anno MMXIX

madiko Jahresrückblick 2019: Teil 3

veröffentlicht: 01.01.2020 · Franziska Köppe | madiko

Welche Ereignisse aus 2019
werden in meiner Erinnerung bleiben? Warum?

Bleiben wir direkt beim Thema.

Global Climate Strikes 2019-09 / Australien: Sydney. Bild: cc Marcus Coblyn / Climate Strike

Global Climate Strikes 2019-09 / Australien: Sydney
[ 2019-09-20 Marcus Coblyn / Climate Strike ]

Alle fürs Klima!

Aus dem Jahr 2019 werden mir in jedem Fall die Klimastreiks in Erinnerung bleiben. Ich freue mich, dass es der Fridays For Future Bewegung gelungen ist, allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen für friedliche Demonstrationen zu gewinnen. Weltweit gingen mehr als 4 Millionen in 163 Ländern für den Systemwechsel auf die Straße.

Für mich ist dadurch erstmalig die Größe der internationalen Bewegung von Klimaaktivisten sichtbar und spürbar geworden. Wow, das hat mich nachhaltig beeindruckt1. Es fehlt also nicht mehr viel bis zur magischen 3,5%-Grenze, die Gesellschaften dauerhaft verändern.

[ 1 ] Nachhaltig beeindruckt. Pfft, ein Ausdruck, der mir üblicherweise stinkt, da der Kontext, in dem er inflationär gebraucht wird, zumeist wenig mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Hier finde ich ihn jedoch recht passend. Schau an!

Seid umschlungen, Millionen

Ich selbst war nicht auf der Straße, habe online demonstriert – auch ein Novum für mich aus 2019 und Anzeichen der digitalen Transformation unserer Gesellschaft. Das hat sehr persönliche Gründe, die ich in meiner Rückblende zum “Republikgeburtstag” am 03.10.2019 näher erläuterte.

Seid umschlungen, Millionen! Rückblick auf 30 Jahre Wiedervereinigung und friedliche Revolution - und ein Loblied auf Beethovens 9. Sinfonie.
Seid umschlungen, Millionen!

An einem Tag wie diesem darf sie nicht fehlen: Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125. Für mich ist sie die Hymne eines großen Umbruchs und der friedlichen Revolution von 1989, der Friedensbewegung, der Freiheit, des Humanismus und der Aufklärung. Es schwingen daher viele Emotionen und Erinnerungen mit, wenn ich diese Musik höre. Ich mag sie heute gar nicht in aller epischen Breite in Worte fassen, sondern schlicht dem Meisterwerk und dem Libretto von Schiller ihren Raum geben.

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2019-10-03 · Franziska Köppe | madiko

Sind es wirklich schon 30 Jahre? Damals, 1989, hieß es: In 25 bis 30 Jahren wird “zusammengewachsen sein, was zusammen gehört”. Leider ist das nur teilweise gelungen. Noch immer unterscheiden wir in Ost und West, in neue und alte Bundesländer (besonders abstrus). Ein Erstarken der rechtsextremen, (neo)nazistischen Bewegung in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen, vertieft das Bedürfnis, sich abzugrenzen.

Ein Teufelskreis, denn gerade das Ausgrenzen ist es, was zur Verletzung und über die Dauer der Zeit zu Nazismus führt. Der mangelnde, wertschätzende Kontakt und das Auseinandersetzen mit Neuem, fehlendes Bewusstsein für die eigene Selbstwirksamkeit und daraus abgeleitet geringes Selbstwertgefühl trägt zur Verbreitung nazistischen Gedankenguts bei, das ich nicht gutheißen kann. Die Menschen suchen nach einem Führer. Einer, der ihnen die komplexe Welt idiotensicher erklärt und bequeme Lösungen für sie hat.

Die Sozialisierung zu DDR-Zeiten war stark autokratisch geprägt. Vom “Staat” erwartete man, dass er sich um einen kümmert. Die Regeln waren klar. Hielt man sich daran und stellte seine moralischen Vorstellungen zurück, konnte man ganz gut leben. Insofern wundert mich nicht, dass die Agenda der Rechten auf so viel Zustimmung trifft. Dabei übersehen diese Leute ihr eigenes Potenzial und haben nie gelernt (verlernt), selbst aktiv zum Wohl aller tätig zu werden.

Ich wiederum kann nicht nachvollziehen, wie man mit den Widersprüchen (Meinungsfreiheit vorgeben zu wollen, um Meinungsfreiheit abzuschaffen zum Beispiel) zurechtkommen und das darin mitschwingende Menschenbild für gut heißen kann. Ich möchte den Menschen den Schleier von den Augen und die Bretter vorm Kopf wegreißen, sie rütteln und aufwecken. Doch, das geht nicht. Jede*r hört nur, was sie*er versteht. Einer der Gründe, weswegen ich 1993 aus meiner alten Heimat wegzog. Ich ertrug das Jammern und Klagen nicht mehr.

Das ist lange her. Mit dem Jahr 2019 bin ich nun 1 Jahr länger in Baden-Württemberg zu Hause als ich in Thüringen/Sachsen lebte. Ein Fakt, der mich ins Grübeln bringt. Ich frage mich, was er mit mir und dem Heimatgefühl macht. Es ist zu früh, hier näher darauf einzugehen. Dafür ist es noch zu unklar. Ich halte es nur einmal fest.

Zurück zum Zeitzeugnis: Heute gibt es zahlreiche, erfreuliche Initiativen und Aktionen, die eine echte Alternative aufzeigen. Wir sind der Osten zum Beispiel. Oder auch der grandiose Foto-Blog von Martin Neuhof Herzkampf über Menschen aus Sachsen, die sich gegen Rassismus, Homophobie und für eine gerechtere Welt einsetzen:

So feierte ich den Tag der Deutschen Einheit und empfinde die 9. Sinfonie von Beethoven, die für mich mit der friedlichen Revolution untrennbar verbunden ist, als stimmig und passend: Seid umschlungen Millionen!

10 Jahre madiko

Neben diesen Großereignissen erschien mir mein eigenes Firmen-Jubiläum recht bedeutungslos. Im Juli wurde meine kleine aber feine Firma 10 Jahre alt. Ich habe wenig Brimborium darum gemacht, wenngleich es sich doch auch wie ein Meilenstein in meiner Entwicklung anfühlt.

Dann wieder dachte ich: Von der Vergangenheit kann man nicht auf die Zukunft schließen. Und so wandte ich mich – nach einem kurzen Innehalten – sogleich den aktuellen Vorhaben und Projekten zu und machte kein Aufheben drum.

Was war meine bedeutendste Errungenschaft in diesem Jahr?

Ähnlich ergeht es mir mit den Errungenschaften: Nach außen hin recht unspektakulär, empfand ich als innovativen Durchbruch in diesem Jahr für madiko und mich den Moment, als ich den ersten umfassenden Entwurf des “EnjoyWork” Datenbank-Designs der Plattform im DB Designer angelegt hatte.

2019-12 EnjoyWork Datenbank-Design (Screenshot). Bild: copy Franziska Köppe | madiko

2019-12 EnjoyWork Datenbank-Design (Screenshot)
[ 2019-12-31 Franziska Köppe | madiko ]

Im Visualisieren und im detailliert Ausformulieren der unendlich vielen Ideen in meinem Kopf, konkretisiert sich EnjoyWork. Allein darin liegt für mich Wert.

Ich hatte in diesem Prozess die Chance, mich mit unterschiedlichsten Menschen auszutauschen. Sie alle waren bereit, mit mir über meine Ansätze und Lösungen zu diskutieren. Die verschiedenen Perspektiven waren eine Herausforderung. Gemeinsam mit ihnen konnte ich das System dahingehend optimieren, dass nichts mehr weglassbar und es zugleich modular erweiterbar ist.

Ein besonderer Dank an Thomas Skerbis, Alexander Walther, Romeo Disca, Thomas Lattner für die offene Diskussion technischer Fragen sowie Andreas Zeuch, Hannes Kropf, Manfred Brandstätter, Götz Müller, Holger Zimmermann, Christian Maier, Gustav Hollnagel, Gloria Fock, Ralf Wendel, Robi Wache, Armin Frey, Fritz Lietsch und die vielen vielen anderen für die Wünsche und Anregungen bezüglich der organisatorischen/prozessualen/inhaltlichen Anforderungen und Ideen ans System.

Was war die größte Glanzleistung in diesem Jahr?

… und warum ich dies zukünftig vermeiden sollte

Versäumnisse, Rückschläge und Irrtümer sind natürlich auch 2019 nicht ausgeblieben. Mag sein, dass mein Silvester-Blick gerade rosarot ist, doch fällt mir nichts Dramatisches aus 2019 ein, das sich nicht lösen ließ. Ufff, gut so! Und auch hier noch einmal ein riesengroßer Dank an meine lieben Freunde, die mir seelisch-moralisch wie pragmatisch beistehen.

2019 zum ersten Mal getan?

Ich sprach oben schon an, dass ich 2019 neue Wege der Akquise einschlug. Mein Geschäftsmodell benötigte Rückenwind außerhalb meiner Komfortzone. So ließ ich mich auf ein Realexperiment ein: Business Network International.

Raus aus der Komfortzone!

Wie wohl alle BNIler erhoffte ich mir davon, die Auftragslage zu verbessern und mein Unternehmer-Netzwerk zu stärken. Allerdings war ich von Götz Müller vorgewarnt. Er sagte mir, dass dies mindestens 10 Jahre dauert und er auch heute noch deutlich weniger Aufträge über BNI akquiriert als beispielsweise die Handwerker im Chapter.

Beratung hat eben viel mit Vertrauen zu tun. Sie bleibt ein erklärungsbedürftiges Gut, bei dem sich viele BNIler schwer tun, es zu empfehlen. Ganz besonders bei Unternehmensberatung, da kein Chef gern hören mag, dass er diesbezüglich Nachholebedarf hat. ¯\_(ツ)_/¯ In meinem Fall kommt noch erschwerend hinzu – auch das sprach Götz offen an – dass ich eine ungewöhnliche Begleiterin von Veränderungsprozessen im Unternehmenskontext bin, die nicht dem üblichen Bild der Unternehmensberater entspricht.

Für mich gab es daher einen anderen Hauptgrund, weswegen ich mich auf BNI einließ: Ich wollte lernen und üben, anderen Unternehmer*innen innerhalb von 60 Sekunden erklären zu können, was ich mache – und warum es sich lohnt, mit mir zusammenzuarbeiten beziehungsweise mich zu empfehlen. Zudem wollte ich enge(re)n Kontakt zu meinen Wunschkunden: KMU aus der Region mit Schwerpunkt Handwerk/Industrie/unternehmensnahe Dienstleistungen.

Franchise für regionale Geschäftskontakte

Für alle, die Business Network International (BNI) nicht kennen: BNI ist ein Unternehmer-Netzwerk für Geschäftsempfehlungen. Das Franchise wurde 1985 vom Unternehmensberater und Autor Dr. Ivan Misner in Arcadia (USA) gegründet. Die lokal organisierten Unternehmergruppen, genannt Chapter, treffen sich jeweils ein Mal pro Woche zu einem gemeinsamen Frühstück. Der Wochentag und Ort (zumeist Hotels) variiert je Chapter.

Der Ablauf dieser Treffen ist hochgradig reglementiert und zentral aus den USA vorgegeben. Los geht es 7 Uhr. Es ist eine Mischung aus Einführung und Begrüßen der Mitglieder sowie Gäste, Kurzpräsentationen aller (60 Sekunden), Impulsen (“Training” mit 4 Minuten) und einem Tagesthema (10 Minuten). Das Tagesthema wird von einem der Mitglieder präsentiert. In der Regel wird die eigene Firma vorgestellt und darauf eingegangen, welche Art Empfehlungen sich das Mitglied wünscht. Dabei kann pro Chapter jedes Gewerk und Fachgebiet nur exklusiv repräsentiert werden. So soll sichergestellt werden, dass in der sich anschließenden, sogenannten Marketing- und Ergebnisrunde möglichst viele Empfehlungen für Aufträge sowie das “Umsatz-Danke” unter den Mitgliedern des Chapters ausgetauscht werden. Nun folgen die wöchentlichen Berichte des Führungsteams einschließlich aktuellem Status des konkreten, untereinander vermittelten Auftragsvolumens. Daran schließt sich die Qualitätskontrolle an, bei der stichprobenartig die Wertigkeit der Empfehlungen erfragt wird. Nach dem abschließenden “Zitat der Woche” löst sich die Frühstücksrunde üblicherweise recht schnell auf. Ein Teil zieht sich für 4-/6-Augen-Gespräche zurück. Für die meisten jedoch geht’s ins Büro bzw. in den Betrieb. Es ist kurz nach halb acht.

Nach eigenen Angaben ist BNI in 71 Ländern auf allen 5 Kontinenten mit 9.466 Unternehmer-Teams präsent. 2019 hatte BNI 265.000 Mitgliedsunternehmer*innen und hat ihnen in diesen 12 Monaten – so die interne Statistik – 16,7 Milliarden Euro Umsatz eingebracht.1

[ 1 ] Stand 17.1.2019, abgerufen 20:00 Uhr via www.bni.com/de

Was nehme ich mit?

Das Fazit? Immerhin 1 Auftrag konnte ich aus den Reihen von BNI akquirieren. Eventuell gibt es dazu eine Fortsetzung, mal sehen, wie sich das Projekt entwickelt.

Zahlen. Daten. Fakten.

In Zahlen gerechnet habe ich damit das Frühstücksgeld sowie die BNI-Pflicht-Trainings refinanziert. Nicht gedeckt ist der Mitgliedsbeitrag, der mit 925 EUR (inzwischen 990 EUR) netto recht hoch zu Buche schlägt, und die einmalige Aufnahmegebühr von 160 EUR (inzwischen 190 EUR) netto.

In dieser Milchmädchen-Rechnung bleiben ebenso die unzähligen Stunden komplett außer acht, die ich investierte – für die Frühstücke, die Vertretungen in anderen Chaptern, für die zahlreichen 4-Augen-Gespräche, für die Admin, Planung, Organisation, das Aufarbeiten dieser ganzen Treffen und Bemühungen meinerseits um Empfehlungen für andere.

Lernerfolge & Inspiration

Sehr viel gelernt habe ich durch die 60-Sekunden-, die 10-Minuten-Präsentationen und die knapp 100 4-Augen-Gespräche mit Inhabern von kleinen und mittelständischen Firmen sowie Freiberuflern. Ich habe vor allem studiert, was nicht funktioniert. Habe mich darin geschult, mich kürzer zu fassen. Habe von anderen abgucken können, welche Fallbeispiele wie dazu beitragen, die eigene Arbeit und Qualitätsansprüche zum Ausdruck zu bringen. Habe den Wert von Ge(h)sprächen vermitteln und so neue Fans für WalkToTalk gewinnen können.

Nicht meine Welt

Ich nehme aber auch mit: BNI ist nicht meine Welt. Das fängt mir der extremen Reglementierung der Organisation und Moderation an, die stark auf einer patriarchalen Hierarchie und dem Prinzip “Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser” beruht. Hier wird nichts dem Zufall oder gar der eigenen Kreativität oder Eigenverantwortung der Mitglieder überlassen. Was besonders absurd ist, führe ich mir vor Augen, dass es sich um erwachsene Menschen und nicht selten Chefinnen*Chefs von Unternehmen handelt.

Die Kommunikation auf allen Kanälen ist stets 1:n und folgt dem Muster von Vorgabe und Gehorsam. Dabei wird subtil suggeriert bis hin zu offen formuliert, dass man selbst verantwortlich ist, wenn nicht das rauskommt, was man sich als Mitglied wünscht. Transparenz dient dazu, Wettbewerb unter den Mitgliedern zu stiften (was sich auf Bundes- bzw. Landesebene entsprechend mit “Ampeln” fortsetzt). Liegt man im “roten Bereich” folgen persönliche Gespräche. Das ist zuweilen recht bizarr und nimmt sekten-artige Ausprägung an.

Business as usual

Einerseits ist es angenehm, dass unverhohlen das unternehmerische Interesse in den Mittelpunkt rückt. Es ist glasklar: Hier geht es darum, was kannst Du für mich tun, um mich in meinem Business voranzubringen. Man selbst ist gefordert, gut erklären zu können, womit man sein Geld verdient und was man sich vom Gegenüber wünscht. Je konkreter und simplifizierter, desto besser. Mich so handfest mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, war gut für mich. Es hat mir die ein oder andere Klarheit in meinem Entwicklungsprozess gebracht. Etwas, woran ich in jedem Fall weiter arbeiten werde.

Aus dem rein auf Geschäftswachstum und Akquise fokussierten Bestreben aller BNIler ergibt sich die Arbeitsaufgabe: Die anderen Unternehmensvertreter im persönlichen Netzwerk bewerben und daraus Aufträge an sie vermitteln. Welche Unternehmen das sind, darüber entscheidet das Führungsteam. Sie wählen aus, wer Mitglied im Chapter wird. Als Teil des Chapters kann ich darauf Einfluss nehmen, indem ich weitere Unternehmer*innen werbe, die dann ihrerseits die Fachbereiche exklusiv belegen. Über Vertretungen von BNIlern in befreundeten Chaptern (was sich aus der Anwesenheitspflicht für alle im Chapter ableitet), kann man seinen eigenen Kreis zusätzlich erweitern. Alles Arbeit, die man in BNI investieren kann und zu gewissen Teil auch muss.

Letztlich wird man als BNI-Mitglied daran gemessen, wie viele Aufträge und wie viel Umsatz man anderen vermittelt hat. Zumindest bei mir hat sich dies nicht von selbst aus dem Tagesgeschäft heraus ergeben. Es war zusätzlicher Aufwand, der sich im Verlauf des Jahres immer stärker als Nachteil für mich herauskristallisiert hat, denn diese Zeit fehlte für die eigenen Projekte. Vielleicht würde ich dies anders beurteilen, wenn die Chancen gut stünden, dass ich Aufträge erhalten würde. Im Wissens- und Erfahrungsaustausch erfuhr ich, dass es so für den ein oder anderen tatsächlich gut funktioniert. Zum Beispiel gelingt es den Handwerkern, untereinander die Auftragsbücher zu befüllen. Für die Mehrzahl der Mitglieder ist das jedoch bei genauer Betrachtung nicht so. Das gestanden sich fast alle im Gespräch mit mir ein.

Und nun?

Alles in allem war mein Jahr bei BNI ein interessantes Realexperiment. Gleichwohl bin ich froh, mich 2020 stärker inhaltlich auf Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft fokussieren zu können. Bleibt zu hoffen, dass ich einen Weg finde, das Gelernte auf EnjoyWork und meine Freiberuflichkeit zu adaptieren. In jedem Fall freue ich mich, den Kontakt zu den Menschen aus dem BNI-Kreis aufrechtzuerhalten, die ich schätzen gelernt habe und mit denen sich erste Kooperationen anbahnen. Vielleicht entscheidet sich die*der ein oder andere auch für einen Platz auf dem EnjoyWork Marktplatz – wir werden sehen.

2019 nach langer Zeit
wieder getan?

Eines der Dinge, die mir 2018 am meisten gefehlt hatten, waren die gemeinsamen Unternehmungen mit Freunden: ins Kabarett, Kino, (Impro)Theater oder zur OpenStage gehen. Miteinander Wandern. Festivals und Konzerte besuchen. Spieleabende. Oder zusammen kochen und dann stundenlang ratschen, ein gutes Glas Rotwein und schöne Musik dazu.

Auch in der ersten Hälfte von 2019 waren diese Begegnungen noch zu selten. Eine großer Zahl neuer Leute kennenzulernen und Freundschaften intensiv zu pflegen, war zu viel für mich. Die Wochenenden brauchte ich, um mich zu erholen und für mich zu sein. Immerhin: Ich unternahm wieder mehr mit Freunden und guten Bekannten. Seit September finde ich zu meinen Rhythmus zurück. Besonders mochte ich die Vielfalt.

Kulinarische Leckerbissen

Sehr lustig: Bei einem der 2019 neu gewonnenen Bekannten lud ich mich frech zum Kochen ein und hatte das Vergnügen, in seiner Küche unser Essen zuzubereiten. Als Studentin hatte ich regelmäßig für Freunde gekocht und dabei den Eindruck, den besten Deal zu erwischen: Ich kaufe ein und koche, sie räumen auf und waschen ab. Gemeinsam wird geschlemmt und geratscht. Dieses Mal musste ich nicht mal einkaufen. Wie genial ist das denn?! Danke Nicola – gern wieder!

Und das Miteinander beziehungsweise das sich ergänzende Kochen bei Dir, Silvio, ist auch mehr als eine Wiederholung wert! Ich freue mich vor allem, durch Tabea und Dich mein Repertoire an leckeren veganen Rezepten zu erweitern. Großartig!

Wanderslust

Zudem habe ich meine ausgedehnten Foto-Safaris wieder aufgenommen. Wandern und Fotografieren – ich mag das sehr und habe mir für 2020 vorgenommen, das weiter fortzuführen. Hier die veröffentlichten Beiträge aus diesem Jahr:

Ausklang des Tages

Abendliche Runde in Stuttgart-Süd kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

Abendspaziergang / Stuttgart-Süd

2019-04-21

Frühlingsboten in Stuttgart

Körschtal — Stuttgart: Möhringen (Streuobstwiesen, historischer Kern, Gärten)

Oster-Spaziergang / Körschtal (Teil 1)

2019-04-21

Frühlingsboten in Stuttgart

Körschtal — Stuttgart: Naturschutzgebiet zwischen Möhringen und Plieningen

Oster-Spaziergang / Körschtal (Teil 2)

2019-04-22

Grandiose Fernsicht

Die Drei-Königs-Berge im Licht eines lauen Sommer-Abends

Goldene Stunde am Hohenstaufen

2019-06-13

Sommer in der Landeshauptstadt

Fauna-Flora-Habitat-Gebiet — Naturschutz inmitten der Großstadt

Abendspaziergang / Rosensteinpark Stuttgart

2019-07-18

Herbst in der Landeshauptstadt

Blätterrascheln. Ein buntes Treiben in wohl einem der beliebtesten Ausflugsziele der Stuttgarter. Mehr Ruhe abseits der Hauptwege.

Herbstwanderung im Stuttgarter Wildpark und am Pfaffensee

2019-10-27

Im Nebel

Jede Jahreszeit hat ihre schönen Seiten. Der November bietet “Caspar David Friedrich”-Wetter und eine ganz besondere Form der Einsamkeit zu Zweit beim Gehspräch.

Im Nebel - Herbstwanderung im Schönbuch (WalkToTalk)

2019-11-12

Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg

Buchen, Kiefern, Wacholder-Heide, Blätter-Rascheln, erstaunlich grüne Wiesen – dieser Löwenpfad ist abwechslungsreich und voller kleiner und großer Naturwunder.

Orchideen-Pfad / Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg

2019-11-24

Wer zählt zu meinen inspirierendsten, neuen Bekannten?

Zugegeben, das sage ich nun seit 10 Jahren, doch auch in diesem Jahr war die Zahl “neuer Gesichter” enorm groß. Da ich, was das Netzwerken anbelangt, nicht so der Typ “Visitenkarten-Tauschparty” oder “Jäger & Sammler” bin, kann es eine Herausforderung für mich sein. Ich möchte mich auf die Menschen einlassen, ihnen zuhören (siehe oben). Bestenfalls eine tiefere Beziehung eingehen – und damit meine ich jetzt nicht, dass ich sie gleich heiraten möchte :-)) Nein, mir geht es um den wertschätzenden, bewussten Austausch, was ja schon mehrfach in diesem Jahresrückblick zum Ausdruck brachte.

So finde ich diese neue Rubrik fabelhaft, weil sie mich innehalten lässt. Beim Stöbern im Kalender und dem Durch-Scrollen von LinkedIn und Xing kann ich hinterfragen, welche Erstbegegnungen mich 2019 berührt haben. Waren es einmalige Begegnungen? Ist vielleicht sogar etwas Dauerhaftes im Entstehen? Bei dem ein oder anderen bin ich überrascht, dass wir uns erst in diesem Jahr kennengelernt haben oder erstmals persönlich von Angesicht zu Angesicht begegneten.

Gleichwohl ist es extrem schwierig, aus der Vielfalt Einzelne rauszupicken. Großes Fettnapfpotenzial, Leute vor den Kopf zu stoßen. Ich will es dennoch wagen, schon um die Chancen zu erhöhen, mit Euch in Kontakt zu bleiben. Das wäre schön! :-)

In wen und was habe ich mich
2019 verliebt?

Jetzt also doch? Nein, es geht wieder nicht ums Heiraten. Ich sprach es oben bei den Gefühlen bereits an: 2019 ist schwierig, mit nur einem Gefühl zu beschreiben, ohne ins Klischee zu verfallen. Daher nehme ich als weitere neue Rubrik für diesen Jahresrückblick diese Frage auf. Ich bin ohnehin der Meinung, dass wir mehr Liebe in der Welt brauchen. Also mutig voran:

Nachdem es bei mir in den letzten Jahren eher ruhig war, was den “Beziehungsstatus” anbetrifft *räusper, entwickelt sich bei mir eine neue Offenheit für eine Paar-Beziehung. Das finde ich schön. Es ist wie ein schlafendes Tierchen, das Morgenluft schnuppert und sich aus dem Bau heraustraut.

Auslöser ist das Gespräch mit einem Geschäftspartner, das “aus Gründen” überraschend in eine völlig andere Richtung weiter verlief als ursprünglich geplant. Ich bin ja echt blind, was das (ernsthafte) Interesse von Männern an mir betrifft und brauche da deutliche Signale (sorry, Lads!).

Ich gestalte mein Leben und mache mein persönliches Glück nicht am Beziehungsstatus fest. Traurig und enttäuscht bin ich eher, wenn sich ein Mann für mich interessiert, mit dem ich leider so rein gar nichts anfangen kann und der nicht zu mir passt. Das verdeutlicht mir, dass ich durchaus Sehnsüchte in mir trage, auch wenn sie unter der Oberfläche schlummern. Zu vertraut vielleicht die Erfahrung, dass die Männer, die ich interessant finde, zumeist schon vergeben sind?

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, irgendwann zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, diesen Funken (ja, Dan!) zu spüren und auf einen Mann zu treffen, der ebenso bereit ist, sich aufeinander einzulassen.

Es ist ausgesprochen. Also, liebes Universum, dann zeig mal, was Du kannst :-))

Wen habe ich dieses Jahr am meisten vermisst?

Ein ständiger Begleiter in der Selbstreflexion ist mein Großvater. Rudi-bácsi1 ist weiterhin mein Vorbild in der Gesprächsführung und Strategie-Entwicklung. Ich hoffe, Dir geht es auf Deiner Wolke gut.

Wer mir auch ausgesprochen fehlt, ist Prof. Peter Kruse. Zum Teil lässt es sich zwar erahnen, was er zur aktuellen Lage sagen würde. Doch würde es mich genauer interessieren. Er war so ein brillanter Vordenker und Zukünfteforscher. Vor allem fände ich die Ergebnisse seiner geplanten Realexperimente interessant, die es so nun nicht geben wird. Nun denn. Was für ein Glück, dass es zahlreiche Videos gibt, die wir uns frei anschauen können.

[ 1 ] Kleine Köppe’sche Familienkunde: Meine Großeltern väterlicherseits unterhielten sehr enge freundschaftliche Beziehungen zur Familie Moln’ar nach Ungarn. Dort wurde mein Opa von allen Onkel Rudi, Rudi-bácsi [gesprochen: R’udi-b’aatschi], genannt. Irgendwann haben wir ihn alle so gerufen, da es ihm ein Lächeln übers Gesicht zauberte.


anno MMXIX
madiko Jahresrückblick 2019

Das schönste Konzert?
Vorherrschendes Gefühl 2019?
12 aus 12 – Fotos des Jahres 2019
Das schönste Geschenk,
das mir jemand gemacht hat?
Was habe ich mir gewünscht
und auch bekommen?
Was habe ich mir gewünscht
und nicht bekommen?

Teil 1

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Das größte Vorhaben?
Wer verdient Anerkennung?

Teil 2

Welche Ereignisse aus 2019 werden in meiner Erinnerung bleiben? Warum?
Was war meine bedeutendste Errungenschaft in diesem Jahr?
Was war 2019 die größte Glanzleistung?
2019 zum ersten Mal getan?
2019 nach langer Zeit wieder getan?
Wer zählt zu meinen inspirierendsten, neuen Bekannten?
In wen und was habe ich mich 2019 verliebt?
Wen habe ich 2019 am meisten vermisst?

Teil 3

Die gefährlichste Unternehmung?
Die teuerste Anschaffung?
Wie steht's um die Gesundheit?
Das beeindruckendste Buch?
Der erlesenste Film? Die beste Serie?
Was wünsche ich mir für 2020, das 2019 fehlte?
Die wichtigste Sache, die ich dieses Jahr gelernt habe?
2019 war mit einem Wort…?

Teil 4

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