Aus der Werkstatt

Wochenrückblick KW12 / 2023

veröffentlicht: 24.03.2023 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2023.

Die Themen der Woche: Es war viel los – mit langsam wiederkehrenden Kräften packte ich es an. Zumeist Kleinteiliges, das alles aufs große Ganze einzahlt. Kanban hilft, es effizient zu gestalten. Montags bei technica11yDE schauten wir auf Browser als A11y-Test-Umgebung – Barrierefreiheit mit Handreichung im Entwicklungsprozess also. Chis Hellmann war da und ließ uns über seine Schultern schauen. Zuguterletzt gibt es eine Animation, die mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Lachen und Weinen liegen zuweilen nah beieinander.

Aus der Werkstatt 2023
[ 2023 Franziska Köppe | madiko ]

Diese Woche war viel los. Ich ging es gemächlich an. Die Kräfte sind noch nicht so recht zurück. Das braucht Zeit, bis die Gesundheit wieder im Lot ist. Nicht gleich in alte Verhaltensweisen verfallen, nur weil ich am Schreibtisch sitze und den Erfolgsdruck verspüre. Das sagt sich ja auch leichter als getan.

Ein schönes Gespräch mit Gebhard Borck hatte ich. Es gab mir viel zum Draufrumdenken. Das haben die Gespräche mit ihm so an sich. Informativ war es auch und ich bin auf dem neuesten Stand, was er gemeinsam mit Partner:innen so alles auf die Beine stellt. Noch wird hier nichts verraten. Das machen wir dann gemeinsam, sobald es spruchreif ist. Derweil winke ich freundlich nach Pforzheim und wünsche gutes Gelingen 👋🏼

Ferner kümmerte ich mich um die Website eines Ingenieurbüros. Da war wieder das ein oder andere technische Detail auf den neuesten Stand zu bringen. Redaktionell gab es Neuigkeiten, die formuliert und publiziert werden wollten. Es sind kleine Aufträge, die mich derzeit finanziell über Wasser halten. Das mit der Schwarmfinanzierung darf gern mehr werden. Winkt mit dem Zaunpfahl

Mein Hauptaugenmerk galt jedoch der Runderneuerung meines Content Management Systems. Das wiederum ist ja – für alle, die hier regelmäßig mitlesen bekannt – die Grundlage für das neue Portal zur Bewegung und Kooperative WandelMut. Da einfach ein Kärtchen nach dem anderen im Kanban abarbeiten. Ein gutes Gefühl, wenn ich sie in die Spalte “erledigt” verschieben kann. So bleibt sichtbar, was ich geleistet habe – und nicht nur der große Berg, der sich da noch unter “offen” türmt.

Der Clou an Kanban ist, die Spalte “in Arbeit” übersichtlich zu halten. Eines nach dem anderen abarbeiten. Manches lässt sich nur parallel angehen, da es zusammenhängt oder aufeinander aufbaut. Doch merke ich deutlich meine Fortschritte in der Produktivität, die sich über das Verinnerlichen der Kanban-Prinzipien des Mono-Taskings verinnerlicht haben. Was ich in welcher Zeit bearbeitet und abgeschlossen haben werde, lässt sich so nicht mehr beantworten. Zuweilen irritiert mich das selbst und bringt mich in Gesprächen in Bedrängnis. Gleichwohl sehe ich den Sinn und vor allem die Effektivität des Vorgehens. Alltäglich die wichtigen (nicht die dringlichen) Aufgaben abarbeiten. Nach und nach zahlt das auf das große Ganze ein. Das hat seinen eigenen Wert.

So blieb diese Woche nicht viel Energie für Zusätzliches. Ich beschränke daher auch meinen Bericht aus der Werkstatt auf das Thema “Barrierefreiheit”. Wohlan!

Der Browser als A11y-Test-Umgebung

technica11yDE 2023-03 mit Chris Hellmann

Der beste Weg, barrierearme Produkte und Dienste zu erstellen, ist es, von Beginn an die Aspekte von Zugänglichkeit, Verfügbarkeit, Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Konformität nach den Prinzipien der W3C-ARIA mitzudenken. Welchen Eigenschaften und Prozesse eines Produkts, einer Dienstleistung könnten problematisch sein? Wie können wir Nutzer:innen ermächtigen, eigenverantwortlich zu entscheiden und zu handeln? Wie zahlen die Angebote darauf ein?

Die Lösung(en) dieser Überlegungen kommen allen Nutzer:innen zugute. In der Realität sieht das leider oft anders aus: Erst im Rahmen der Tests nach Fertigstellung eines Produkts oder einer App fallen den Prüfer:innen Mängel auf. Die Reparaturen dauern doppelt so lange… Im schlimmsten Fall fangen die Entwickler:innen von vorn an. Das ist der Moment wo Barrierefreiheit als Zusatzaufwand und “nice to have” abgetan wird. Integriertes, vorausschauendes Denken indes erhöht die Qualität und Bedienerfreundlichkeit. Das sollte für alle erstrebenswert sein. Und noch einmal plump betriebswirtschaftlich gesprochen: Das ist es, wofür die Menschen bereit sind, (mehr) Geld zu zahlen. 😉

Browser und Entwicklungsumgebungen enthalten eine ganze Reihe Optionen, mit denen Probleme erkannt und gemieden werden können. Chris Heilmann kennt sie alle. Seit 25 Jahren setzt er sich dafür ein, das Web für alle zugänglich zu machen. Quasi ein “Veteran der Webentwicklung” in Sachen Barrierefreiheit. Er war an den größten Web-Produkten beteiligt. Beispielsweise baute er mit am Firefox Browser. Seit acht Jahren kümmert er sich darum, Microsoft Edge barriereärmer weiterzuentwickeln. Chris ist es ein wichtiges Anliegen, Entwickler:innen Werkzeuge an die Hand zu geben, die Fehler anzeigen bevor Endnutzer:innen davon betroffen sind. Er bloggt seit 2005 und teilt dort sein Wissen. Er schrieb “The Developer Advocacy Handbook” und veröffentlicht via skillshare Kurse für Software-Entwickler:innen, wie zum Beispiel “Tools for Improving Product Accessibility”.

Am Montag war Chris bei technica11yDE zu Gast. Ich schloss mich an und hörte aufmerksam zu. Anderen über die Schulter zu schauen, finde ich spannend. Das war hier wieder wunderbar möglich und kann ich auch Dir nur ans Herz legen. Barrierefreiheit ist einfacher als man denkt. Es gab viel Geplänkel zu Beginn. Die gemeinsame Session startete bei 29’36’‘, Chis steigt ein in seinen Vortrag bei 33’00’‘. Spule also gern großzügig vor:

technica11yDE 2023-03: Der Browser als a11y-Test-Umgebung
mit Chris Hellmann

[ 2023-03-20 Tenon.io | ~1 Stunde (gesamtes Video 1:51'29'' mit Vor- und Nachgeplänkel) ]

Zuguterletzt

Soweit für heute! Bist Du noch offen für einen kleinen Spaß zum Abschluss? Voilá, eine der genialsten und lustigsten Animationen, die ich diese Woche sah:

Die Hintergründe und Entstehungsgeschichte dieser famosen Animation erzählt Victor Navone höchstselbst in seinem TedTalk. Er offenbart dabei – fast nebenbei – seine phänomenalen Fähigkeiten als Geschichtenerzähler und Narrator. Das ist in vielerlei Hinsicht ermutigend und inspirierend:

In diesem Sinne! Bleib neugierig,
Franziska (handschriftliche Signatur)

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Die Themen der Woche: Jahres-Endspurt mit Organisatorischem, Sortieren, Lochen, Scannen, Ablegen und Ausmisten. Strukturen und Prozesse für 2024 anlegen. Reflexionen zu meiner Informations-Sammel-Wut als Auftakt zur Besserung hinsichtlich der all-jährlichen Zettel-Wirtschaft. WandelMut: keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten. Scientists For Future 2024: Ankündigung und Angebote zum Wissens- & Erfahrungsaustausch – inklusive Abwägen der Neuausrichtung unserer Rolle(n). Podcast-Liebe: Kreative Blockaden erkennen und auflösen – Analyse und Lösungsansätze. Zuguterletzt: Endlich ein neues zitatinte.

Aus der Werkstatt [ KW50 ]

2023-12-16

Die Themen der Woche: Keine drehenden Teller für mich: COVID-19 ist nicht vorbei – die gemeinschaftliche Fürsorge von Vulnerablen sowie Eigenschutz. REXlive am Lagerfeuer: REDAXO und Maschinen-Lernen. Mein Engagement für quell-offene Programme: GitHub ausgepackt. Verkehrssicherheit für Radfahrende: zum aktuellen Stand von OpenBikeSensor. PodcastLiebe: WandelMut beim Tagesspiegel, mediasres zu künstlicher Intelligenz. Rechtsanwälte sind die wahren Künstler:innen: konstruktiver Aktionismus vom Zentrum für politische Schönheit. Zuguterletzt: 199 kleine Held:innen.


Ausblick & Flurfunk

Meine Berichte aus der Werkstatt erscheinen unregelmäßig. Ich strebe an, alle ein, zwei Wochen von meiner Arbeit und dem, was mich beschäftigt, zu erzählen. Meine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen.

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