzusetzen. Das wird anstrengend genug!

[ * Der aktuelle Zähler steht auf 905 Seiten. Schau an! Wobei einige davon Hilfsartikel sind, die ich als Bauelement in eine Seite einfügen kann. So vermeide ich Doppelarbeit in der Redaktion. Die Zahl macht dennoch deutlich, was da an Arbeit auf mich zukommt, da jede Seite mindestens ein Mal von mir geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden muss. *seufz ]

Immerhin gelang mir diese Woche, einen Großteil der Indexierung aufzubauen. Komplett ist beispielsweise die Klassifizierung für die DNA einer Organisation und die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dann erarbeitete ich einen Großteil der wichtigsten Kapitel/Themenbereiche aus unserem “EnjoyWork Arbeitsbuch”. Da ich in Deutsch/Englisch pflege, hieß das: Alles übersetzen. Ich trage damit Rechnung, das wir Deutschen im Berufsalltag leider zu einem starken Denglisch neigen. Mit der Zweisprachigkeit erhoffe ich mir, dass hier ein Lerneffekt eintreten kann bei den Nutzer:innen. Es sind meine ersten Anstrengungen im Aufbau einer lernbaren Terminologie.

Gerade das Anlegen der zentralen Datensätze ist eine wichtige Basis, um darauf in der Redaktion aufzubauen. Diese Meta-Ebene dient beispielsweise dazu, News, Bücher, wissenschaftliche Studien, Veranstaltungen usw. zu verschlagworten. Worauf ich hinarbeite ist, Dir bzw. Euch hoffentlich bald gute Filtermöglichkeiten für die umfassenden Inhalte von EnjoyWork anbieten zu können. Meine Vorfreude wächst, und ich muss mich zügeln in meiner Ungeduld. :-)

Doom is dead

Den August hatte ich mir bewusst frei gehalten von Veranstaltungen und Verabredungen. Das hatte mir gut getan. Denn so konnte ich mich voll auf meine eigenen Projekte konzentrieren. Gleichwohl freue ich mich darauf, wieder mit Menschen in persönlichen Kontakt zu kommen. Diese sich widersprechenden Bedürfnisse in eine gesunde Balance zu bringen, fällt mir schwer. Insbesondere, wenn der alljährliche Aktionsmonat Nachhaltigkeit ansteht und ich von außen stark getriggert bin. Dieses Jahr scheint das Angebot besonders umfangreich und vielfältig zu sein. So als würden alle Organisator:innen versuchen, das Versäumte von zwei-einhalb Jahren COVID-19 nachholen oder ausgleichen zu wollen.

Also nehme ich mir für die nächsten Wochen vor, mich zu fokussieren auf das Besuchen der von mir ausgewählten Veranstaltungen – und das Aufarbeiten und Verarbeiten der Eindrücke. Eng damit verknüpft ist, dass ich Zeit in Social Media verbringe. Ich werde persönliche Verabredungen haben. Und mein Adressbuch wird im Verlauf des Monats das ein oder andere neue Gesicht kennen. Mit all dem werde ich vollauf beschäftigt sein. Vorfreude und Grausen können so nah beieinanderliegen.

Den Auftakt gab mir gleich am ersten September das Netzwerk-Treffen Klimajournalismus. Da ich mit meinen Wochenberichten in Verzug bin, kann ich direkt auf meine Rückblende verweisen (die in der nächsten Woche entstand und eine weitere Woche brauchte, bis ich alle Freigaben erhielt):

Aufbruch statt Untergang

Lösungsorientiert, reich an Perspektiven, wirksam und nachhaltig – dafür steht Konstruktiver Journalismus. Im Rahmen des monatlichen Treffens des Netzwerks Klimajournalismus waren Ellen Heinrichs und Alex Sängerlaub vom Bonn Institute zu Gast. Gemeinsam erkundeten wir die Grenzen und Fehlfunktion(en) der konventionellen Berichterstattung und warum sich immer mehr Menschen von Nachrichten abwenden. Wir diskutierten gute journalistische Praxis und was Journalist:innen zur gesellschaftlichen Debatte einbringen und verantworten. Mit konstruktivem Journalismus verbunden ist eine fundamentale Änderung der inneren Haltung. Er kann das Belohnungssystem, das Denken und Handeln von Politikern, Wirtschaft und Gesellschaft verändern – und so zur klimabewussten, sozial verantwortungsvollen Transformation enorm beitragen.

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2022-09-02 · Franziska Köppe | madiko

Zuguterletzt

Weil es bei konstruktivem Journalismus auch um den klugen Umgang mit Hass und Gewalt geht, zum Abschluss heute die kreative Antwort von Jo Roy auf den rant von Stephen Fry: “I hate dancing” (Ich hasse Tanzen).

Stephen Fry Hates Dancing
[ 2016-06-08 NOWNESS | 2'22'' ]

Soweit für heute! Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

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Ausblick & Flurfunk

Meine Berichte aus der Werkstatt erscheinen unregelmäßig. Ich strebe an, alle ein, zwei Wochen von meiner Arbeit und dem, was mich beschäftigt, zu erzählen. Meine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen.

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