Aus der Werkstatt

Wochenrückblick KW48 / 2023

veröffentlicht: 01.12.2023 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsenbrenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenzglas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt / Wissensarbeiter:innen. Dazu der Titel Aus der Werkstatt 2023.

Die Themen der Woche: WandelMut – Ankündigung erste Produkt-Komponente aus dem Bereich Sensorik / Mess-Technik. Lokale Entwicklungs-Umgebung aktualisiert. Preis-Steigerung für Hosting & Sicherungen. Beitrag in Arbeit zu einem Buch-Projekt zur digitalen, nachhaltigen Transformation der Arbeitswelten. Journalistische Ethik rund um “künstliche Intelligenz” – Paris Charta verabschiedet. Energie-Wende: Steige um auf Bio-Gas – eine Einladung. Podcast-Liebe: Utopien und Abo-Wirtschaft. Hacking-Ethik und .io-Domains – ein unangenehmes Beispiel für Kolonialismus und seine Gewalt gegenüber indigenen Völkern, die im Einklang mit der Natur leben.

Aus der Werkstatt 2023
[ 2023 Franziska Köppe | madiko ]

Es ist Freitag. Vor meinem Bürofenster tummeln sich schwere Schneeflocken. Die Dächer der Altbau-Gebäude im Lehen ziert weißer Flaum. Die Köpfe unter Regenschirme geduckt eilen die wenigen Passanten im Schnee-Matsch dahin. Der Kesselrand ist verhangen. Steht der Stuttgarter Fernsehturm eigentlich noch? Wo hört der Nebel auf? Wo fangen die Wolken an? Von hier aus sieht es aus, als ginge alles nahtlos in den Himmel über. Mit seinem Grau-Weiß lässt er kaum Tageslicht durch. Jetzt ist die Jahreszeit, wo wir es uns gemütlich machen. Wir kuscheln uns ein in Harmonie und Biedermeier. Wir ziehen uns ins heimische Arbeitszimmer zurück mit einer dampfenden Tasse Tee, wahlweise Kaffee. Wir löffeln Suppe und gönnen uns zum Dessert einem Pfefferkuchen – beziehungsweise wie es hier in Schwaben heißt: Lebkuchen. Umso mehr genoss ich meinen Spaziergang am Mittwoch. Blauer Himmel und Sonne waren eine Wohltat im trüben Alltag. Sie werden seltener, diese Tage. Das Jahr ist eingebogen auf die Ziel-Gerade. Dezember ist’s.

In diesem Sinne spare ich das Welt-Geschehen an dieser Stelle aus. Lass uns direkt nach nebenan in die Manufaktur gehen. Wohlan!

WandelMut

Aus der Manufaktur der Bewegung und Kooperative

Mein Fokus liegt weiter auf der digitalen Transformation und dem Aufbau der Online-Plattform für die Community. Wie ich im letzten Bericht schrieb: Sie ist das technische Werkzeug, das uns zukünftig die Projekte mit mehr Leichtigkeit und Effektivität realisieren lässt. Dennoch bleibt es neben der Programmierung und Entwicklung nicht aus, dass ich gemeinsam mit den Partner:innen eintauche in konkrete Vorhaben. Sie ploppen auf, wie die Notwendigkeiten und Geschäftsideen im Arbeitsalltag von uns gelöst werden wollen. Und so kann ich von einem Höhepunkt berichten:

Sensorik: Erstes Produkt der Bewegung konkretisiert sich

Diese Woche erhielt ich die Zusage eines Partners für den nächsten Schritt im Erarbeiten unseres WertVertrags. Es betrifft den Bereich Sensorik / Mess-Geräte. Somit rückt die erste in Gemeinschaft angebotene Komponente in greifbare Nähe. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass es ein Baustein ist, der auf Fahrrad-Mobilität und Sicherheit im Straßenverkehr beziehungsweise klima-resiliente Stadt-Planung einzahlen wird.

Jetzt habe ich die Aufgabe, meinen Vertragsentwurf zu konkretisieren. Meine Herausforderung ist, das Real-Experiment für die Umsetzung so einfach wie möglich und so klar wie nötig zu beschreiben. Ich gehe davon aus, dass wir die ersten Bestellungen in Kürze werden annehmen können. Genial! Es ist ein kleiner Schritt. Dennoch fühlt es sich für WandelMut großartig an. Denn es wird konkreter, was unser Leistungsportfolio betrifft. Bleib neugierig!

Mir gibt es Schwung, mich um die anderen Bauteile des Sensors sowie um die flankierenden Dienstleistungen zu kümmern. Mein Ziel: Bis Ende Januar das Grob-Konzept entwerfen, die Partner:innen zusammentrommeln und den Auftakt-Workshop fürs Frühjahr organisieren. Klingt interessant? Melde Dich gern. Dann berichte ich im persönlichen Gespräch mehr.

Lokale Entwicklungsumgebung aktualisiert

Im Entwicklungs-Prozess für die WandelMut-Plattform stieß ich an eine Grenze. Zum dynamischen Auslesen von Datensätzen aus der Datenbank soll zukünftig das REDAXO AddOn URL zum Einsatz kommen. Es bringt willkommene, neue Sicherheitsfunktionen mit. Online sind diese schon längst eingebaut. Um das AddOn lokal nutzen zu können, war nötig, die MariaDB meiner Software-Entwicklungs-Umgebung komplett neu anzulegen und mit den geforderten Sicherheits-Vorkehrungen aufzubauen.

Bei der Gelegenheit ergriff ich die Chance, XAMPP auf den neuesten Stand hochzurüsten. Im Maschinenraum von madiko funkelt es mithin niegelnagelneu. Leider hat mich das drei volle Arbeitstage gekostet, bis ich für sämtliche Web-Präsenzen alle System-Bestandteile – DEV + STAGING + LIVE – in Betrieb nehmen und synchronisieren konnte. Am Mittwoch-Abend hatte ich’s beieinander.

Bei einem derart großen Eingriff steht stets das Risiko im Raum, dass die eingespielten Backups unvollständig bleiben. Die von mir betreuten Portale sind mittlerweile komplex und umfangreich. Wenn unterwegs was verloren geht, erkenne ich das nicht unbedingt auf den ersten Test. Meine Stichproben für die in der Vergangenheit am wahrscheinlichsten eintreffenden Verluste ergab keine Auffälligkeiten. Das Debugging im System warf weder Fehler noch Warnungen. Hoffen wir auf das Beste!

Preis-Steigerung für Hosting & Backups

In der Post fand ich diese Woche die Ankündigung einer Preis-Steigerung fürs Hosting und die Sicherungen meiner Online-Systeme. 15% mehr heißt es ab 2024 berappen. Hosting ist von jeher energie-intensiv. Insofern überrascht mich die Mitteilung nicht. Schön ist es dennoch nicht, denn das Mehr der Kosten muss auf der Einnahmen-Seite erwirtschaftet werden. Das ist unter aktuellen Bedingungen nicht leicht. So macht sich auch an dieser Stelle die Inflation, verursacht von der Energie-Krise, bemerkbar.

Fazit für diese Woche & nächste Schritte

Den Donnerstag nutzte ich, um mich ins oben angesprochene REDAXO AddOn URL fachlich einzuarbeiten. Die Doku holpert etwas. Ich hoffe jedoch, dass ich fürs Umsetzen schnell reinfinde. Zur Vorbereitung pflegte ich in der verbleibenden Zeit erste Daten ins REDAXO AddOn Books. Weiter geht’s dann in zwei Wochen.

Nächste Woche steht bei mir redaktionelle Arbeit auf dem Plan. Ich bin eingeladen, für einen Sammelband ein Kapitel beizusteuern. Das Buch thematisiert die nachhaltige, digitale Transformation. Der Fokus liegt auf neuen Arbeitswelten. Insgesamt sind wir mehr als zwanzig Autor:innen. Jede:r bringt ihre beziehungsweise seine Perspektive mit ein. Mit dabei sind Wissenschaftler:innen, Verantwortliche aus kommunalen Organisationen, Unternehmensvertreter:innen von Mittelständlern bis zu Konzernen und Freiberufler:innen. Bin schon gespannt.

Abgabe der Texte und Illustrationen ist bis Ende Januar. Da mir ein Lektorat wichtig ist, möchte ich bis Mitte Dezember den ersten Entwurf formulieren. Zudem erweist es sich stets als gut, Manuskripte liegen und reifen zu lassen. Die Chef-Redakteure Cornelia Daheim und Dr. Ole Wintermann, von denen die Initiative fürs Buch ausgeht, baten uns ferner um Abstracts. Da hoffe ich, bis Ende nächster Woche eine Skizze abgeben zu können.

Somit weiß ich schon heute, womit ich am Montag in die Woche starte. Ich mag das ja sehr. Der Kopf wird frei fürs Wochenende. Soweit zu mir. Lass uns nun schauen, was die Community treibt und welche Impulse sie setzt:

Journalistische Ethik rund um "künstliche Intelligenz"

Paris-Charta Journalismus & KI unterzeichnet

AI exacerbates what is already an existential moment for journalism. While it promises new opportunities, it also brings significant threats to the integrity of information. Technological innovation doesn’t inherently lead to progress: it must be steered by ethics to truly benefit humanity. To safeguard the right to information, journalists and news organisations must join forces to ensure ethics guide the governance and use of the most transformative technology of our time.

Maria Ressa

Gründerin und Geschäftsführerin Rappler
Nobel-Preis-Trägerin

Am 10.11.2023 unterzeichnete ein internationales Bündnis an Journalist:innen die “Paris Charter on AI and Journalism” [ .pdf ]. Der Deutsche Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten (DJV) schreibt dazu auf seiner Internetseite und greift das Zitat oben auf:

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Bereich des Journalismus hat das Potenzial, sich auf die Meinungs- und Willensbildung und damit auf Staat und Gesellschaft auszuwirken. Er wird zudem tiefgreifende Folgen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten haben.

Aus diesem Grund bedarf der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Journalismus unbedingt Leitplanken, damit er die freiheitliche Demokratie sowie den journalistischen Berufsstand nicht gefährdet. So wie Menschen im Straßenverkehr vor selbstfahrenden Autos geschützt werden müssen, muss auch im Bereich des Journalismus der unkontrollierte Einsatz Künstlicher Intelligenz verhindert werden.

KI-Anwendungen agieren fernab von Ethik und einem Wertesystem und sind daher nicht in der Lage, die Wächterfunktion, die Journalistinnen und Journalisten seit jeher zukommt, zu übernehmen. Die redaktionelle Verantwortung über die Inhalte besteht auch für mithilfe einer technologischen Lösung wie der KI generierte Texte. Medienhäuser können sich nicht aus dieser Verantwortung stehlen. Das gilt auch im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass “Kollege KI” Redakteurinnen und Redakteure ersetzt. Es steht jedoch zu befürchten, dass ausschließlich gewinnorientierte Medienunternehmen das wirtschaftliche Potenzial von KI höher bewerten als die publizistische Qualität ihrer redaktionellen Einheiten. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Ferner müssen Journalistinnen und Journalisten vor der unkontrollierten Ausnutzung ihrer Arbeit durch KI-Anwendungen geschützt werden. Journalistische Inhalte, seien es Texte, Bilder oder Videos, bilden zum großen Teil die Datengrundlage für KI-Anwendungen. Bislang werden Journalistinnen und Journalisten aber nur in den seltensten Fällen nach ihrem Einverständnis gefragt oder finanziell beteiligt. Dies muss sich schnellstens ändern.

Schließlich muss der Einsatz Künstlicher Intelligenz stets gekennzeichnet werden, damit Bürgerinnen und Bürger die Quelle erkennen und den Nutzen des Inhalts für ihre Meinungsbildung einordnen können.

Deutscher Journalisten-Verband
Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten (DJV)

Die Kommission ins Leben gerufen haben Reporters Without Borders (RSF) und die oben zitierte Gründerin und Geschäftsführerin von Rappler (Online-Tageszeitung auf den Philippinen), Maria Ressa. Beteiligt hatten sich zahlreiche Partner-Organisationen aus dem Journalismus, Expert:innen für “künstliche Intelligenz” und Vertreter:innen der Zivil-Gesellschaft. Das verbindende Ziel war, fundamentale Prinzipien zu definieren, die die Integrität von Nachrichten und Informationen gewährleisten sollen.

Der DJV veröffentlichte die neun erarbeiteten Punkte zum ethischen Einsatz “Künstlicher Intelligenz” im Journalismus:

  1. Kein Ersatz menschlicher Leistung
  2. Verantwortlichkeit für die Inhalte
  3. Verantwortungsbewusster Umgang mit Daten-Material
  4. Transparenz und Kennzeichnung
  5. Verantwortungsvolle Personalisierung
  6. Einsatz zertifizierter KI-Systeme
  7. Fortlaufende Überprüfung
  8. Weiterbildung
  9. Angemessene Vergütung

Ich schließe mich dieser Charta an. Für WandelMut werde ich es adaptieren und gehe dann noch einmal konkreter auf die einzelnen Punkte ein. Als erster Aufschlag für meinen Bericht aus der Woche soll es ausreichen.

Energie-Wende:
Bio-Gas – mach mit!

EWS nehmen wieder Neukund:innen an

Post von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS):

Nachdem wir unsere Preise in den EWS-Öko-Strom-Tarifen für Haushaltskundinnen und -kunden im September deutlich senken konnten, bleiben diese zum Jahreswechsel stabil. Eine Preis-Garantie können wir aufgrund der Beschaffungslage aber leider nicht aussprechen.

Nach einer längeren Pause bieten wir Neukundinnen und -kunden wieder drei Tarife mit streng zertifiziertem Biogas an. [ … ]

Wir möchten Ihnen für Ihr Engagement und Ihre Entscheidung, Energie von der EWS zu beziehen, danken und wünschen Ihnen viel Kraft und Zuversicht für das kommende Jahr!

Armin Kommenda, Alexander Sladek, Rainer Sylla

Geschäftsführer der EWS

Quelle: Kunden-Brief

Auf meine Jahresabrechnung warte ich noch. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr ohne Nachzahlungen hinkommen werde.

Beim Öko-Strom stieg mein Verbrauch um 7%. Ich habe eine ausgefeiltere Beleuchtung für Video-Konferenzen. Während der enormen Hitze-Phase im Sommer hatte ich zeitweise Licht an, weil ich die Rollos komplett schließen musste. Zudem stellte ich Wasser-Kochen von Gas auf Strom um. Das könnten alles Ursachen sein. Überhaupt versuche ich, auf Elektro umzustellen. Das ist ja Teil der Energie-Wende. Insofern alles gut.

Meinen Gas-Verbrauch (m³) – aktuell 20% Bio-Gas – konnte ich senken um 14%. Allerdings ist mir der Brennwert nicht bekannt. Von daher bleibt offen, wie viel Energie (kWh) ich tatsächlich verbrauchte. In jedem Fall werde ich versuchen, nun auf 100% Bio-Gas zu wechseln. Seit knapp zwei Jahren warte ich auf diese Gelegenheit. Die EWS legen aktuell drei Tarife zum Vertrags-Abschluss für Bio-Gas vor:

  • “Biogas Klima Plus” (mindestens 20% Biogas)
  • “Biogas Klima Pro” (65%)
  • “Biogas Klima Max” (100% Biogas)

Es hängt noch vom Preis-Sprung für meinen monatlichen Abschlag ab, ob ich direkt auf 100% wechseln kann. Der Deutsche Wetterdienst sagt einen milden Winter voraus. Von daher rechne ich mit gleichbleibendem Energie-Bedarf. Mal schauen, wann das Angebot bzw. die Jahres-Abrechnung kommt. Dann werde ich entscheiden.

Derweil kann ich Dir anbieten – und das ist seit zwei Jahren erstmals möglich –, dass Du Neu-Kund:in bei den Elektrizitätswerken Schönau werden kannst. Wenn Du also Interesse an den Bio-Gas-Tarifen hast, schau via www.ews-schoenau.de/biogas vorbei, berechne Dir mit dem Online-Rechner Deinen Tarif und bei Gefallen buche direkt online.

Mit dem Code #PD49SP73XJ2 (verwendbar bis 31.12.2023) nehmen wir gemeinsam an der Kunden-werben-Kunden-Aktion der EWS teil. Wir tun beide etwas fürs Klima und erhalten aus Schönau ein Dankeschön. Und Bienen werden davon profitieren. Mehr zur Aktion (unter anderem zum Überraschungspaket) erfährst Du via www.ews.jetzt/KwK. Bist Du dabei?

Podcast-Liebe

Utopien – Nicht-Orten einen Platz einräumen

Aufmacher des Podcast Was denkst Du denn? Große Sprechblase mit einem orange-grünen Verlauf und dem Titel des Podcasts. Darunter zwei Figuren in orange und grün (stilisiert als Person-Icon). Darunter ein hell-grün-grauer Balken mit dem Untertitel 'Der Mit- und Nachdenk-Podcast'.

Nora Hespers (Journalistin) und Rita Molzberger (Philosophin) boten mir eine Fülle an Inspiration. Ich habe aktuell wieder eine Phase, in denen ich ihnen stundenlang lauschen kann und staune.

So hörte ich ihnen in der letzten Woche zu, wie sie sich über Utopien austauschten. U-Topos, ein Nicht-Ort, was ist das eigentlich? Also philosophisch gesehen?

Die beiden arbeiten vier Varianten heraus:

  • Den positiven Entwurf, der nicht auf Verwirklichung drängt, dem wir uns lediglich ethisch-moralisch und in unserem Wünschen/Hoffen annähern.
  • Dann der positive Entwurf, der auf Erfüllung dringt.
  • Der Negativ-Entwurf, der zeigt, wo unsere “Leer-Stellen” sind und auf diese Weise ebenfalls handlungsleitend wirkt.
  • Der Negativ-Entwurf, der schon resigniert ist.

Ich gehe mit, wenn sie sagen, dass die Utopien am spannendsten sind, die am Rande der Verwirklichung und der Verzweiflung liegen. Weil sie da politisch werden. Politisch im Sinne Hannah Arendts – ein Raum, in dem sich menschliches Handeln frei entfalten kann.

Rita und Nora schauen sich verschiedene Zukunftsbilder und Ideale an, unter anderem Stadt-Entwicklung. Wer wird an diesen Nicht-Orten mitgedacht – und wer nicht? Was passiert, wenn wir annehmen, Menschen sind willens sich zu verändern und fähig umzulernen (Humanismus). Spannend ist dabei auch die Frage, ob wir heute schon in einer Utopie leben.

Ferner griff ich mir aus dem Archiv diese beiden Folgen, ebenfalls ausgesprochen hörenswert. Darin diskutieren sie, ob es eine Pflicht zum Widerstand gibt (veröffentlicht 2018-02):

Abos als Bandbreite aus konventioneller und zirkulärer Wirtschaft

Türkis Hintergrund mit dem Schriftzug des Podcast-Titels und Claim (siehe Bildunterschrift).

Ebenso gern vertiefe ich mich derzeit in den Podcast “Subscribe Now” von Lennart Schneider. Zunächst hatte ich mir Episoden ausgewählt, bei denen ich die Gesprächspartner:innen kannte. Nun höre ich seine Gespräche mit Vertreter:innen der Abo-Wirtschaft chronologisch. Ich stellte dabei eine interessante Beobachtung an mir fest: Bei den eher konservativen Konzepten und Geschäftsmodellen gehe ich in den Widerstand. Bei den Dialogen, die werblich geprägt sind, erkenne ich deutlich meinen Widerwillen. Dem spüre ich beim Hören nach. Was kann ich daraus ableiten und für mich lernen?

Leider führen die Folgen momentan zu einer Verwirrung bei mir. Ich hinterfrage meine Pläne für WandelMut. Ich verstehe besser, weswegen es mir schwer fällt, anderen meine Geschäftsidee für die Online-Plattform zu vermitteln. Ihren Nutzen so zum Ausdruck zu bringen, dass sie zusagen und angesteckt von meiner Begeisterung mitgestalten wollen.

Spannend, das an mir zu beobachten. Gleichwohl sind meine Gedanken noch nicht so weit gereift, dass ich hier und heute etwas sinnvolles aufschreiben könnte. Ich nehme zunächst – so wertfrei es mir möglich ist – meine Gefühle wahr. Was ich daraus mache, das kommt später. Gut Ding will Weile haben.

Foto: Subscribe Now. Podcast über alles, was man abonnieren kann
[ 2022-07-07 Lennart Schneider ]

Es waren viele Folgen “Subscribe Now” diese Woche. Das ist allein schon aufgrund der Vielfalt interessant. Grob würde ich sie so einteilen:

Die innovativen Geschäftsmodelle und Ansätze:

Die konventionellen Geschäftsmodelle (die weit verbreitet sind und daher einer gewissen Erwartungshaltung unterliegen, mit der die Innovativen umgehen müssen):

Sehr männerlastig, fällt mir obendrein auf – ein Spiegel für die Medien-Landschaft, die zu Wort kommt?

.io – Oh, Oh!

Hacking-Ethik & Kolonialismus

Eine Meldung, die ich seit einigen Wochen mit mir rumschleppe. Es ist ein ethisch-moralisches Thema. Ich möchte weder moralisieren noch missionieren. Dennoch lässt mich das Schicksal der Menschen nicht los. Daher nun als Kurz-Info für alle, die eine .io-Domain unterhalten oder vorhaben, sich eine zuzulegen. Ich empfehle, das zu überdenken.

Es ist leider eine sehr unschöne Geschichte des Kolonialismus und Genozids des Volkes der Îlois (in ihrer Sprache “Insel-Bewohner”, Chagossianer bzw. Chagos-Insulaner). Nein, angenehm liest sich ihre Vertreibung aus der Heimat und die fatalen Konsequenzen aus der Gewalt nicht. Ich erfuhr die historischen Fakten von cariad: .io considered harmful. Ebenfalls nachzulesen via Wikipedia: Chagossianer.

Mir ist bewusst, dass eine .io-Domain in diesem ganzen Prozess der De-Kolonialisierung nur einen Tropfen ausmacht. Doch viele Tropfen sind ein Ozean. Ein Indischer, wenn Du so willst.

Zuguterletzt

In Gedenken hier eine Aufzeichnung der Chagos Tambour Group bei einem Auftritt 2018 auf Mauritius:

Soweit für heute! Bleib neugierig,
Franziska (handschriftliche Signatur)

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