Aus der Werkstatt

Wochenrückblick KW21 / 2022

veröffentlicht: 28.05.2022 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2022.

Die Themen der Woche: Ein ganz normaler Samstag. Mobilitätswende im Schiffsbau. Krank und Sinnvoll Wirtschaften in der Landwirtschaft: Erdbeerfelder, Lauben-Leben, Apfelanbau und -verwertung nachhaltig und klimaneutral. Die aktuelle Antwort auf die Frage, womit ich mein Geld verdiene. EnjoyWork und Kreislaufwirtschaft. Aktualisieren der Plattformen und neuester Stand der technischen Realisierung. Windows 11 Upgrade, nein Danke – ein wütender Rant. ArtSocial22 – die Nachwirkungen des Transformationsfestivals. A Mad World.

Aus der Werkstatt 2022
[ 2022-01-01 Franziska Köppe | madiko ]

Es ist Samstag Morgen und eigentlich noch zu früh für mich. Die Vögelchen zwitschern lautstark. Sie haben sich viel zu erzählen. Die Sonne scheint. Am blauen Himmel blasse Homomutatus-Streifen und vom Wind zerzauste Wolken. Aus Süd-West fegt kühle Frischluft den Kessel und befreit uns von der urbanen Dunstglocke. Ich atme tief ein und freue mich über den Duft von Holunder, der aus dem Garten zu mir ins Dachgeschoss strömt.

Mobilitätswende der Schifffahrt

Ich hörte bereits eine Folge SPRIND-Podcast. Die, in der sich Thomas Ramge mit Stefanie A. Engelhard von Unleash Future Boats über autonome, elektrifizierte Boote und die Mobilitätswende der Schifffahrt unterhält. Als begeisterte Seglerin sehe ich das Potenzial und kann die Herausforderungen erahnen. Insofern: spannend und hörenswert. Obschon ich die VW-Konzern-Sozialisierung heraushöre, was mich zuweilen schaudern lässt. Seisdrum. Was mir gefällt, ist der Ansatz der Dezentralisierung im Einbau, der bei Erfolg der Sprunginnovation eine schnelle(re) Verbreitung der Antriebstechnik ermöglicht.

Krank und Sinnvoll Wirtschaften
in der Landwirtschaft

Lebensmittelverschwendung – wenn Bauern aus Verzweiflung Ernte vernichten

Beim Stöbern in Twitter – ein Aufwach-Ritual, dem ich während der ArtSocial22 leider erneut verfallen bin – schüttle ich den Kopf: Mein EmpörungsTweet zum Irrsinn vernichteter erntebereiter Erdbeerfelder in Nordrhein-Westfalen erhielt mehr Retweets und Herzen, als alle konstruktiv-kritischen Tweets zuvor.

Landschaftsaufnahmen und Architektur. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

Erdbeerfeld. Osterspaziergang 2019 / Körschtal / Stuttgart / Baden-Württemberg / Deutschland
[ 2019-04-21 Franziska Köppe | madiko ]

Es ist ein deutliches Signal von Krank-Wirtschaften, wenn Einzelhändler:innen lieber für 1 Euro Erdbeeren aus Spanien und den Niederlanden importieren (mit allen klimatischen und sozialen Konsequenzen) als heimische Beeren zu ordern. Was wiederum die Landwirte aus dem Münsterland dazu zwingt, ihre mühsam in den letzten Monaten aufgezogenen und gepflegten Pflanzen, die inzwischen Früchte tragen, umzupflügen – statt sie mithilfe von Erntehelfer:innen aus Osteuropa zu ernten und in die Läden zu bringen.

Ok, das Thema Erntehelfer:innen ist noch einmal ein ganz anderes. Doch wie krank ist das denn? Bitte komm mir jetzt nicht mit dem absurden Argument: Aber die Verbraucher:innen wollen das so! Ja, wenn Händler:innen ausschließlich Billigware anbieten?! Ich hoffe ja, dass wenigstens aus dem ein oder anderen Feld ein Selbstpflücker-Angebot wird. Armselig und traurig für die Bauer:innen bleibt es. Eine Schande, dass in Deutschland Lebensmittel verschwendet und viel Arbeit vernichtet werden!

So verspüre ich nicht nur Fremdscham und Ärger über die Sache an sich, sondern obendrein darüber, dass ich mit einem Rant mehr Resonanz erfahre als mit meinen ermutigenden, konstruktiven Kurznachrichten. Dabei wollte ich mich diesem Mechanismus der Kommunikation doch entziehen und nicht mehr dazu beitragen. So jedenfalls wird das nichts. Zurück zu alter Tugend!

Urbane Kleingärtner

Zur Entspannung lese ich einen dieser wunderbaren Blogbeiträge von Maximilian Buddenbohm. Er war mit Sohn II, den er liebevoll Huck Finn getauft hat, im Garten. Wenn er vom Leben in der Laube, den Naturschauspielen und Leseabenteuern berichtet, ist für mich die Welt wieder in Ordnung. Danke dafür, lieber Max.

Landschaftsaufnahmen und Architektur. Apfelblüten. Bild: copy Franziska Köppe | madiko

Apfelblüten. Osterspaziergang 2019 / Körschtal / Stuttgart / Baden-Württemberg / Deutschland
[ 2019-04-21 Franziska Köppe | madiko ]

Sinnvoll Wirtschaften im Gartenbau –
Apfelbauern in Südtirol

Anschließend lese ich den großartigen Reisebericht von Herrn Grünkocht. Schon faszinierend, wie sich alles zuweilen wie ein Puzzel zusammensetzt. Er war im April zur Apfelblüte nach Südtirol gereist: Entdeckungsreise zu den Apfelbauern. Mit fleißiger Handarbeit werden dort nachhaltig und klimaneutral leckere Äpfel angebaut und verwertet. Manfreds Entdeckungsreise, die Fotos und Beschreibungen wecken eine so große Sehnsucht, ich möchte direkt mein Ränzlein schnüren und hinterherpilgern. Es geht also auch anders!

Und so komme ich nicht umhin, mich nach dem Bloggen zu sehnen. Nun sitze ich am Schreibtisch. Neben mir eine heiße Schokolade. Mein letzter Werkstattbericht ist eine gefühlte Ewigkeit her. Jetzt will ich nicht in alte Verhaltensmuster verfallen und Versäumtes minutiös nachholen. Das hat mich in der Vergangenheit oft abgehalten, beim Bloggen dranzubleiben.

Schauen wir indes auf die aktuelle Woche. Was hat mich bewegt? Was bleibt hängen? Was lernte ich und nehme daraus mit? Rollen wir die Woche von hinten auf:

Womit verdienst Du Dein Geld,
Franziska?

Diese Frage hörte ich kürzlich wieder öfter. Gestern nahm ich mir Zeit, sie ausführlich(er) zu beantworten. Entstanden ist ein erster Wurf. Er ist mir noch zu stark aus der Ich-Perspektive heraus formuliert. Mir war jedoch wichtiger, einen Auftakt zu geben und online zu stellen – also meinem Hang zu Perfektionismus zu widerstehen. Von daher bin ich auf die Resonanz gespannt und freue mich über Rückmeldungen – und natürlich Anfragen. Gern weitersagen. Danke.

Zufrieden stelle ich fest, dass ich heute meine Nische klar umreißen kann: Ich kooperiere und kollaboriere mit Gleichgesinnten, die mein humanistisch-aufgeklärtes Menschen- und Weltbild teilen. Unsere Zusammenarbeit zielt auf Sinnvoll Wirtschaften, bei dem Gemeinwohl und planetare Grenzen in unternehmerische Entscheidungen und eigenverantwortliches Handeln konsequent einbezogen werden. Und ich wirke im Spannungsfeld kleine und mittelständische Firmen – Wissenschaften – Kultur – Zivilgesellschaft.

Daraus leitet sich ab, wie ich meine Zeit investiere, an welchen Kompetenzen ich für mich feile, wie ich meine Talente und Potenziale nutze und damit andere in ihren Aufgabenstellungen und Herausforderungen unterstütze. Schau mal rein:

Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft

EnjoyWork. Lebens- und Arbeitswelten mit Zukunft für Inhaber:innen aus KMU und wissenschaftlichen Organisationen
... für Inhaber:innen

von kleinen und mittelständischen Firmen oder wissenschaftlichen Organisationen

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EnjoyWork. Lebens- und Arbeitswelten mit Zukunft für Mitarbeiter aus KMU
... für Mitarbeiter:innen

aus kleinen und mittelständischen Firmen oder wissenschaftlichen Organisationen

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EnjoyWork. Lebens- und Arbeitswelten mit Zukunft für Wissenschaftler:innen
... für Wissenschaftler:innen

rund um Klimawandel, biologische wie digitale Transformation im Anthropozän

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EnjoyWork. Lebens- und Arbeitswelten mit Zukunft für FreiberuflerInnen und Selbständige
... für Freiberufler:innen, Selbständige & Künstler:innen

die sich im Sinne des Gemeinwohls und für Naturschutz engagieren.

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Wobei ich immer weiter Neues hinzulerne durch die Partnerschaften. Zufrieden stelle ich fest, dass die Grenzen zwischen Auftraggeber / Auftragnehmer dadurch zunehmend verschwimmen. Uns geht es vielmehr darum, gemeinsam für die Gesellschaft und unseren Planeten zu wirken. Und dabei darauf zu achten, dass wir gut von diesem Engagement leben können.

Fühl Dich frei, mir weitere Fragen dazu zu stellen.

EnjoyWork und Kreislaufwirtschaft

Nächste Woche treffe ich mich mit potenziellen Partner:innen. Sie laden mich ein, unsere Bewegung und Kooperative EnjoyWork vorzustellen. Schwerpunktmäßig werden wir uns auf unser Engagement in Sachen Kreislaufwirtschaft fokussieren. Ich werde einen Einblick hinter die Kulissen unserer Projektarbeit und einen Ausblick auf das geben, woran wir aktuell arbeiten. Danach lasse ich mich mit Fragen löchern. Ich bin schon sehr gespannt, welche mir gestellt werden.

Mir ist immer mulmig zumute, über ungelegte Eier zu sprechen – vor allem wenn ich damit rechnen muss, konkrete Prognosen abzugeben, wann das Geplante umgesetzt sein soll. In diesem speziellen Fall wage ich es, aus Gründen, die ich hier nicht nennen werde (Geheimhaltung und so). Gleichwohl ist es für mich die Chance, zu hinterfragen: Wo steht EnjoyWork derzeit? Wie divers ist das Netzwerk geknüpft? Wo haben wir Lücken in den Kompetenzen? Wo geht die Reise hin? Was ist wirklich wichtig? Worauf die Prioritäten setzen im Umsetzen der nächsten Schritte?

In Vorbereitung auf das Treffen sprach ich unter anderem am Dienstag mit Andreas Ellenberger, Berater und Wegbegleiter in Sachen Kreislaufwirtschaft und Mitgründer von Circonnact. Das internationale Netzwerk an Aktiven rund um zirkuläres Wirtschaften ist eine der zahlreichen Partner-Organisationen, mit denen ich in diesem Themenfeld kollaboriere. Ich mag die Gespräche mit Andreas. Sie sind stets intensiv und lehrreich. Wir stimmten uns darüber ab, was ich ansprechen kann – und was noch unter Stillschweigen bleiben sollte.

Zudem tauschten wir das neueste Wissen und Erfahrungen aus, woran es im Mittelstand aktuell am meisten hakt. Wir besprachen, worauf wir unsere Arbeit in den kommenden Monaten ausrichten, um diese Hürden abzubauen. Am besten gefällt mir, in Andreas einen Mitstreiter zu haben, dem das “drüber reden” genauso leid ist wie mir. Der nach Wegen sucht, ins Umsetzen konkreter Realexperimente zu kommen. Ich mag diese Art von Menschen sehr und schätze Kooperationen wie mit Circonnact daher umso mehr. Danke Andreas. Gern wieder beziehungsweise weiter so!

Aktualisieren der Plattformen und Status der technischen Realisierung

Auch wenn es inhaltlich spannend war, die ArtSocial22 (ich komme weiter unten darauf zurück) hat mich anderthalb Monate im Zeitplan der technischen Weiterentwicklung der Portale zurückgeworfen. Programmieren erfordert höchste Konzentration. Ich brauche viel Zeit am Stück, mich einzudenken. Und noch mehr, um funktionierende Zeilen Code zu schreiben. Daher verrichtete ich von Ende März bis Anfang Mai zumeist nur Fleißarbeiten.

Gleichwohl bin ich konzeptionell-strategisch an vielen Stellen vorwärtsgekommen. Darin bin ich geübter und kann kleine Zeitfenster effektiv nutzen. Das wiederum verschafft mir den Vorteil, in den nächsten Wochen das Angedachte abarbeiten zu können. Eine gute Basis also. Zumal ich mir den Kalender freischaufeln konnte und mich weiterhin im Besuch von Veranstaltungen oder beim Einlassen auf neue Projekte zurückhalte.

Zurück zum Status: Lokal habe ich nun die Entwicklungsumgebung fast vollständig auf das neueste REDAXO Upgrade (REX 5.13.3) inklusive sämtlicher AddOns und PlugIns hochgezogen. madiko.com und EnjoyWork laufen nun stabil auf PHP7.4.27 und MariaDB 10.4.22.

Ein bisschen stolz bin ich, dass ich das ein oder andere Gimmick für einen vereinfachten teilweise nun automatisierten, dynamisierten Redaktionsprozess einbauen sowie auf Dark Mode fürs Backend umstellen konnte. Davon siehst Du von außen natürlich nichts. Es wird langfristig darin Wirkung entfalten, dass ich zukünftig schneller und bequemer Inhalte pflegen können werde. Ich erhoffe mir, entspannteres Arbeiten und reduzierten Arbeitsaufwand. Das sollte sich auf die Qualität positiv auswirken. Und das wiederum kannst Du dann besser beurteilen. ;-)

Zukünftig. Denn es wird noch eine Weile dauern, bis ich alles hier im Live-Portal umsetzen konnte. Wie so oft sind die vorgenommenen Upgrades fundamental. Das heißt, ich muss sämtliche Funktionalitäten optimieren, justieren und neu implementieren, bis wieder alles mindestens wie vorher läuft. Software-Entwickler:innen nennen das “braking changes”.

Neben dem Genannten nutz(t)e ich die Neuerungen, um den Code zu verschlanken und alles, was ich gelernt habe, gleich mit in die Weiterentwicklung einzubringen. Das zahlt auf einen verkleinerten digitalen Fußabdruck ein. Und es spart Strom – bei meinem Hosting und Dir, ein Beitrag in Sachen Klima. Das auch stets im Auge behalten.

Als nächstes gehe ich die schwierigeren Aufgabenpakete an: Ein komplett neues, auf meine Anforderungen optimiertes News-AddOn beispielsweise. Mein Ziel: Endlich wieder einen RSS-Feed anbieten können. Damit arbeite ich zudem auf Funktionalitäten hin, wie zum Beispiel Filter für die Beiträge. Dazu gehört weiterhin das Thema Barrierefreiheit, das mir noch nicht so flockig von der Hand geht, wie ich es gern hätte.

Die LightGallery von REDAXO hat es mit den neuesten Upgrades ebenfalls hoffnungslos zerschossen. Da ich an zahlreichen Stellen Foto-Galerien in meinen Webpräsenzen nutze, komme ich nicht umhin, eine Lösung zu basteln – sofern sich bis dahin nicht doch jemand aus der Community findet, die:der das Thema angeht. Vielleicht habe ich Glück. Wenn nicht, recherchierte ich bereits einen Lösungsweg, der komplett auf PHP und CSS basiert. Sehr schlank also und damit umweltfreundlich. Hübscher und barrierefreier als LightGallery obendrein.

Alles Mitdenken beim Programmieren – und mich gleichwohl nicht in der Komplexität der Aufgaben zu überfordern, balanciert sich nicht so einfach. Das Gute an quelloffenem Code ist, dass ich anderen Entwickler:innen über die Schulter schauen kann. Dennoch fußt bei mir (und wohl auch gestandenen Software-Developer:innen) viel auf dem Prinzip “try & error”. Meine eigene Entwicklungsumgebung hat diese Prozesse deutlich beschleunigt und die Fehleranfälligkeit reduziert. Ich hoffe, weiter gut voranzukommen und werde berichten.

Windows 11 Upgrade, nein Danke

Ein wütender Rant

Richtig genervt hat mich am Donnerstag eine lästige Angewohnheit von Microsoft. Sie versuchen nun schon seit Monaten, mich vom Upgrade auf Windows 11 zu überzeugen. In Rücksprache mit meinem geschätzten IT-Fachmann lehne ich die Software-Aktualisierung zum jetzigen Zeitpunkt ab. Ein neues Betriebssystem ändert zu viel fundamental. Ich kann nicht sicher sein, dass mein IT-System danach voll funktionsfähig ist. Im Gegenteil: Ich hege daran erhebliche Zweifel. Ich habe wichtigeres zu tun. Die Programmierung der Portale voranbringen beispielsweise. Statt mich mit einem mir unbekannten Betriebssystem herumzuschlagen, das mir obendrein keinen großen Zusatznutzen verspricht – außer neu zu sein. Mithin: Ein Zeitfresser.

Am Donnerstag also wollte mich Microsoft schon wieder fremdbestimmt zum Upgrade zwingen, indem es nach dem morgendlichen Hochfahren des Rechners penetrant darauf besteht, dass ich auf “aktualisieren” drücke. Tue ich natürlich nicht, sondern lehne erneut ab. In der Vergangenheit ist damit alles gut gegangen. Vor zwei Tagen nicht. Sowohl Adobe Dreamweaver als auch meine MySQLi-Datenbank liefen nicht mehr. SCHEI…BENKLEISTER! Genau die Programme, mit denen ich arbeiten wollte. Möglicherweise weitere Software, was mir nur noch nicht bewusst ist. Darüber denke ich lieber gerade nicht länger nach. Statt zu programmieren verbringe ich also meinen Vormittag mit Forschen nach der Fehlerursache und das Netz nach Lösungen zu durchsuchen.

Ich bin keine professionell ausgebildete System-Administratorin. Also geht die erste Stunde meines Arbeitstags fürs Dechiffrieren der Fehlermeldung drauf. Nachdem ich entschlüsseln konnte, was das tatsächliche Problem ist, stelle ich fest: Guck an, das Internet kennt die Probleme schon. Immerhin, das ging schnell. So langsam kenne ich die einschlägigen Portale und Foren, wo ich suchen muss.

Nach nunmehr anderthalb Stunden ziehe ich routiniert Back-ups. Sicher ist sicher! Dann deinstalliere ich Adobe Dreamweaver komplett – um es nach Neustart, Herunterfahren, Warten und Hochfahren neu zu installieren. Bis das Programm flüssig läuft, dauert es noch einmal zirka 20 Minuten. Ich nutze die Zeit für Kleinkram und Telefonate. Gut, erstes Problem gelöst. Bei XAMPP klappt es zum Glück, dass das Löschen fünf klug ausgewählter Dateien ausreicht bis das Control-Panel auf Grün steht. Halleluja! Die grauen Haare, die mir dabei gewachsen sind und die wertvolle Zeit, die mir flöten gegangen ist, zahlt mir keiner. Ich hasse das.

Ich brauchte eine Pause, um mich zu sammeln, bevor ich mit dem eigentlichen Tagwerk beginnen konnte. Also zog ich mein Mittagessen vor und schaute im Slack bei REDAXO vorbei. Dort diskutierte die Community automatisierte Updates. Nein, Danke! Allein dieses Erlebnis zeigt mir einmal mehr, wie anfällig unsere technischen Systeme ohnehin schon sind. Ich bin heilfroh, mir wenigstens ein bisschen Ahnung hart erarbeitet zu haben, um selbständig Lösungen umsetzen zu können. Es zeigt mir, dass sich jede Minute Zeit, die ich in meine Ausbildung rund um Informationstechnologie und Digitalisierung stecke, lohnt. Gleichwohl denke ich mir: Meine Güte, was ist das Freiberuflich-Sein anspruchsvoll. So viele Kompetenzen, die von uns wie selbstverständlich erwartet werden.

Liebe Leserin, lieber Leser: Wie wuppst Du das? Wie handhabt Ihr Menschen im HomeOffice das? Schalten sich Deine IT-Kollegen remote regelmäßig dazu oder kommen zu Dir nach Hause, um die IT-Systeme zu warten? Und wie regelt Ihr das bei Notfällen?

ArtSocial22

Was war

In meinem letzten Werkstattbericht hatte ich es angekündigt, inzwischen liegt es schon wieder hinter uns: Das Transformationsfestival ArtSocial22. Mittlerweile dokumentierten wir fast den gesamten Aktionsmonat. Schau mal rein. Es lohnt sich!

Was wir von EnjoyWork beitrugen, findest Du via EnjoyWork went ArtSocial22. Hier daher nur ein klitzekleiner Einblick, was über die KreativInsel ArtSocial22Challenge entstand:

Die Animation entstand in Adobe AfterEffects. Es waren so tolle Beiträge dabei, dass es mir schwer fiel, eine Auswahl zu treffen. Schau’ also unbedingt auch auf der ArtSocial22 Social Wall und via YouTube vorbei und lass Dich inspirieren.

Was kommt

Diese Woche besprachen Katrin Joret vom PARITÄTischen Baden-Württemberg, Kai Freese-Wagner von friendly relations und ich, wie wir die Ergebnisse des Transformationsprozesses der ArtSocial22 weiter verbreiten und das darin schlummernde Potenzial wach halten.

Mich treiben verschiedene Fragen im Nachgang zur ArtSocial22 um. Sie aufzuwerfen und zu beantworten würde diesen Werkstattbericht sprengen. Dazu vielleicht an anderer Stelle eine Rückblende. Mal schauen, wie sich das in die Prioritäten rund um EnjoyWork einreiht. Momentan sind mir die oben genannten Vorhaben wichtiger, weil sie uns als Kooperative deutlich stärker voranbringen. Mit dem Ausbau des Portals können wir eine größere gesellschaftliche Wirkung entfalten als eine Replik auf den Aktionsmonat.

Das hatte ich beim Treffen mit Katrin und Kai im Hinterkopf. Am sinnvollsten wäre es zwar, die Künstler:innen und Teilnehmenden zu fragen, was sie bräuchten und wie wir sie darin unterstützen könnten, die Ergebnisse des ArtSocial22 in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Wir waren uns jedoch einig, dass wir dann mit Wünschen und Ansprüchen konfrontiert wären, die wir nicht erfüllen können. Es gilt also für unser Ansinnen klug Aufwand und gesellschaftlichen Nutzen zu optimieren. Auch wenn das bedeutet, über Köpfe und Herzen der Menschen hinweg zu entscheiden, was gut für sie ist – statt mit ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen zu erarbeiten. Mit dieser Ambiguität meiner Überzeugungen muss ich wohl leben.

Unsere Idee ist nun, mit den Initiator:innen der KreativInseln ins Gespräch zu gehen. Verteilt über die nächsten Monate werden wir den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit ihnen suchen. Die Videos, die entstehen, veröffentlichen wir als Serie. Erste Leitfragen für die Dialoge entwickelten wir. Ein Fundus, aus dem wir uns zu gegebener Zeit bedienen und diesen weiterentwickeln können im Verlauf der Reihe.

Ich bin gespannt, was daraus zum Vorschein kommt. Bei alledem beschloss ich, die Sache langsam und mit Bedacht anzugehen. Mich nicht vorschnell zum Handeln drängen zu lassen. Der Emergenz zu vertrauen. Wenn Du, liebe Leserin, lieber Leser, Dich von den Themen der ArtSocial22 angesprochen fühlst und Du Lust verspürst, eine Idee dazu gemeinsam in die Tat umzusetzen: Bitte komm auf mich zu!

Zuguterletzt

Soweit für heute. Was für eine Woche! Dabei könnte ich noch viel mehr berichten. Lass mich daher mit dem neuesten Release von The Bass Gang featuring Elliott Robinson schließen: “It’s a mad world”. Ich empfehle Kopfhörer ;-)

Bleib neugierig, gesund und munter,

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Aus der Werkstatt [ KW51 ]

2023-12-22

Die Themen der Woche: Jahres-Endspurt mit Organisatorischem, Sortieren, Lochen, Scannen, Ablegen und Ausmisten. Strukturen und Prozesse für 2024 anlegen. Reflexionen zu meiner Informations-Sammel-Wut als Auftakt zur Besserung hinsichtlich der all-jährlichen Zettel-Wirtschaft. WandelMut: keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten. Scientists For Future 2024: Ankündigung und Angebote zum Wissens- & Erfahrungsaustausch – inklusive Abwägen der Neuausrichtung unserer Rolle(n). Podcast-Liebe: Kreative Blockaden erkennen und auflösen – Analyse und Lösungsansätze. Zuguterletzt: Endlich ein neues zitatinte.

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2023-12-16

Die Themen der Woche: Keine drehenden Teller für mich: COVID-19 ist nicht vorbei – die gemeinschaftliche Fürsorge von Vulnerablen sowie Eigenschutz. REXlive am Lagerfeuer: REDAXO und Maschinen-Lernen. Mein Engagement für quell-offene Programme: GitHub ausgepackt. Verkehrssicherheit für Radfahrende: zum aktuellen Stand von OpenBikeSensor. PodcastLiebe: WandelMut beim Tagesspiegel, mediasres zu künstlicher Intelligenz. Rechtsanwälte sind die wahren Künstler:innen: konstruktiver Aktionismus vom Zentrum für politische Schönheit. Zuguterletzt: 199 kleine Held:innen.


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