anno MMXIX

madiko Jahresrückblick 2019: Teil 2

veröffentlicht: 01.01.2020 · Franziska Köppe | madiko

Die meiste Zeit verbracht mit …?

EnjoyWork.
Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft.


Keine Überraschung hier! :-))

2019 versuchte ich, den Spagat besser hinzubekommen,

  • einerseits das Portal der Gemeinwohl-Kooperative EnjoyWork weiterzuentwickeln (was sehr viel Ruhe, Frustrationstoleranz, Disziplin, Zurückgezogenheit und Draufrumdenken erfordert) – und
  • andererseits das Netzwerk aktiv zu pflegen, Kontakte zu festigen und neu zu etablieren (was sehr viel Kommunikation bedeutet – vor allem persönlich und individuell, vor Ort auf Reportagen unterwegs zu sein, Veranstaltungen zu besuchen, (Fach)Gespräche zu entwickeln und zu publizieren, Fachbeiträge zu schreiben, Social-Media-Präsenz zu zeigen und damit verbunden: sehr sehr viel Zeit für administrative Organisation).

Zudem habe ich immens viel gelesen, mich weitergebildet, war fragend wie wissend zu zahlreichen Facetten rund um Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft unterwegs. Auf das Ein oder Andere werde ich im weiteren Verlauf unten noch eingehen.

Das größte Vorhaben?

Im Grunde verfolgte ich 2019 zwei sehr große Vorhaben, die es galt, nutzbringend auszubalancieren:

Mein Geschäftsmodell festigen
und die Auftragslage ausbauen

Ende 2018 war bei mir der persönliche Eindruck entstanden, ich hätte “das mit dem Aufträge-Akquirieren” verlernt. Ich war frustriert. Ich war ausgelaugt. Ich war am Ende meines Wissens und meiner Kraft angelangt. Dachte ich.

Wenn ich nicht mehr weiterweiß, gehe ich wandern. Viel und lange wandern. Ich versuche, dem Hamsterrad zu entfliehen, bewusst Zäsuren zu setzen, mich zu entspannen (jepp, nicht leicht!!) und die Sorgen wenigstens zeitweise loszulassen. Zeichnen, Fotografieren und Musizieren wirken ebenfalls Wunder.

Bin ich emotional und kognitiv gefestigt, suche ich den Kontakt zu Freunden und lasse mich auf ihr Feedback mit einer ergebnis-offenen Grundhaltung ein. Das ist nicht immer leicht zu ertragen. Oftmals höre ich dann, dass ich “das mit EnjoyWork doch einfach sein lassen” und “mir einen Job suchen” soll. Ich könnte es ja als “Hobby” weiterbetreiben. Etwas konstruktiver war mein geschätzter und langjähriger Freund Bertram, der mir die Chance eröffnete, Business Network International kennenzulernen. Dazu unten mehr.

Es sind diese Begegnungen und die eigene Auseinandersetzung mit der Fridjofschen Frage: “Was will ich wirklich wirklich?”, die mir Kraft zurückgeben. So verquer es sich anhört: Zu spüren, dass sich in mir alles widerstrebt, aufzugeben. Und andererseits tiefes Glück und Liebe zu empfinden, wenn ich am Erreichen meines Traums arbeite. – Das ist es, das mir Kraft gibt. Meine Intuition ist diesbezüglich klar und unbeirrt. Bisweilen macht mir das Angst. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit, als ich gegen meine Intuition handelte, lehrten mich jedoch: Höre auf das, was Dein Körper Dir sagt und lerne, Deine Intuition zu professionalisieren.

Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle an Karl und Manfred, mit denen ich mich letztes Jahr über den Unterschied von Lebenserfolg und Erfolg im Leben austauschte. Das sind die Momente, in denen ich mich an unseren Wissens- und Erfahrungsaustausch zurückerinnere und aufs Neue die Energie zum Dranbleiben finde.

Kairos (καιρός) beschreibt den günstigsten Augenblick einer Entscheidung. Im Gegensatz zu Chronos (χρόνος), der die Lebenszeit versinnbildlicht, steht er für das Zusammenwirken aller erfolgsbestimmenden Elemente zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wenn wir den Moment “beim Schopf packen”, geht das auf das Epigramm von Poseidippos von Pella (3. Jh. v. Chr) zurück. Lassen wir ihn ungenutzt verstreichen, kann sich das nachteilig auf uns auswirken. . Bild: cc Franziska Köppe | madiko

KAIROS . Sinnvoll Wirtschaften: Grundlegende Denkmodelle
[ 2018-09 Franziska Köppe | madiko ]

Was mir von Jahr zu Jahr wichtiger geworden ist, ist täglich(!) zu ergründen, was heute das Wichtigste ist, das ich auf diesem Weg tun kann. Beim Wetten statt Planen hinterfrage ich, wie ich der Erfüllung meiner Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte einen Schritt näher kommen kann. Die Antworten fallen unterschiedlich aus.

Mal ist es wichtig, mir innere wie äußere Ruhe zu verschaffen, jedwede Ablenkung einzudämmen, zu tüfteln und konzentriert an EnjoyWork zu arbeiten. Ein anderes Mal ist es wichtig, sozialen Kontakt herzustellen und unter Menschen zu kommen, das Gespräch zu suchen und zu meinem “Wozu” oder auch dem “für wen” (mache ich das alles?) zurückzufinden. Zuweilen ist es wichtig, die dringlichen, ungebetenen Dinge abzuarbeiten, um mir die nötige Gelassenheit zu verschaffen für die beiden Erstgenannten. Oder aber es ist die Zeit reif, komplett ohne Termine, ohne Aufgaben, ohne Agenda Löcher in die Luft zu starren, eine Folge meiner aktuellen Lieblingsserie nach der anderen zu schauen, lecker zu essen und zu schlafen.

Denn eines habe ich in den letzten Jahren gelernt: Nur, wenn wir entspannt und zufrieden in uns ruhen, kommen die Aufträge. Je verkrampfter wir suchen, desto eher werden wir in der Akquise scheitern.

zitatinte: Astrid Lindgren - Zeit
[ 2017-10-07 Franziska Köppe | madiko ]

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen…

Astrid Lindgren

* 14. November 1907 ... † 28. Januar 2002

EnjoyWork – die Plattform-Kooperative weiterentwickeln

Meine Arbeit an der Plattform-Kooperative für EnjoyWork setzte ich 2019 fort. In gewisser Weise ist sie mit Vorhaben [ A ] eng verknüpft. Es hat sich jedoch als hilfreich erwiesen, beide bei Bedarf inhaltlich voneinander zu trennen. Wohingegen [ A ] schwerpunktmäßig kurz- bis mittelfristig fokussiert ist, gilt es für mich bei [ B ] langfristiger und grundlegender zu denken und zu handeln.

Zudem bin ich bezüglich der Entwicklung meiner Handlungskompetenzen deutlich mehr gefragt. Die Bewegung EnjoyWork bedeutet für mich lebenslanges Lernen in vielerlei Hinsicht: fachlich, methodisch, sozial und persönlich. Oft verbinden sich die Bereiche, was die Angelegenheit komplex und für mich von Zeit zu Zeit kompliziert macht. Womit ich letztes Jahr noch deutlich mehr gekämpft habe – meine eigene Ungeduld im Lernprozess zu überwinden – ist mir 2019 schon leichter gefallen. Wohlgemerkt: Leichter. :-))

Eine kleine Aufzählung der Anstrengungen, die ich 2019 unternahm, um mich weiterzuentwickeln, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Machen!

Üben, üben, üben – am konkreten Projekt und Vorhaben. Idealerweise eines nach dem anderen und nicht zu viel(e) gleichzeitig. Es zeigt sich, dass ich so am Besten und Effizientesten lerne.

Fachkompetenzen erweitern

Lesen. Lesen. Lesen. Tutorials anschauen. Ich verwende hierfür aktuell bis zu 2 Stunden täglich (morgens und abends je zirka 1 Stunde – je nach Tagesplan und Energieniveau auch die Mittagspause).

2018 fehlte mir sehr der fachliche Austausch zu Zukunftsthemen. So zögerte ich nicht lange als mich Ingenieurversteher Andreas Schulz zu den Zukunftstauchern einlud. Herzlichen Dank, Andreas!

Die Zukunftstaucher sind ein Resultat der Netzkommunikation. Spontan entstanden. Getragen von der lange schwelenden Erkenntnis, Zukunft braucht eine Stimme in Deutschland. Wir sind unabhängig. Uns eint unser Interesse an einer lebendigen, kompetenten und konstruktiven Diskussion über Zukunftsthemen. Wir sind vielfältig, bunt, frech und offen für alle, die Zukunft interessiert. Wir haben Lust auf Neues, auch neue Formen der Kommunikation experimentell zu erproben. Wir haben keinen Plan für die Zukunft, kennen unsere Zukunft nicht und sind dabei nicht naiv. Wir wissen, dauerhaft eine Diskussion über Zukunft zu führen, ist eine echte Herausforderung.

Die #TwitterRingvorlesungen (Anfang November bis Mitte Dezember jeweils montags abends für 1 Stunde) waren geprägt von einer hohen Experimentierfreude. 2020 soll es weitergehen. Ich bin gespannt und freue mich, was sich daraus entwickeln wird.

Der Auftakt wird witzigerweise an meinem Geburtstag stattfinden: Dann wird Rafael Laguna de la Vera, Leiter der neu gegründeten Agentur für Sprunginnovationen, die von uns im Rahmen des OpenSpace4Future schwarm-entwickelten Fragen zur Zukunft beantworten.

Mehr Info? Bitte hier entlang: Zukunftstaucher: Sprunginnovationen.

Methodenkompetenzen erweitern

Probieren geht über Studieren. Ich halte in allen Begegnungen die Augen offen für Realexperimente – je kleiner ein Anfang gewagt werden kann, desto besser. Ich bin aufrichtig, wo ich stehe. Ich versuche, meine Talente einzubringen (Stärken stärken) und idealerweise einen(!) Aspekt zu haben, bei dem ich mich weiterentwickeln kann.

Erstaunt und ein bisschen stolz stelle ich gerade beim Draufrumdenken fest, dass ich gelernt habe, dort NEIN zu sagen, wo ich nur Lernen würde. Das war mir bisher erstaunlich schwer gefallen. Als lernfreudige Optimistin sah ich früher in jeder Chance, die mir eröffnet wurde, Potenzial. Heute weiß ich: Nope, das hat mich verzettelt. Über eine mittelmäßig gute Generalistin komme ich so nicht hinaus. Vor allem, da ich stets an der Kante gefährlichen Halbwissens mit der nur ins Praktische getippten Zehenspitze hängenbleibe.

Ein wichtiger Aspekt ist daher auch, dass ich ehrgeizig bin, selbst umzusetzen, was ich als erstrebenswert für Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft erachte. Das macht mich gelegentlich ungeduldig und genervt. Was sich zum Beispiel in der Team-Arbeit mit den Entrepreneurs For Future oder im Reinschnuppern bei der Regionalgruppe Gemeinwohlökonomie Stuttgart Anfang des Jahres zeigte – Entschuldigung Daniela, Stephan, Martin, Sebastian und Tim, Ihr wart die Leidtragenden meiner Rants. Letztlich glaube ich, dass es genau meine Konsequenz sein wird, die EnjoyWork und mich weiterbringt – so egoistisch sich das womöglich liest.

WorldCafé organisiert von den Entrepreneurs For Future in Kooperation mit Fridays For Future, Scientists For Future, Architects For Future. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

Neustart Klima - Einfach Machen! 1. Praxis-Event E4F Stuttgart: Impromtu Netzwerken
[ 2019-12 Franziska Köppe | madiko ]

Mein Highlight im November war, dass ich ab 2020 Teil des Kernteams der Liberating Structures User Group Stuttgart sein werde (Start für mich im Februar). Zu merken, dass ich in der Kunst des Gastgebens ein großes Talent habe und durch “aktive Anwesenheit” plus vorhandene Erfahrungen einen Mehrwert einbringen kann – das ist groß! Mit der gebotenen Zurückhaltung genieße ich es und freue mich zugleich, dieses Talent nächstes Jahr weiter zur Meisterschaft ausbauen zu können. Es wird schön sein, in einem klasse Team gemeinsam mit anderen daran zu feilen.

Soziale Kompetenzen trainieren

2019 gab es zahlreiche Gelegenheiten, die mir vor Augen führten, dass ich sowohl stark introvertiert als auch extrovertiert bin. Das heißt, ich benötige gleichermaßen ausgedehnte Phasen der Zeit allein mit mir als auch das Zusammensein mit Menschen, die mich mögen, um Kraft zu tanken, mich zu entspannen und das Leben lebenswert zu empfinden.

Zeit, mir selbst überlassen, sinnstiftend zu verbringen, fiel mir noch nie schwer. Das lernte ich bereits als Kind und verfeinerte im Laufe der Jahr(zehnt)e meine Strategien, mir diesen Freiraum zu verschaffen. Was mit meiner Selbständigkeit einhergeht, ist ein größeres Maß an Einsamkeit. Ganz besonders fehlt mir der Humor – die Situationskomik, die aus dem gemeinsam mit Kollegen verbrachten Alltag heraus entsteht.

Das lässt sich nicht so gut für mich ersetzen. Daher hatte ich schon frühzeitig gegengesteuert. Witzigerweise(!) finde ich im REDAXO-Slack unserer OpenSource-Community die Frotzeleien, die Begrüßungsrituale und Neckereien zu einem gewissen Teil wieder. Mal schauen, wie sich die anderen Slack-Kanäle diesbezüglich entwickeln. Meiner Erfahrung nach wird es davon abhängigen, inwiefern die Mitglieder bereit sind, sich aufeinander einzulassen und sich sowohl persönlich Aug’ in Aug’ als auch virtuell mit Charme und Humor zu begegnen.

Tag des offenen Wizemann-Areals. Bild: cc Franziska Köppe | madiko

Wizemann.Space / Social Impact Hub Stuttgart . Große Halle
[ 2019-07 Franziska Köppe | madiko ]

Eine weitere Alternative wäre, mich dem Social Impact Hub Stuttgart anzuschließen – sehr reizvoll. Herzlichen Dank für die vielen Anfragen, die ich diesbezüglich aus meinem Netzwerk erhielt. Ich fühle mich geehrt. Aus verschiedenen Gründen ist es momentan nicht machbar bzw. überwiegen die Vorteile meines aktuellen Settings dann doch die Nachteile. Derweil freue ich mich, wenn es im Wizemann.Space interessante Veranstaltungen der Social Innovation Community gibt und ich die Zeit und Energie finde, daran teilzunehmen.

Stets bestrebt, meine Chancen auf Alltagsfreude weiter zu erhöhen, gehört es mittlerweile zu meinen liebsten Vorhaben, mich mit besonderen Menschen zu verabreden. Ich wünsche mir von diesen persönlichen Begegnungen mindestens eines je beruflich und eines privat pro Woche. Mehr überfordern mich. Die Informationen und Impulse müssen ja verarbeitet werden, um nicht zu verpuffen. Weniger und ich empfinde Einsamkeit. Wöchentlich je ein bis zwei sind genau richtig für mich.

Begegnungsqualität dieser Art ist zu einem wunderbaren Ritual geworden. Wenn es nicht vor Ort klappt, gern per Skype oder Hangout. Sehr schön: Meine Trefferquote liegt bei ~95%. Das hängt damit zusammen, dass ich Menschen, die mir nicht gut tun, konsequent aus dem Weg gehe. Und – auf der anderen Seite des Spektrums – die Zeit, die ich mit meinen Lieblingsmenschen verbringe, ungeteilt ihnen gehört.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat es sich zudem bewährt, die Treffen nicht übermäßig auszudehnen. Weniger ist mehr. Zu wissen, dass es nicht zwingend gleich stundenweise Ge(h)spräche werden, senkt die Hürden, regelmäßiger in Kontakt zu sein und am (Arbeits)Leben des anderen teilzuhaben. Umso schöner sind die Tagesausflüge oder gemeinsam verbrachten Abende, die geteilten Unternehmungen und Abenteuer. Und ja: Auch die Zusammenarbeit wird dadurch menschlicher und deutlich angenehmer!

Wunderbarer, hilfreicher Nebeneffekt: Auf Begegnungsqualität zu achten und sie zu etablieren hilft mir, meine individuellen Interessen mit den Einstellungen, Werten und Vorhaben anderer zu verknüpfen. Ihnen Ideen und Chancen zuzuspielen. Sie auf neue Informationen zum Besprochenen und Optionen zur Umsetzung ihrer Wünsche aufmerksam zu machen. Oder auch mit Menschen aus meinem Netzwerk für gemeinsame Aktionen und den Wissensaustausch zu vernetzen. All das sind Aspekte, die mich mit Freude erfüllen und die ich gern verfeinern und vertiefen möchte.

Ein Aspekt dabei ist, Dich und Euch, liebe Leser*innen, auf meiner Reise des Verstehens und Experimentierens regelmäßig(er) mitzunehmen, von den Fort- und Rückschritten zu berichten und hinter die Kulissen in die Werkstatt blicken zu lassen. 2019 ist mir das noch nicht so gelungen, wie ich es gern möchte.

In der allgemeinen Zeitnot entschied ich mich im Zweifel stets dafür, konkret an den Projekten zu arbeiten statt darüber zu schreiben, was gerade läuft. Was dazu führt, dass ich zuweilen den Kontakt von Euch zu mir verliere – also Du bzw. Ihr verliert die Verbindung zu mir. Auf die Dauer ist das nicht gut.

Ich habe großartige Vorbilder (vorwiegend Blogger, Kreative und YouTuber) von denen ich mir allerlei abgucken kann. Noch fällt es mir schwer, das Gelernte in wahrnehmbarer Regelmäßigkeit in die Praxis umzusetzen. Auch ein Lernprozess mit mancherlei Versuch und Irrtum, bei dem sich das Entwickeln sozialer wie methodischer Kompetenzen überlagert.

Ein weiterer Punkt, der mir an mir im vergangenen Jahr in Sachen sozialer Kompetenzen aufgefallen ist und an dem ich arbeite: Ich möchte besser zuhören können.

Den Menschen, denen ich begegne, mehr Raum zum Entfalten und Entwickeln von Ideen lassen. Mich überraschen lassen, wenn die Begegnung in eine andere Richtung weiterläuft, als ich es antizipiere. Mich bewusst unabsichtsvoll auf jemanden einlassen.

Ein Weg dahin ist: Ich schaffe mir mehr Gelegenheiten, selbst etwas sagen oder mitteilen zu können. Kein Widerspruch! Wenn ich zu viel mit mir allein bin und noch dazu zu wenig blogge, ist das Herz übervoll und ich neige zum Rede(über)fluss.

Und es ist Arbeit an meiner Grundhaltung. Um diese Erkenntnis zu vertiefen, zeichnete ich Stephen Covey und verewigte seine weise Ermahnung als zitatinte:

Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen. Sie hören zu in der Absicht, etwas zu entgegnen. Stephen Covey. Bild: cc Franziska Köppe | zitatinte

Zuhören um zu verstehen. zitatinte: Stephen Covey
[ 2019-06 Franziska Köppe | zitatinte ]

Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen.
Sie hören zu in der Absicht, etwas zu entgegnen.

Stephen Covey

* 24.10.1932 ... † 16.07.2012

Mehr Zitate in Tinte? Bitte hier entlang: zitatinte.com

Wer verdient Anerkennung?

Unter den Menschen, die ich zur EnjoyWork Community zähle, gäbe es zahlreiche Persönlichkeiten, die hier genannt werden können. Ich werde mich auf drei von ihnen beschränken. Ich wähle diejenigen – und vor allem die mich mit ihnen verbindenden Hauptthemen – aus, die mein Denken, Fühlen und Handeln 2019 dauerhaft verwandelten. Menschen also, mit denen ich auf einer tiefen Ebene sinngekoppelt habe und deren Einfluss eine spürbare Veränderung in mir ausgelösten.

Neue Autorität in Führung
· Frank Baumann-Habersack ·

Ganz besonders inspiriert haben mich dieses Jahr die Impulse von Frank Baumann-Habersack, seine Tweets und ganz intensiv sein Vortrag „Neue Autorität in der Führung” im Rahmen des Alumni-Jahrestreffens „Autorität, Macht und Fü̈hrung“ von Simon, Weber and Friends (SWF) am 17. … 18. Mai 2019, Berlin:

Darin stecken so viel Weisheit und Potenzial, Neues zu entdecken und zu erforschen – der Vortrag verdient einen eigenen Blogbeitrag. In jedem Fall bewirkt Frank bei mir ein Umdenken und fortschrittliches Erlernen von Autorität. Mit offenen Augen durchs Leben gegangen, finde ich täglich Chancen, mich mit seinen Ansätzen zu beschäftigen und die “neue Autorität” zu üben. Danke Frank! :-)

Social Impact & Social Innovation
· Dr. Gorgi Krlev ·

Eine weitere, große Bereicherung war für mich Dr. Gorgi Krlev, dem ich zahlreiche neue Erkenntnisse in Sachen Social Impact zu verdanken habe. Als Auftakt zu unserer Kooperation befassten wir uns mit den Grundlagen der Wirkungsmessung gesellschaftlicher Veränderungen. 2020 werden wir daran anknüpfen und vor allem die Ansätze in der Praxis erproben. Das wird einiges an spannenden Herausforderungen mit sich bringen. Ich freue mich auf das, was hier entsteht, Gorgi! :-)

Wert und Wirkung gesellschaftlicher Innovationen: Grundlagen und Nutzen
Wert und Wirkung gesellschaftlicher Innovationen: Grundlagen und Nutzen

Die Klimakrise ist längst eine reale Bedrohung für unsere Zukunft. Wir werden die Leidtragenden des Klimawandels sein. Die große Herausforderung ist dabei jedoch, dass es unendlich viele Stellschrauben gibt. Die Zahl der Menschen, die ihren Beitrag leisten wollen, steigt. Doch ist das, was wir tun, das Richtige? Ist es genug? Wie können wir das wissen? Sprich: Wie können wir die Wirkung gesellschaftlicher Innovationen valide, aber praktikabel messen? Ist die Welt nicht zu komplex, zu unvorhersehbar und ungewiss, um eine Wirkungsmessung insbesondere in sozialen Fragen sinnvoll umzusetzen? Oder gibt es vielleicht auch ganz andere Gründe, weswegen wir den Wert dessen, was wir tagtäglich (nicht) tun, bemessen sollten?

zum Gespräch mit Gorgi / Teil 1

2019-09-17

Wert und Wirkung gesellschaftlicher Innovationen: Umsetzen in der Praxis
Wert und Wirkung gesellschaftlicher Innovationen: Umsetzen in der Praxis

Die Interaktion mit der Welt als System aus Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft ist hoch komplex und mehrdeutig. Sie scheint sich vor unseren Augen ständig neu zusammenzusetzen, fragil und unberechenbar zu sein. Naturwissenschaften ermöglichen uns, Ursache-Wirkungs-Beziehungen herzustellen. Die Medizin baut auf nachweisbare Wirkung ihrer Maßnahmen, bevor sie allgemein zugelassen werden. Doch wie setzen wir dies für gesellschaftliche Innovationen um? Welche Handlungskompetenzen brauchen wir in unseren Firmen, damit systemisches Denken Teil der DNA der Organisation wird? Im 2. Teil meines Gesprächs mit Dr. Gorgi Krlev gehen wir den Fragen nach, wie genau das gelingen kann und unsere Firmen dafür sattelfest machen.

zum Gespräch mit Gorgi / Teil 2

2019-09-18

Resonanz Narrative & Unverfügbarkeit
· Dr. Karin Thier ·

Einen ebenso grundlegend neuen Blick eröffnete mir dieses Jahr Dr. Karin Thier. In langen Gesprächen sprachen wir über Unverfügbarkeit und neue Narrative. Bis dato hatte ich davon zwar schon gehört, ich hatte es aber nie wirklich verstanden – geschweige denn war ich in der Lage, es praktisch umzusetzen. Im Austausch mit ihr und beim gemeinsamen Entwickeln unserer Publikation ist es mir dann doch gelungen. Ich kann seither darauf aufbauen und mir die “Resonanz Narrative” sowie die “Unverfügbarkeit” Stück für Stück zu eigen machen:

Berührung durch das Andere, Selbstwirksamkeit spüren, Transformation & Lebendigkeit, Unverfügbarkeit. Bild: cc Dr. Karin Thier / Franziska Köppe
Der Stoff, aus dem Unternehmergeschichten sind - im Gespräch mit Dr. Karin Thier über Resonanz-Narrative und Unverfügbarkeit
Der Stoff, aus dem Unternehmergeschichten sind

Menschen zu eigenverantwortlichem, unternehmerischen Handeln zu ermächtigen bedeutet, sie ins Denken und den Austausch über Sinn zu bringen. Mit Menschen in den Dialog gehen und sie einladen, mitreden zu können, setzt voraus, dass ich eine Sprache spreche, die sie verstehen, sich gewertschätzt und lebendig fühlen. Ich diskutiere mit Dr. Karin Thier über Resonanz-Narrative für Lebens- & Arbeitswelten mit Zukunft. Wir beschäftigen uns mit Alternativen zum allgegenwärtigen Heldenepos und klären, warum diese Erzählformen in der Postwachstumsökonomie und für nachhaltiges, sinnvolles Wirtschaften besser geeignet sind.

zum Gespräch mit Karin

2019-07-02

Karin, es ist schön, dass es Dich gibt!

Erweitere ich den Kreis derer, die Anerkennung verdienen, darf für mich im Jahresrückblick 2019 eine Frau nicht fehlen. Sie hat die ganze Welt verändert und das Thema “Klimaschutz” international auf die Agenda gesetzt:

Greta Thunberg mit „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) <br>vor dem Sveriges Riksdag (Schwedischer Reichstag) in Stockholm. Bild: copy Adam Johansson

Greta Thunberg mit „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“)
vor dem Sveriges Riksdag (Schwedischer Reichstag) in Stockholm
[ 2018-08-23 Adam Johansson ]

Greta Thunberg vor Streikenden auf dem Piazza del Popolo, Rom am 19.04.2019. Bild: copy Greta Thunberg

Greta Thunberg vor Streikenden auf dem Piazza del Popolo, Rom am 19.04.2019
[ 2019-04-19 Greta Thunberg ]

Neustart Klima
· Greta Thunberg ·

Ich gehöre zu den Greta-Fangirls! Nicht nur, dass ich ihren Appell an die Menschheit gut finde und bewundernd verfolge, mit welchem Engagement sie sich dafür einsetzt, dass es endlich zu “Climate Action” kommt. Ich bewundere die junge Frau für ihren Humor und ihre Art, mit Befürwortern wie Gegnern umzugehen. Zur Erinnerung festgehalten und nur eines der zahlreichen Beispiele aus 2019:

… und so ist nicht verwunderlich, dass 2019 dieses Meme1 entstand:


MAKE THE WORLD
GRETA AGAIN


[ 1 ] “Make America great again” wurde von Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf 2015/16 als Slogan genutzt. Der Wahlspruch ist nicht neu. Bereits 1980 wurde er von Ronald Reagen für den Wahlkampf eingesetzt. Seit 2015 wird der Spruch und Abwandlungen davon so inflationär genutzt, dass ich es nicht mehr hören kann. Zumal ich DT auf so vielen Ebenen völlig ungeeignet für den Posten des Präsidenten empfinde. [ Quelle und weiterlesen: Make America great again via Wikipedia ]


anno MMXIX
madiko Jahresrückblick 2019

Das schönste Konzert?
Vorherrschendes Gefühl 2019?
12 aus 12 – Fotos des Jahres 2019
Das schönste Geschenk,
das mir jemand gemacht hat?
Was habe ich mir gewünscht
und auch bekommen?
Was habe ich mir gewünscht
und nicht bekommen?

Teil 1

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Das größte Vorhaben?
Wer verdient Anerkennung?

Teil 2

Welche Ereignisse aus 2019 werden in meiner Erinnerung bleiben? Warum?
Was war meine bedeutendste Errungenschaft in diesem Jahr?
Was war 2019 die größte Glanzleistung?
2019 zum ersten Mal getan?
2019 nach langer Zeit wieder getan?
Wer zählt zu meinen inspirierendsten, neuen Bekannten?
In wen und was habe ich mich 2019 verliebt?
Wen habe ich 2019 am meisten vermisst?

Teil 3

Die gefährlichste Unternehmung?
Die teuerste Anschaffung?
Wie steht's um die Gesundheit?
Das beeindruckendste Buch?
Der erlesenste Film? Die beste Serie?
Was wünsche ich mir für 2020, das 2019 fehlte?
Die wichtigste Sache, die ich dieses Jahr gelernt habe?
2019 war mit einem Wort…?

Teil 4

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