Aus der Werkstatt

Digitales Veranstaltungsdesign und ein Buchprojekt

veröffentlicht: 18.04.2020 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2020.

Hoppla, sind es wirklich schon 3 Wochen seit dem letzten Blick in meine Werkstatt?! Da ist natürlich unglaublich viel passiert. Um nicht auszuufern, fokussiere ich mich auf meine Erfahrungen zu Online-Events. Es ist dennoch ein Long Read mit all meinen Erkenntnissen und Tipps zu digitalen Veranstaltungsdesigns. Du bist gewarnt! Zum Schluss erzähle ich Dir ein wenig von meinem aktuellen Buchprojekt. Auf geht’s!

Aus der Werkstatt 2020
[ 2020-03 Franziska Köppe | madiko ]

Als Soundtrack zu diesem Blogbeitrag wähle ich “Aus der Neuen Welt”, die 9. Sinfonie von Antonín Dvořák in der Interpretation meines Lieblingsorchesters unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada. Ich finde das passt zu Neuland, worüber es im Folgenden geht.

Also, nimm Dir eine Tasse Tee, wahlweise Kaffee oder Kaltgetränk.
Ich wünsche viel Spaß und Inspiration beim Lesen!

Im Schneckenhaus

Mit diesem Blogbeitrag komme ich zurück aus einer Phase der Erholung und Ruhe. Außer einer Verbindung zu Netflix war ich für fünf Tage weitestgehend offline. In dieser Zeit kümmerte ich mich ausschließlich um mich. Alles andere blieb liegen, trat in den Hintergrund. Ich hatte weder Lust noch Interesse. So hörte ich auch erst heute früh den “Corona Virus Update”-Podcast mit Prof. Drosten. Zum Glück hatte ich nur 2 Folgen verpasst. Das war binnen einer reichlichen Stunde aufzuholen. Was bin ich froh, dass wir Mediatheken haben und nicht mehr gezwungen sind, linear und fremdbestimmt Informationen zu verarbeiten, wenn sie auf Sendung sind!

Habe ich sonst etwas verpasst? Vermutlich nicht. Die Welt hat sich in ihrem Rhythmus weitergedreht und ich drehte gelassen mit, ohne eine eigene Dynamik hinzuzufügen. Auch mal schön, auf unserem Planeten mitzuschaukeln und sich treiben zu lassen. Es hat den angenehmen Nebeneffekt, dass ich mich dem Sog entziehen konnte “Ich muss jetzt auch dringend ein Angebot herausbringen und dafür werben”. Nach fünf Tagen fühle ich mich näher bei mir selbst. Das tut gut.

Wie viel Pause ist genug?

Mir ist klar, dass mein Akku noch immer nicht voll aufgeladen ist. Es ist diese trügerische Zeit, in der ich neue Kraft und Energie verspüre. Dieser Moment, wo ich Gefahr laufe, sofort Vollgas zu geben. Dabei weiß ich, dass der Akku jetzt umso schneller entläd, wenn ich mir nicht mehr Zeit für den Neubeginn lasse. Und hier hinkt das Bild der Technik, wo wir uns an die Steckdose hängen und im Schnelllade-Modus den eigenen Akku aufladen können. Schön wär’s. Doch unser Körper funktioniert so nicht.

Ich kenne es schon. Es ist eine alte Falle, in die ich nur zu gern tappe. Eine persönliche Schwäche, die sich aus meiner Neugier, aus meinem Mut und einem Großteil Unvernunft und Ungeduld speist. Und es ist die Sehnsucht nach anderen Menschen, die dabei natürlich auch ihre Rolle spielt. Meinem Bedürfnis, liebgewonnene und geschätzte Kollegen, Partner, Kunden in ihren Bestrebungen zu unterstützen, nicht nur an ihrem (Arbeits)Leben Teil zu haben, sondern aktiv für sie da zu sein.

Gleichwohl bin ich froh über meine stark introvertierte Seite. Sie hilft mir gegenwärtig sehr, mit der Rückgezogenheit in der Phase der Pandemie klarzukommen, da wir angehalten sind, physische Kontakte mit Leuten zu vermeiden. Neulich schrieb jemand in Twitter: “Jetzt merken wir, wer mit sich selbst klarkommt und wer nicht.” Leider habe ich vergessen, wer dies war. Es war ein Retweet aus meinem Netzwerk. Ich schmunzelte und war froh, dass ich dies frühzeitig gelernt und seither trainiert habe. Und doch zeigt mir meine eigene Erschöpfung, wie anstrengend das ist – auch für mich.

So kämpft jede*r von uns seine eigenen Schlachten. Es ist wichtig, das wir das nicht vergessen und stets freundlich zueinander bleiben.

Zeichnungen mit Tusche (digital) - gepaart mit Bonmots. Bild: cc Franziska Köppe | zitatinte

zitatinte: Robin Williams / sei freundlich
[ 2019-12 Franziska Köppe | zitatinte ]

Mein letzter Blog ist eine Weile her. Was ist seither passiert? Was lohnt sich, festzuhalten?

Da wären zunächst die Anregung, Wahlprüfsteine für die OB-Wahl in der Landeshauptstadt zu entwickeln. Dadurch und durch die vielen anderen digitalen Veranstaltungen, die ich in unterschiedlichsten Rollen in den letzten Wochen erlebt habe, habe ich sehr viel über die Moderation in Digitalien gelernt. Auch das lohnt sich, mal aufzuschreiben. Und zum Dritten habe ich ein lang ruhendes Buchprojekt wieder aufgenommen.

Service für Querleser:innen —
Die Kapitel im Überblick und verlinkt

Wahlprüfsteine für die OB-Wahl in Stuttgart


Wie verändert Digitalisierung das Veranstaltungsdesign?
Erfahrungen und Erkenntnisse für die Moderation in Digitalien

  • Erfolgsfaktor: Klare Rollen
    • Grundlegende Erkenntnisse
    • Rolle “Moderation”
    • Rolle “Technik & Struktur”
    • Rolle(n) “Impulsgeber*in”
    • Verteilte und fließende Rollen
  • Erfolgsfaktor: Dokumentation
    • Screenshots (Fotos), Audio & Video
    • Mitschrieb
      • Der Modus der Kommunikation
      • Sei vorbereitet!
      • Lineare versus multiperspektivische Dokumentation & Lernen lernen
    • Moderation und Dokumentation in Personalunion?
  • Erfolgsfaktor: Weniger (Tools) ist mehr
  • Erfolgsfaktor: Video versus Audio-Konferenz
    • Gemixte Kommunikationskanäle sind schwierig
    • Umgang mit Vielrednern in Online-Meetings
    • Das Interesse des Einzelnen tritt hinter den Bedarf der Gruppe zurück
  • Erfolgsfaktor: Technische Einführung und Barrierefreiheit für Partizipation

Buchprojekt “Sinnvoll Wirtschaften”

Für alle anderen der Reihe nach:

Wahlprüfsteine
für die OB-Wahl in Stuttgart

In KW14 – der Woche, die auf meinen letzten Blog folgte – war neben dem normalen Tagesgeschäft mein Fokus auf die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart gerichtet. Ich arbeitete auf eine Veranstaltung hin, deren Organisation ich noch Ende letzten Jahres angestoßen und dann übernommen hatte. Als Mitglied der Entrepeneurs For Future (E4F) Stuttgart war ist es mir ein Anliegen, dass sich die Engagierten kennenlernen und in einen Prozess der Kooperation kommen.

Warum und wozu?

Wahlprüfsteine sind politische Forderungen / Fragestellungen / Herausforderungen. Sie werden von Interessengruppen in schriftlicher Form zusammengefasst. Diese versenden sie dann an politische Mandatsträger*innen bzw. Kandidat*innen mit der Bitte um Stellungnahme.

Königsdisziplin ist es, die Rückläufer zusammenzufassen und zu publizieren. Je nach diplomatischem Engagement und eigenem Menschen-/Weltbild werden diese Stellungnahmen gegebenenfalls zusätzlich interpretiert, bewertet und eine Wahlempfehlung an die eigene Community abgeleitet.

Wahlprüfsteine sind damit Teil des poltischen Diskurses. Sie eröffnen die Möglichkeit, eigenverantwortlich einen Standpunkt zu entwickeln – sofern sich alle Beteiligten in den Diskurs willig und offen einbringen. Mir ist es ein Anliegen, dass wir mündige, aufgeklärte Bürger haben. Und ich selbst möchte in der Lage sein, mir eine Meinung zu meiner Kandidatenwahl der*des Oberbürgermeisters in Stuttgart zu bilden. Daher war es mir eine Herzenssache, rechtzeitig unter der “For Future”-Bewegung die Entwicklung von Wahlprüfsteinen anzustoßen.

Wahlprüfsteine. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

Wahlprüfsteine
[ 2020-04 Franziska Köppe | madiko ]

Gleichwohl habe ich gelernt, mich aus staatsbürgerlicher Meinungsbildung und erst recht aus parteipolitischen Initiativen herauszuhalten. Auf privater Ebene und ganz persönlich bin ich politisch – keine Frage. Und auch unternehmerische Entscheidungen sowie noch mehr das Handeln sind nicht frei von Gesellschaftspolitik. Auch klar. Doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir die Hutschnur platzt, wenn ich mich in basisdemokratische (Partei)Prozesse direkt einklinke.

Die Ränkespiele, dass es um Nasen statt um die Sache geht, dass zu wenig Soziokratie gelebt wird, das Diskutieren vom Hundertsten ins Tausendste, das “Es ist zwar schon alles gesagt, aber nicht von jedem”, das “Wir können doch mal darüber reden” ohne den Anspruch, es zu tun, das Finden des “kleinsten gemeinsamen Nenners”, das Austarieren und Manövrieren, das Manipulieren und das oft polemische Meinungsmanagement – ich halte das nicht aus. Dafür bin ich viel zu pragmatisch und zu lösungsorientiert unterwegs.

Es gibt andere Menschen, die das ganz toll machen und die die notwendige Geduld mitbringen. Ihnen vertraue ich. Eines ist mir dabei jedoch wichtig: Ich möchte, dass diejenigen von ihnen, die meine Interessen bei diesen Diskursen vertreten, so gut es mir möglich ist, gestärkt werden. Ich möchte zu ihrem Erfolg beitragen, sie untereinander vernetzen, ihnen zeigen, wie sie effektiv zusammenarbeiten können. Und ich möchte von den Ergebnissen ihrer Meinungsbildungsprozesse profitieren. Das gibt mir den Raum, mich um die Umsetzung im unternehmerischen Kontext zu kümmern. Ohne sie wäre meine Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich sehr dankbar.

Da ich gute Kontakte in diese Gruppen habe. Und da mir ebenfalls bewusst ist, dass dies ein hohes Gut ist, das nicht jede*r hat, war mir wichtig, rechtzeitig in Vorbereitung auf die OB-Wahl im November in Stuttgart, diese Menschen zusammenzubringen. Ich tat mich mit Sebastian Brumm und Ulrich Fellmeth zusammen, beide aktiv in der Initiative Gemeinwohl und mit Erfahrungen zu Wahlprüfsteinen aus dem letzten Jahr ausgestattet. Ursprünglich war ein Aufakt von Angesicht zu Angesicht geplant. Mitte März war jedoch klar, dass wir unser Konzept umbauen müssen. Also bereitete ich mich unter Hochdruck auf eine digitale Version des Event-Designs vor.

Das erwies sich aufwändiger als ursprünglich gedacht. Vieles galt es neu zu konzipieren und zu gestalten. Daher war es mir wichtig, die Chance zu ergreifen, es als weiteren Digitalisierungs-Testlauf für EnjoyWork zu nutzen. Und ich wollte einen Maßstab setzen für die Zusammenarbeit, ein Qualitätssiegel, das meiner Kritik an politischen Prozessen wie oben beschrieben, entgegenwirkt – und hoffentlich in diesem neu zusammengerufenen Kreis ein anderer Grundstein gelegt ist.

Schön ist, dass ich in Sebastian und Uli Partner dafür fand. Partner, die bereit sind, genau das weiter in den Prozess zu tragen und ihn dahingehend zu unterstützen. Das ist großartig und daraus zog ich viel Motivation und Kraft zur Umsetzung.

Was habe ich wie umgesetzt?

Also zurück auf Anfang. Wie war das?

Vorbereiten der Veranstaltung

Nachdem ich im Januar meine Idee grob formuliert und Sebastian plus Uli gewonnen hatte, sprach ich die verschiedenen Menschen aus meinem Umfeld an, bei denen ich mir erhoffte, sie würden sich einbringen. Zudem erweiterte ich meine Kontaktliste um ausgewählte Verteiler von Initiativen, die sich für eine nachhaltigere Wirtschaft bemühen. Ich legte insbesondere Wert auf Interessengemeinschaften, die den interdisziplinären Diskurs suchen. Etwas, was ich selbst als sehr wertvoll und wichtig erachte. Auch in den zivilgesellschaftlichen Prozessen müssen wir raus aus unseren Silos! Auf diese Weise lernte ich weitere, tolle Menschen kennen. Allein das ist mir ein persönlicher Gewinn und ich freue mich, was hier entsteht.

Nachdem ich ein grobes Gefühl dafür entwickelt hatte, wie viele Menschen an einem Auftakt teilnehmen würden – zu diesem Zeitpunkt ging ich wie schon geschrieben von einem persönlichen Treffen mit 90 min “offiziellem Teil” aus – nahm ich wieder Kontakt zu Sebastian und Uli auf. Das war Ende Februar. Gemeinsam skizzierten wir dann bis Mitte März – nun schon digital – ein Veranstaltungsdesign. Im Durchspielen der einzelnen Kommunikationsmodi und aus meiner Erfahrung bezüglich Liberating Structures war mir schnell klar: 90 min wäre zu knapp, um den oben gewünschten Erfolg zu ermöglichen. Also baute ich einen “Digital”-Puffer von 30 min ein und kam bei 2 Stunden heraus. Damit waren die beiden einverstanden.

Wir stimmten uns weiterhin über die Ziele und Inhalte ab plus wen wir einladen. Letztlich hingen die Einladungen an mir. Das war ok. Schließlich hatte ich das alles ja auch angestoßen.

Da ich ohnehin immer eine Mindmap für mich selbst bastel, lag es nahe, Sketchnotes für die Einladung zu entwickeln statt eines Veranstaltungsflyers. Sebastian und Uli gefiel das und so entstand die Einladung an die Interessenten:

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Einladung zum Auftakt. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

Inzwischen war die vorletzte März-Woche angebrochen. Wir waren mitten in der Corona-Krise angekommen. Wieder machte ich mir die Mühe, jede*n Einzelne*n persönlich anzuschreiben und einzuladen. Das war sehr aufwändig. Es gab mir jedoch auch die Chance, individuell auf die Menschen zuzugehen. Ich versuchte zum Ausdruck zu bringen, warum ich es für wertvoll hielt, dass diese Person daran teilnimmt. Ich gab allen die Gelegenheit, binnen knapp 5 Tagen den Termin zusammen zu finden. Sobald Tag und Zeit unter den ersten Interessenten gefunden waren, erweiterte ich noch einmal den Kreis der Einladungen.

Es war der mühsame Prozess, die Verteilerlisten abzuklappern und die Interessierten auf unsere geplante Veranstaltung aufmerksam zu machen. Das sind unglaubliche Zeitfresser. Andererseits werden wir von so vielen pauschalen, banalen, egalisierten Einladungen überhäuft, dass es mir wichtig erschien, mein ernstgemeintes Interesse an speziell diesen Gruppen Ausdruck zu verleihen. Ich weiß nicht, ob das wie gewollt angekommen ist. Ich hoffe es.

Ich führte lange Telefonate. In vielen Fällen war es schwer, die Leute direkt zu erreichen, weil die Verteiler nicht verteilten. Zuweilen kam ich mir wie Pontius Pilatus vor. DSGVO hin oder her – Verteilerlisten müssen besser funktionieren! Ein Thema, das wir bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und den E4F Stuttgart als Problem herausgearbeitet haben und hier ebenfalls nach einer Lösung suchen.

Die Resonanz auf die Einladungen

Die Resonanz war teils überschwänglich und sehr positiv – teils auch Null. Das mag am Thema selbst liegen und an der Informationsflut. Vielleicht war meine Nachricht auch zu lang geraten. Ich finde es schwierig, die Balance zwischen gut informiert und überladen zu finden.

Was muss in die Hauptnachricht, was in den Anhang, was auf externe Quellen? Wie viel an Wissen kann ich bei mir völlig unbekannten Menschen voraussetzen? Wie kann ich möglichst auf den Punkt vermitteln, was ich mir wünsche und wie sich der Adressat einbringen und mitgestalten kann?

Schließlich waren wir 12 Personen aus jeweils unterschiedlichen Initiativen, die am Auftakt teilnahmen und so den Prozess des gemeinsam Gestaltens in Gang setzten.

Durchführen des Auftakt-Workshops

Wir trafen uns via zoom. Sebastian hat die Rolle des technischen Unterstützers übernommen. Uli war unser fachlicher Impulsgeber. Ich übernahm die Moderation und die Dokumentation.

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Ablauf. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Ablauf
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

Besonders wichtig war uns, dass die Menschen, die sich allesamt untereinander nicht bzw. nur sehr wenig kannten, ein Gefühl für einander und für eine Zusammenarbeit entwickeln konnten. Daher legten wir einen Schwerpunkt aufs Kennenlernen.

Weiterhin war uns natürlich wichtig, Wahlprüfsteine an sich zu erklären, welche Chancen und welche Herausforderungen im politischen Diskurs hierin schlummern. Fragen dazu zu beantworten. Und ein gemeinsames Verständnis für eine frei zu gestaltende Kooperation untereinander zu ermöglichen.

Wir sammelten Wünsche und Anforderungen. Wir ließen die Teilnehmer*innen dies ergebnisoffen zusammentragen und erarbeiten. Wir führten es schließlich dokumentarisch zusammen und stimmten mit ihnen die nächsten Schritte ab.

Das war der Moment, in dem ich erstmals den Staffelstab an Sebastian übergab, der nun den Prozess weiter begleiten wird. Zum Abschluss hatten wir leider nur sehr wenig Zeit. Diese nutzten wir für eine Blitz-Reflexion zum Auftakt selbst. Einen Teil der Erkenntnisse beschreibe ich im nächsten Kapitel unten.

Nachklapp

Im Anschluss an die Veranstaltung blieb bei mir ein Gefühl, mein Part sei nicht abgeschlossen. Daher nahm ich mir doch noch einmal die Zeit und verfasste eine Abschieds-/Übergabe-Nachricht an alle Teilnehmenden. Es war mir einfach ein Bedürfnis, meinen Dank an alle auszusprechen. Es tut gut, nach 6 Monaten Arbeit zu wissen, dass das Projekt weitergeht und in guten Händen ist.

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Reflexion. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Reflexion
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

Was nehme ich als Erfahrungsschatz
aus diesem Projekt mit?

Gastgeberschaft und mein Netzwerk

Zum Einen – ich kann es nicht oft genug betonen – habe ich aufs Neue mein interdisziplinäres Netzwerk schätzen gelernt. Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich über die 20 Jahre, die ich nun in der Landeshauptstadt lebe, hier eine Gemeinschaft und Verbindungen an/zu inspirierenden Menschen aufbauen konnte.

Es ist zudem sehr schön, dass ich – obwohl wir alle in der Filterblase “nachhaltige Entwicklung” unterwegs sind – immer noch Menschen miteinander verbinden und Kontakte herstellen kann, die sich nicht kennen. Auch das empfinde ich als fabelhaft und wertvoll.

Außerdem erlebe ich ausgesprochen gern, wenn sich Menschen untereinander kennenlernen. Auch an Personen, die ich gut kenne, entdecke ich neue Seiten. Es ist einer der intrinsischen Gründe, weswegen ich gern Gastgeberin bin und mich zurücknehmen kann, um andere strahlen zu lassen. Ich mag das sehr und bin fasziniert von den mich umgebenden Persönlichkeiten.

Es war ein Kraftakt

In der Vorbereitung auf eine quasi politische Veranstaltung wurden mir jedoch auch ganz deutlich meine Grenzen bewusst. Ich bewundere alle, die sich hier über länge Zeit engagieren. So gern ich Menschen zusammenbringe, dieser Kraftakt ist enorm. Ich bin ausgesprochen froh, dies nun an Sebastian abgeben zu können. Möge es ihm nach unserem Auftakt leichter fallen, weil der Grundstein gelegt ist und die Beteiligten sinngekoppelt haben. Für mich ist erst einmal eine E4F-Pause angesagt. Sowohl das Projekt mit der Wirtschaftsförderung als auch dieses hier waren genug. Jetzt brauche ich den uneingeschränkten Fokus auf EnjoyWork, wobei mir klar ist, das das Hand in Hand geht und sich gar nicht gegenseitig ausschließt.

Bewährtes Veranstaltungsmanagement
Gelungene digitale Transformation

Die gute Nachricht: Mein Veranstaltungsmanagement hat sich erneut bewährt. Auch wenn es viel Kraft und Engagement meinerseits kostete, es ist gelungen, selbst für dieses schwierige, sperrige Thema, Mitstreiter zu gewinnen. Das verbuche ich auch mal auf meiner Positiv-Liste. Zumal “Wahlprüfsteine” alles andere als zu meinem “angestammten” Feld gehören.

Ebenfalls als Gewinn verbuche ich, dass es mir letztlich doch leicht gefallen ist, mit meiner Event-Matrix effektiv und effizient die Möglichkeiten auszuloten und so von einer Präsenz-Veranstaltung auf “Digital” umzuschwenken. Damit ist die Zeit reif, die Publikation dieser Matrix anzugehen. Doch davor noch zwei andere Publikationen. Eine beschreibe ich unten. Von der anderen, dem Forschungsprojekt, weißt Du ja bereits.

Die Auswahl des Konferenz-Tools hat mich einiges an Nerven und vor allem enorm viel Zeit gekostet. Dazu hatte ich ja letztes Mal schon etwas geschrieben. Meine Entscheidung wird immer stabiler und ich bereue nichts. Zoom bestätigt sich als gute Wahl für partizipative Veranstaltungen.

Was mich zum Kapitel digitales Veranstaltungsdesign bringt:

Wie verändert Digitalisierung
das Veranstaltungsdesign?

Erfahrungen und Erkenntnisse für die Moderation in Digitalien

Erfolgsfaktor: Klare Rollen

Als besonders klug erwies sich, dass Sebastian, Uli und ich unsere Rollen klar definiert hatten. Wir Drei fühlten uns zudem sehr wohl in unseren Veranstaltungs-Rollen. Sie waren stimmig zu unseren Rollen, die wir unternehmerisch einnehmen. Beides in Kombination führte zu einer sehr gelungenen Symbiose. Etwas, das mir zuweilen extrem schwer fällt: Weniger ist mehr. Hier war es einmal mehr Gold wert. Aus der gelungenen Komposition der unterschiedlichen Einzelteile ergab sich für uns alle der Mehrwert. Ein echtes Team also. Das hat sich ganz klar als großer Erfolgsfaktor in unserer Zusammenarbeit gezeigt.

Weil es mich interessierte, wie die Erfahrungen anderer Moderatoren sind, sprach ich kürzlich, als sich die Chance ergab, mit Manfred Brandstetter darüber. Er hat auf sehr inspirierende Weise Lean Coffee “digitalisiert”. Er bestätigte meine eigene Reflexion: Es ist besser, wenn 2 Moderatoren digitale, auf Partizipation angelegte Veranstaltungen moderieren. Idealerweise in den klar voneinander getrennten Rollen “Moderation” und “Technik & Struktur”. Ebenfalls mitzudenken ist ggf. die Rolle von Impulsgeber*innen.

Rolle “Moderation”

Zur Rolle “Moderation” gehört das Führen der Kommunikation der Gruppe und das Leiten durch den inhaltlichen Prozess. Sowohl das Beobachten des Chats als auch der Q&A (Fragen und Antworten) erfordert Aufmerksamkeit. Dazu alles, was darum an Bedürfnissen der Gruppe für einen geschützten Raum entsteht. Wie beispielsweise das Beantworten und Reagieren auf individuelle Nachrichten an mich, die Moderatorin. Desweiteren hatte ich natürlich die Präsentation, sämtliche Medien sowie die Präsentationslinks für menti vorbereitet und stellte meinen Bildschirm-Teilen-Modus auf die einzelnen Fenster je nach Bedarf im fliegenden Wechsel um. Nicht in diesem Meeting, allerdings in einem anderen, war zudem das Teilen meines Rechner-Audios für eine kurze Film-Vorführung Teil der Moderation.

Rolle “Technik & Struktur”

Zur Rolle “Technik & Struktur” gehört alles, was dies funktional und strukturell unterstützt. Also beispielsweise den Redner über “Spotlight-Videos” in den Mittelpunkt zu stellen. Mikrofone zentral stumm – oder, falls die Person es eigenständig verpasst, sie online zu schalten. Gegebenenfalls die Umfragen vorzubereiten, anzustoßen und abzuschließen. Break-out-Rooms vorzubereiten und die Gruppe dahin automatisiert zu verschieben. Die zentrale Kommunikation, das “Broadcasting”, wie es bei zoom genannt wird. Technische Schwierigkeiten Einzelner oder der Gruppen in den Break-Out-Rooms im Hintergrund bilateral zu klären und zu lösen. In unserem Fall hatte sich Sebastian darüber hinaus die Links zu menti zurecht gelegt und postete sie schon im Chat, während ich noch sprach und die Aufgabe(n) beschrieb.

Rolle(n) “Impulsgeber*in”

Und ganz wichtig: Keine*r von beiden sollte zugleich Impulsgeber*in sein. Das ist quasi die dritte Rolle, die ggf. vergeben werden sollte – in Fall des “Lean Coffee” von Manfred wandert sie von Teilgeber*in zu Teilgeber*in. In gewisser Weise war das auch bei uns so, da wir darauf Acht gaben, dass jede*r gleichermaßen in allen Prozess-Schritten unseres Auftakts zu Wort kam.

Je mehr Personen beteiligt sind, desto schwieriger ist das natürlich. Das kennen wir aus Präsenz-Veranstaltungen. In Digitalien gelten dieselben Regeln – einer der Gründe, weswegen ich ein Fan von zoom mit seinen “Break-Out-Rooms” bin, um große Gruppen in kleine Gruppen aufzuteilen und so die Redeanteile zu erhöhen. Doch ich schweife ab.

Verteilte und fließende Rollen

Eine kombinierte Rolle Moderation/Technik kann ich mir allenfalls dann vorstellen, wenn nur 1 Haupt-Impulsgeber*in im Raum steht, der*dem die “Crowd” Fragen stellen kann. Doch schon bei einem echten interaktiven Austausch von mehr als 12 Personen wage ich die Prognose, ein einzelner Moderator/Techniker wäre überfordert mit der Fülle der zu erfüllenden Aufgaben. Allein als Moderator die Videos und den Chat im Blick zu haben, ist eine Herkules-Aufgabe. Das beobachte ich bei allen Moderator*innen.

Also empfehle ich hiermit vorerst pauschal: besser stets mit 3 Personen à 1 Rolle agieren. Erfahrungen sammeln. Vielleicht sind wir irgendwann in der Lage, zu Zweit 3 Rollen zu erfüllen. Doch warum eigentlich? Warum sollten wir uns auf Effizienz trimmen, wo es doch viel effektiver und entspannter wäre, wenn wir uns daran gewöhnen, Rollen zu verteilen und uns darin üben, Rollen flüssig untereinander bespielen zu können. Wäre das nicht schlauer?

Was für mich die offene Frage aufwirft, wie ich das mit EnjoyWork mache… Vielleicht muss ich hier – wie es auch Manfred tut – mit der anfänglichen Überforderung leben und so meinen eigenen Lernprozess beschleunigen? Da fällt mir ein sehr schöner Grundsatz der Spielregeln ein, die ich in der Liberating Structures User Group kennen und schätzen lernte:

Wir experimentieren und lernen gemeinsam im Gehen.

Ich mag das. Und möglicherweise ist es doch schlicht nur kaltes Wasser, in das ich springen und losschwimmen muss. Wir werden sehen, ob ich den Mut dazu fassen und meinen inneren Widerstand (siehe oben) auflösen kann. In jedem Fall wäre dann wichtig, mir meiner jeweilige Rolle(n) im Verlauf des Online-Treffens stets klar zu machen. Eine Kompetenz, die jede*r Moderator*in ohnehin – ob digital oder vor Ort – erlernen und einüben sollte.

Ideen, wie es mit EnjoyWork weitergehen kann, habe ich und auch die ersten Interessenten. Es gilt also, das zusammenzuführen.

Erfolgsfaktor: Dokumentation

Ein weiterer Aspekt in digitalen Arbeitsgruppen ist die Dokumentation. Fangen wir mit dem Naheliegenden an:

Screenshots (Fotos), Audio & Video

Schon mit der Einladung solltest Du Dir darüber klar geworden sein, was Du selbst willst und welchem Zweck Euch die Foto-/Audio-/Video-Dokumentation dient.

Dient sie Euch für die weitere Arbeit und ist es daher wichtig, zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen zu können? Zeichnest Du auf, um z. B. O-Töne und Ergebnisse festzuhalten – vielleicht auch nur als Rohmaterial und Basis für die zu publizierende Doku? Oder benötigst Du die Doku zum Bewerben zukünftiger Veranstaltungen?

Daraus erwächst sich das unternehmerische Interesse an diesen Daten. Ich bin hier bei den Datenschützern und Öko-Bewussten: Speichere nur, was Du wirklich wirklich nutzt. Sei da ruhig geizig. Das spart Speicherplatz, Rechnerleistung und Energie. Das ist gut für unseren Planeten.

Brauchst Du es wirklich wirklich? Diese Frage mache ich zudem davon abhängig, wie geschützt der Raum sein soll, den wir gemeinsam teilen. Geht es um sensible Informationen und/oder fragile emotionale Situationen? Beantwortest Du dies mit ja: Verzichte auf Video, Audio und/oder Fotos!

Werden die Teilnehmer*innen und potenziellen Interessenten, Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht live dabei sein können, zukünftige Partner, Presse usw. sich das Material später anschauen? Wie schnell verliert es seinen Aktualitätswert? Meine Daumenregel: Alles, was 2 Wochen nicht übersteht: Lass es weg! Und falls 14 Tage Mediathek tatsächlich wertvoll sind (das kommt ja doch stark auf den Kontext Eures Zusammentreffens an), stelle sicher, dass danach die Daten gelöscht werden.

Meine Erfahrung: Es ist oft ein “schön, es zu haben”, doch nicht zwingend erforderlich.

In jedem Fall solltest Du bereits mit der Einladung klar machen, wie Du/Ihr die Doku angedacht hast/habt (Achtung DSGVO: Information – keine Abfrage!). Und zweitens: Kurz vorm Einschalten der Aufzeichnung solltest Du alle genau darauf hinweisen. Das Aussprechen ist ein wesentlicher Unterschied zu Vor-Ort-Veranstaltungen (obschon ich es auch dort natürlich tue).

Bezüglich Mitspracherecht der Teilnehmenden arbeite ich mit dem soziokratischen Prinzip des Widerstands. Bitte diese, ihr Video auszuschalten. Über die Funktion “Offline-Video ausblenden” kannst Du via zoom die Platzhalter in der Galerie-Ansicht ausfiltern.

Zu den unterschiedlichen Aufzeichnungsmodalitäten usw. lohnt sich ein eigener Blogbeitrag. Das verschiebe ich auf später. Derweil einfach mal “zoom tutorial” in YouTube eingeben. Da gibt es eine Reihe sehr nützlicher, vor allem aus den USA und Canada.

Mitschrieb

Aus den Treffen mit den E4F hat sich eine ganz gute Arbeitsteilung ergeben, bei dem die Doku von uns gemeinschaftlich via Google Docs mitgeschrieben wird. Dabei wird die Rolle der*des Dokumentarin*Dokumentators fliegend zwischen uns gewechselt. Als Moderatorin/Technikerin (hier geht es, da wir ein eingespieltes Team sind!) rufe ich – je nach Kommunikationsmodus – über den geteilten Bildschirm diese Doku auf.

Über Zweirat Stuttgart lernte ich Nextcloud schätzen. Ich muss da noch ein wenig länger experimentieren – vor allem mit einer Gruppe simultan an einem Dokument arbeitend. Doch kann ich schon jetzt sagen, dass mich das Tool sehr begeistert. Dazu also demnächst wohl auch mehr.

Der Modus der Kommunikation

Beim Kommunikationsmodus achte ich darauf, was gerade wichtiger ist: Der zwischenmenschliche Austausch mit der visuellen Kommunikation oder das präzise Erfassen der Beschlüsse der Gruppe ohne dass wir etwas missverstehen oder vergessen. Bei Ersterem schalten wir auf die Gruppen-Vorschau oder ggf. auch auf die Einzelvideos. Im Prozess des Festhaltens von Ergebnissen fokussieren wir auf die Doku und teilen den Bildschirm mit der Live-Ansicht des gewählten Doku-Tools. Es ist wichtig, als Moderator*in diesen permanenten Wechsel der Kommunikationsmodi im Blick zu behalten und die Gruppe so im Halten des Raums zu unterstützen.

Steht die Doku im Mittelpunkt, erweist es sich auch in Präsenz-Veranstaltungen als Vorteil, wenn alle die Live-Doku zusammen erarbeiten und mitverfolgen können. Das ist in Digitalien nicht anders. Ab und an gelingt es mir in meiner Rolle als Moderatorin, ebenfalls schon mitzuschreiben oder etwas zu ergänzen. Zumindest dann, wenn ich nicht selbst inhaltlich gefordert bin und mich auf die Rolle der Doku beschränken kann bis ich wieder in die Moderation/Technik wechsle. In eingespielten, kleineren Teams funktioniert das mittlerweile ganz gut. Ein Hoch auf das 10-Finger-Tippen, das ich noch auf der Schreibmaschine von meiner Omi vor Jahrzehnten lernte!

Sei vorbereitet!

Als wichtig für diese Vorgehensweise erweist es sich, nicht nur die Themenliste an sich vorzubereiten und in eine didaktisch, strategisch sinnvolle Reihenfolge zu bringen, sondern auch die Agenda in ein Dokument zur Dokumentation zu übertragen. So geraten die abzuarbeitenden Punkte nicht aus dem Fokus und es ist einfach, linear zu dokumentieren.

Darin liegt jedoch auch die Krux: Wir kommen zurück zu einer eindimensionalen Dokumentation. Das ist in gut strukturierten Arbeitsgruppen bei voneinander mehr oder weniger unabhängigen Programm-Punkten ok. Langfristig erscheint es mir als Rückschritt. Daher suche ich nach anderen Online-Diensten, die Clustern, Zeichnen, Sketchnotes, Mindmaps usw. ermöglichen und uns aus dem linearen, eindimensionalen Denken herausbringen.

Zoom bietet ein Whiteboard als Basics. Das erscheint mir jedoch nicht ausreichend. Ausgetestet habe ich es noch nicht.

Lineare versus multiperspektivische Dokumentation
& Lernen lernen

Mit Sebastian und dem “Wahlprüfsteine”-Team arbeitete ich im von ihm präferierten Tool “Mural”. Das machte schon allein deswegen Sinn, da er mit der Gruppe weiterarbeiten wird und so auf der Doku aufbauen kann.

Ich nutzte die Chance, Erfahrungen mit dem Online-Service zu sammeln. Ich legte einen der freien Test-Accounts an. Ich sah mir ein paar der Online-Tutorials an. Und ich spielte vorab zirka 1 Stunde im Tool, simulierte dabei die Doku-Situation. Das erwies sich als klever, da ich so das Tool ganz gut handhaben übte und mich im Workshop dann auf die eigentliche Dokumentation konzentrieren konnte.

Einen Lernansatz, den ich – übrigens übers Musizieren – kennengelernt habe: Zunächst langsam und Schritt für Schritt die einzelnen “Techniken” einüben. Dann das Tempo leicht erhöhen, bis die Handgriffe mit der neuen Geschwindigkeit eingeübt sind. Wenn das schnellere Tempo noch nicht klappt, einen Schritt zurück, bis wieder alles mit mindestens 7 Wiederholungen fehlerfrei ist. Dann erneut das Tempo ein klein wenig anziehen. Wenn auch dieser Bewegungsablauf fehlerlos klappt, die nächste Stufe. Alles wiederholen. Das hört sich vielleicht aufwändiger an. Doch habe ich gerade durch das Geige-spielen gelernt, dass es 7x aufwändiger ist, einen antrainierten Fehler zu korrigieren, weil ich glaubte, den vermeintlich kürzeren Weg des Lernens gehen zu müssen. Hier funktioniert das genauso.

Insbesondere empfehle ich, sich an die Anfänge des Schreiben-Lernens in der Grundschule zurückzuerinnern und “Buchstaben schreiben” üben. Ich nehme mir bei digitalen Tools mit meinem Schrifttablett übrigens tatsächlich mindestens 1 Stunde Zeit, die Buchstaben zunächst sehr langsam zu malen. Je nach Tool sprechen die Geräte unterschiedlich an. Das mal austesten. “Mural” zum Beispiel verändert durch die automatisierte Linienkorrektur sehr stark das Schriftbild und man kann das Schreibtempo gar nicht so stark erhöhen, da dann nicht mehr das ankommt, was geschrieben wurde. In Hoylu ist das anders, und auch da muss ich deutlich langsamer schreiben als ich es mit Papier und Stift oder auch von Adobe Photoshop gewohnt bin.

Während des Workshops selbst gab es ein paar kleine Schluckaufs technischer Art, die ich natürlich erst nach der Veranstaltung verstand. Tja, so lernen wir immer auch im Gehen.

Das Tool bringt eine ganze Ladung an Möglichkeiten und vorbereiteten Dokumentations-Templates mit. Gut finde ich, dass hier Dinge wie das Business Model Canvas, Templates aus Design Thinking oder SCRUM zu finden sind. Die Fülle kann einen schon erst einmal erschlagen. Und auch vom Handling bin ich nicht überzeugt – nicht nur wegen der erzwungen langsamen Schreibweise, wie oben schon erwähnt. Mal ganz davon abgesehen, dass es wieder ein (süd)amerikanisches Tool ist.

Ich halte es gerade auch im Kontext meiner Kooperation mit dem Collaboration Center von davit für besser, wenn ich weiter an Hoylu, dem österreichisch-schwedischen Angebot für digitale Kollaboration, dranbleibe. Ich finde die Möglichkeiten einfach genial:

Und auch das oben schon angesprochene Nextcloud bietet hier sehr geniale Möglichkeiten der multiperspektivischen Dokumentation. Ich werde hierzu gesondert berichten, wenn ich mehr Erfahrungen sammeln konnte.

Moderation und Dokumentation
in Personalunion?

Ungeachtet des Werkzeugs für die Dokumentation reift in mir die Erkenntnis: Sind mehr als 5, 6 Personen beteiligt, rate ich davon ab, Moderation und Dokumentation in Personalunion zu verbinden. Der ständige Wechsel der Fenster ist anstrengend. Ich habe 2 Bildschirme und es ist dennoch extrem schwer, Chat und das “Handheben” und die anderen Arten, wie die Teilgeber*innen den Wunsch äußern, sich einzubringen, im Auge zu behalten.

Ruhe für die*den Moderator*in strahlt sich auch in Digitalien auf die Gruppe aus. Es ist eine Überforderung, die nicht sein muss. Denn es ist ohnehin schon schwer genug, den gemeinsamen Raum in wertschätzender und partizipativer Form zu halten.

Zwischen Sebastian und mir konnten wir die Rolle der Dokumentation hin- und herspielen. Parallel über die ganze Zeit hätte ich es nicht geschafft. Er im Übrigen auch nicht. Nach den 2 Stunden Moderation war ich platt. Ich weiß nicht, ob sich das mit etwas Übung wieder verändert. Doch ist es noch einmal schwerer, in Digitalien den Raum zu halten und alle Beteiligten aktiv einzubeziehen. Danke an die hohe Disziplin der Teilgeber*innen. Ihr wart wirklich großartig!

Erfolgsfaktor: Weniger (Tools) ist mehr

Weiterhin bin ich zu dem Schluss gekommen, Teilnehmer*innen maximal 2 Tools zuzumuten. Ich mag mentimeter, da es den direkten Austausch mit direktem Feedback für alle ermöglicht.

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

Sobald die Teilnehmer*innen jedoch mehr dokumentieren sollen als nur kurze stichpunktartige Antworten, ist ein anderes Tool geeigneter. Manfred nutzt für Lean Coffee übrigens Trello. Auch eine klevere und im Kontext stimmige Idee. Ich bin hier noch am Testen. Dazu ein anderes Mal mehr.

In jedem Fall ist neben zoom* nur noch 1 weiteres Online-Tool sinnvoll.

Zumindest im Setting bis 2 Stunden ist unsere Beobachtung: Die häufigen Wechsel der Modi überfordert Teilnehmer*innen (wie auch die Organisatoren). Hier verliert man unnötig Zeit und es entsteht eine Fragilität, die nicht sein muss. Weniger ist mehr. Dafür gut überlegen, zu welchem Zweck die Werkzeuge dienen sollen und dann gezielt das zweite Programm auswählen.

[ * ] bzw. der gewählten Konferenz-Software.

Erfolgsfaktor: Video versus Audio-Konferenz

Gemixte Kommunikationskanäle
sind schwierig

Im Auftakt “Wahlprüfsteine” hatten wir die Situation, dass wir 9 Video-Teilnehmer*innen und 1 telefonischen Teilnehmer hatten. Auch dies erwies sich als herausfordernd. Wie oben angesprochen, sammelten wir die Gedanken und Impulse via menti. Das Online-Tool ermöglicht Wortwolken und Grafiken, die live entstehen:

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - menti
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

Da der per Telefon zugeschaltete Teilnehmer daran nicht teilhaben konnte, versuchte ich, ihn über das gesprochene Wort einzubeziehen. In der ersten Runde war es noch ok. Doch schon in der nächsten Runde entstand eine Schieflage aus seinem Redeanteil vs. der anderen.

Aus Erfahrung der ersten Runde, redete er unaufgefordert schon drauflos, während ich den anderen Zeit und Ruhe zum Nachdenken verschaffen wollte. Möglicherweise hat er auch die Frage an die Gruppe bereits als Aufruf zum Reden begriffen. Ich kann es gut verstehen, dass es ihm so ging. Für mich als Moderatorin jedoch schwierig.

Umgang mit Vielrednern in Online-Meetings

Wird der Redefluss zunehmend zu ausufernd, muss man ihn als Moderator*in unterbrechen. Das kostet mich Überwindung. Als höflicher Mensch fällt es mir extrem schwer, anderen ins Wort zu fallen. Insofern dachte ich nach dieser Erfahrung darüber nach, wie ich dies von vornherein vermeiden kann. Ich möchte ja keine Kultur des sich Ins-Wort-Fallens etablieren.

Was würde ich daher heute anders machen? Zunächst würde ich klarer vedeutlichen, was die Rolle von menti ist: nämlich Zeit und Gelegenheit für eigene Reflexion und das Notieren erster Gedanken. Also auch Zeit der Ruhe – ohne Gespräch(e). Was in Präsenz-Veranstaltungen schon eingeübt ist, müssen wir in Digitalien noch lernen: Miteinander schweigen.

Was mir an menti gefällt: Die Live-Darstellung der Ergebnisse kann die Einzelnen inspirieren und sorgt zuweilen für wunderbare Lacher in der Gruppe. Schon für Euch getestet ;-)

Diesen Nutzen gilt es, in der Moderation hervorzuheben und die Aufgabe klarer zu umreißen. Es ist nicht leicht, gute Fragen zu formulieren. Daran werde ich weiter arbeiten. menti ist ein geeignetes Tool, den gewünschten Effekt zu ermöglichen.

Das Interesse des Einzelnen
tritt hinter den Bedarf der Gruppe zurück

Weitere Konsequenz: Als Moderator*in muss ich mich entscheiden, welchem Teil der Gruppe ich hauptsächlich diene. Ich kann es nicht allen Recht machen. Sollte sich eine Person entschließen, nur per Telefon teilzunehmen (was legitim ist), so sollte diese jedoch nicht das Zusammenspiel der Kräfte auf Augenhöhe stören. Hier werde ich als Moderatorin weiter Erfahrungen sammeln müssen.

Es gibt viele Stimmen, die Video-Konferenzen generell ablehnen. Das sehe ich nicht so. Im Gegenteil, als Moderatorin ist es besser, wenn ich die körperlichen Reaktionen der Teilnehmer*innen sehe. Auch wenn die Kommunikation nicht dieselbe ist wie gemeinsam in einem Raum zu sein, sie ist weitaus besser als nur am Telefon wo mir weitere Sinne fehlen.

Ich werde darauf zu späterer Zeit noch einmal zurück kommen. Mir ist da kürzlich ein sehr interessanter Aspekt begegnet, der die Frage betrachtet, warum Video-Konferenzen so anstrengend sind. Es hat mit der Verwirrung unseres Körpers und Geistes zu tun, die hier in Konflikt geraten. Wir sehen die Menschen und nehmen sie so kognitiv als anwesend wahr. Gleichzeitig signalisiert uns unser Körper, dass niemand mit uns im selben Raum ist. Etwas, das wir nicht gewohnt sind. Ich finde das höchst spannend. Doch würden meine Gedanken dazu hier diesen Rahmen heute sprengen.

Erfolgsfaktor: Technische Einführung
und Barrierefreiheit für Partizipation

Sebastian, Uli und mir war es wichtig, dass unser “Wahlprüfsteine”-Auftakt einen hohen Anteil Partizipation hat. Wir wussten nicht, welches “Digitalisierungsniveau” die Teilnehmer*innen mitbringen würden. Daher entschlossen wir uns, in jedem Fall nicht nur die generellen Spielregeln zu erläutern, sondern planten auch eine kurze technische Einführung. Sebastian übernahm dies in seiner Rolle als “Techniker”.

Das erwies sich als “rahmen-sprengend”. Wo wir 5 min planten, lagen wir letztlich bei 25 min. Mehr als knapp daneben. Und doch eigentlich nicht überraschend. Es gibt schließlich immer wieder Unvorhergesehens und Probleme beim Einzelnen. Meine Beobachtung der letzten Wochen: Auch bei kleineren Treffen von 5-6 Personen ist stets Eine*n dabei, die*der an der Technik scheitert. Das sind nicht nur DANs*. Selbst technik-affine Menschen, die ihrerseits Administratoren in anderen Netzwerken sind, können an der Technik scheitern.

[ * ] dümmst-anzunehmende Nutzer

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Technik-Check. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

2020-04: Wahlprüfsteine OB-Wahl Stuttgart - Technik-Check
[ 2020-04-18 Franziska Köppe | madiko ]

Und hier ist die Krux: Alle anderen müssen warten. Denn keine*r soll ja ausgeschlossen sein. Wir haben also ein neues Niveau an Barrierefreiheit, das es zu überwinden gilt. Wie das mit Menschen mit Sehbehinderung oder Hörbehinderung ist, wage ich noch gar nicht zu denken. Da kommen noch einmal ganz andere Herausforderungen, denen ich mich auch noch stellen werde.

Kurzum: Ich schließe daraus, dass wir zusätzlich zum Treffen vor jedem Meeting eine 30 min Einführung legen müssen – zumindest jetzt noch am Anfang. Ich stöhne innerlich, denn wenn ich vor dem Treffen noch selbst eine kleine Pause von 5-10 min einlegen will, wird es wohl nötig, so viel Zeit obenauf zu investieren.

Bevor ich das jedoch jedes Mal persönlich übernehme (oder ein Technik-Co-Moderator*in), werde ich wohl besser ein kurzes Einführungsvideo mit den wichtigsten Funktionalitäten aufnehmen. Das könnte dann zur Vorbereitung der Teilnehmer*innen dienen. Ich lege die Selbstverantwortung des Einzelnen zurück in ihre Hände, gut vorbereitet zu sein. Bleibt zu hoffen, dass das dann ausreichen wird und wir wieder mit 5 min zur Technik-Netikette auskommen können. Ich plane also mein nächstes Erklärbär-Video. Man hat ja sonst nichts zu tun :-))

Gut für mich und ein Danke an den wertvollen Austausch mit Sebastian: Alle Punkte, die erklärt werden müssen, sind mir jetzt bekannt. Zudem habe ich unzählige zoom-Call-Tutorials via YouTube angeschaut. Ich weiß nun, worauf es mir ankommt. Und was mir wichtig wäre, zu erklären. Also demnächst die entwickelte Sketchnotes weiterentwickeln und screencasten…



Uff, da hat sich in den letzten Wochen doch einiges zum Thema an Erfahrungen und Erkenntnissen aufgesammelt. Ich hoffe, es war Dir wertvoll. Danke bis hierhin.

Ein Schmankerl zum Abschluss habe ich noch:

Buchprojekt “Sinnvoll Wirtschaften”

Ich komme noch einmal zurück auf den Beginn dieses Blogbeitrags und die Phase der Ruhe. Eingeleitet habe ich sie mit einer Neuaufnahme eines Buchprojektes. Ich kann und will nicht mehr verraten als so viel: Für mich ist es ein Grundlagenwerk zu Sinnvoll Wirtschaften.

Design und Buchkonzept sind so angelegt, dass es wieder sehr interaktiv ist – wie auch mein letztes Buchprojekt. Sogar noch besser (wie ich finde, schrieb sie mit hochrotem Kopf). Wir laden Leser*innen ein, selbst zu denken. Es setzt zudem Handlungsimpulse, die ich als wertvoll erachte. Seither haben sich zudem meine Buchsatz- und Illustrationsfähigkeiten verbessert. Auch das wird sichtbar.

Buchprojekt

Buchprojekt "HP" - Vorschau: "Ja, Chef"
[ 2020-04 Franziska Köppe | madiko ]

Warum gerade jetzt?

Es ist wunderbar befriedigend, ein Werk zu vollenden. Es auf einen Zustand “fertig” weiterzuentwickeln. Ganz anders als das, was ich oben zu Veranstaltungsdesign beschreibe – einem Fass ohne Boden und mit zahlreichen Unbekannten. Ein Buch halte ich bald in der Hand. Es ist solide Arbeit. Allein das ist großartig!

Erschreckt stelle ich lediglich fest, dass der Entwurf seit August 2016 hier bei mir brachliegt. Ein Buchprojekt, das – nun wird es noch garstiger – seit 2012 in Arbeit ist. Damals sammelten wir das Geld für die Übersetzung des Ausgangswerks mittels Crowdfunding ein. Dann der lange Entwicklungsprozess, der durch aktuelle Projekte immer wieder verdrängt wurde. Denn wir wollten nicht nur eine englische Version, wir strebten gleichzeitig eine komplett überarbeitete und ergänzte Neuauflage an.

Ich entwickelte zudem den Ehrgeiz, knapp 60(!) Illustrationen zu integrieren. Dann die Phase der Übersetzung selbst, die auch eine ganze Weile dauerte. 364 Seiten mit geschliffenem Text, das war für unsere Übersetzerin ebenfalls eine große Aufgabe. 2016 war die Kooperation mit dem Autor eingestellt und somit auch die Ausarbeitung des Buchs. Diese haben wir nun wieder aufgenommen. Ich habe also erneut Zugang zum Rohtext und kann hoffentlich bald das Projekt zu einem doch noch glücklichen Ende führen.

Wie ist der aktuelle Stand?

Erfreulicherweise kann ich die Dokumente, die ich noch mit der alten CS5-Version von InDesign erstellte, weiterhin lesen. Nach einem kurzen Aufpolieren und aktualisieren ist alles wie gewohnt verfügbar. Wenn ich das richtig sehe, entstehen uns mit der verbesserten InDesign-Version CC2020 sogar neue Möglichkeiten für die Buch-Produktion. Mal sehen, inwiefern wir es nutzen wollen und auch können.

Das Buch-Design und -konzept finde ich weiterhin gelungen. Der frische Blick auf den Text lässt mich nach dem nunmehr drölfzigtausendsten Mal Lesen immer noch Rechtschreib-/Grammatik-Fehler erkennen. Ist das jetzt gut oder schlecht? Was mir auffällt, ändere ich natürlich noch. Als Perfektionistin kann ich da einfach nicht drüberweglesen. Einen entdeckten Kommafehler habe ich tatsächlich jetzt so drin gelassen. Interessanterweise hätte er – korrigiert – das komplette Layout verhauen. Das war es mir jetzt doch nicht wert, da noch länger dranrumzubasteln.

Wo ich mir jedoch die Mühe mache, ist die ein oder andere Illustration noch einmal zu zeichnen. Zum Einen ergibt es sich aus der Kommunikation mit dem Autor, der berechtige Wünsche einbringt. Ich erinnere mich noch (Danke an mein gutes Gedächtnis!) Die Notizen von vor drei Jahren sind ebenfalls gut genug, dass ich den Faden nahtlos wieder aufnehmen kann. Erstaunlich! Erfreulich! Zum anderen ergibt es sich daraus, dass sich meine zeichnerischen Fähigkeiten deutlich weiterentwickelt haben. Nur mal ein Beispiel:

Buchprojekt

Buchprojekt "HP" - Vorschau: "Maschinen sind die besseren Menschen" / Version 1
[ 2016-08 Franziska Köppe | madiko ]

Buchprojekt

Buchprojekt "HP" - Vorschau: "Maschinen sind die besseren Menschen" / Version 2
[ 2020-04 Franziska Köppe | madiko ]

Erwünschte Nebenwirkungen

Zeichnen hat eine herrlich entspannende Wirkung auf mich. Buchsatz ist ebenfalls sehr befriedigend, wenn auch etwas anstrengender, weil es so viele Kleinigkeiten zu beachten und berücksichtigen gilt. Für die deutsche Version bin ich binnen drei Tagen inzwischen bei Kapitel 5 von 10, Seite 142 von 364. Wenn nichts völlig Überraschendes dazwischen kommt, werde ich ab spätestens kommenden Mittwoch am Buch weiterarbeiten.

Das Buchprojekt hilft mir auf verschiedene Arten: Es soll den Akku weiter aufladen. Es fungiert als kreative Pause. Es ist ein sehr befriedigender Prozess, was hoffentlich auch mein Gefühl von Selbstwirksamkeit zusätzlich stärkt. Und ich bin erfüllt von Vorfreude, dieses Buch zu publizieren. Es ist von so einem tollen Autor und ich bin stolz, Teil des Projektes zu sein. Es ist also auch Quelle für Freude. Davon kann man ja auch nie genug haben.

Drücke bitte mal die Daumen, dass ich weiter so gut vorankomme. Sobald die deutsche Version komplettiert ist, werde ich die englische angehen. Und dann ist es nicht mehr lang hin bis zur Publikation.

Es passt also heute wieder sehr gut, wenn ich Dir nicht nur Gesundheit, Frohsinn und Alles Gute wünsche, sondern mit meinem üblichen Gruß schließe:

Bleib neugierig,

Hast Du eine Anregung gefunden?

Ich setze mich für den freien Zugang zu Wissen ein. Dieser Artikel zahlt auf das Ziel ein.
Bitte teile ihn in Deinem Netzwerk und werfe Geld in meinen virtuellen Hut.
Auch ein kleiner Betrag macht den Unterschied!

Neugierig was mit Deinem Geld passiert?
Mit der Schwarm-Finanzierung (einmalig via PayPal oder kontinuierlich via steady)
wirst Du Teil der Bewegung und Kooperative WandelMut.

Vielen Dank!

Mehr davon?

Weitere Beiträge “Aus der Werkstatt” findest Du in der Komplettübersicht für alle Jahre.
Hier die neuesten:

Adieu Andreas

2024-02-08

Mein persönlicher Nachruf auf Natenom – lang-jähriger Freund, Weggefährte und Verbündeter im Bestreben, Fahrrad-Fahren in Deutschland sicherer zu machen. Welch Tragik in diesem Satz steckt. Doch von vorn…

Aus der Werkstatt [ KW51 ]

2023-12-22

Die Themen der Woche: Jahres-Endspurt mit Organisatorischem, Sortieren, Lochen, Scannen, Ablegen und Ausmisten. Strukturen und Prozesse für 2024 anlegen. Reflexionen zu meiner Informations-Sammel-Wut als Auftakt zur Besserung hinsichtlich der all-jährlichen Zettel-Wirtschaft. WandelMut: keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten. Scientists For Future 2024: Ankündigung und Angebote zum Wissens- & Erfahrungsaustausch – inklusive Abwägen der Neuausrichtung unserer Rolle(n). Podcast-Liebe: Kreative Blockaden erkennen und auflösen – Analyse und Lösungsansätze. Zuguterletzt: Endlich ein neues zitatinte.

Aus der Werkstatt [ KW50 ]

2023-12-16

Die Themen der Woche: Keine drehenden Teller für mich: COVID-19 ist nicht vorbei – die gemeinschaftliche Fürsorge von Vulnerablen sowie Eigenschutz. REXlive am Lagerfeuer: REDAXO und Maschinen-Lernen. Mein Engagement für quell-offene Programme: GitHub ausgepackt. Verkehrssicherheit für Radfahrende: zum aktuellen Stand von OpenBikeSensor. PodcastLiebe: WandelMut beim Tagesspiegel, mediasres zu künstlicher Intelligenz. Rechtsanwälte sind die wahren Künstler:innen: konstruktiver Aktionismus vom Zentrum für politische Schönheit. Zuguterletzt: 199 kleine Held:innen.


Ausblick & Flurfunk

Meine Berichte aus der Werkstatt erscheinen unregelmäßig. Ich strebe an, alle ein, zwei Wochen von meiner Arbeit und dem, was mich beschäftigt, zu erzählen. Meine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen.

Klingt interessant und Du möchtest auf dem Laufenden bleiben?
Bitte trage Dich in meinen Flurfunk ein, abonniere meinen Web-Feed und folge mir via Social Media.

Interesse geweckt?

Klingt interessant und Du möchtest mehr erfahren? Buche direkt einen Termin mit mir und / oder werde Teil unserer Bewegung:

Ein erstes Kennenlernen

und ins Gespräch kommen
(gratis, jedoch nicht umsonst)

Direkt-Einstieg: Dein Anliegen klären

Ad-hoc-Beratung und Rückenwind für Dein Vorhaben (Mein Honorar bestimmst Du)

Teil der Bewegung werden

Werde Teil der Kooperative WandelMut (Schwarmfinanziert & WertVerträge)