Aus der Werkstatt

Wochen-Rückblick 2025-30

veröffentlicht: 26.07.2025 · Franziska Köppe | madiko

Zeichnung eines Bunsen-Brenners mit Kolben an einem Stativ, Reagenz-Glas mit Setzling und ein Prisma als Symbole für eine wissenschaftliche Werkstatt. Dazu der Titel der Blog-Serie: Aus der Werkstatt 2025.

Die Themen der Woche: Hitze und Gesundheit – die unangenehmen Auswirkungen am eigenen Laib getestet (nicht zum Nachmachen empfohlen). Energie-Wende mit Schwerpunkt auf das Versorgen mit Wärme und Kälte im unternehmerischen Kontext. WandelMut: Arbeit an einem Handbuch fürs Organisieren von Veranstaltungen, zurück in der Programmier-Werkstatt und ein Lern-Impuls für Halb-Fertiges.

Aus der Werkstatt 2025
[ 2025 Franziska Köppe | madiko ]

Ich schreibe im Blog wenig über Befindlichkeiten. Wenn ich hier Persönliches ausbreite, dann nur, wenn ich es für allgemein relevant halte, um auf ein systemisches Problem hinzuweisen. So ist es auch heute.
Anfang letzter Woche hatte ich mir den Magen verdorben. Eines der Lebensmittel hatte die Hitze nicht überstanden oder fremde Gäste zur Party eingeladen. So ganz weiß ich es nicht, was die Ursache war. Beim Verzehr war es mir nicht aufgefallen. Zehn Tage kämpfte ich mit den Auswirkungen. Nicht schön. Geschwächt davon, dass Magen und Darm alles in kurzen Abständen tags und nachts von sich gaben, schleppte ich mich von einem Tag zum anderen.

Dienstag, Mittwoch dieser Woche fing ich langsam an, feste Nahrung bei mir zu behalten. Gestern fiel ich kurz-zeitig ins Gegenteil und rang permanent mit einem Gefühl von Hunger. Ich kochte mir Kartoffel-Karotten-Lauch-Suppe und gab meinem Bedürfnis nach. Ich hatte einiges an Wasser und Elektrolyten im Körper nachzufüllen. Heute ist der erste Tag, an dem ich mich halbwegs “normal” fühle. klopft auf Holz

So spielte ich unfreiwillig eine der Auswirkungen der Klima-Krise am eigenen Laib durch. Werden wir zukünftig öfter mit verdorbenen Lebensmitteln zu kämpfen haben? Ist das nur der Anfang? Mir ist es Motivation, etwas gegen die fortschreitende Erd-Erwärmung zu tun und meinen Beitrag zu leisten. Daher nicht groß weitere Worte der Einleitung und direkt rein in den Bericht aus der Werkstatt. Wohlan!

Energie-Wende: Wärme & Kälte

Perspektiven für Unternehmen

Am Donnerstag fand eine Info-Veranstaltung der Stadt Stuttgart für Vertreter:innen aus Unternehmen zur kommunalen Wärme-Planung statt. Ich beteiligte mich daran. Dazu unten mehr. Ferner nahm ich den Impuls zum Anlass, den ein oder anderen Aspekt in meinem Wissens-Schatz zu vertiefen. Bevor ich zur Sache komme, lass mich das Thema “Energie-Wende” grob in den Gesamt-Zusammenhang einordnen. Er gerät in der Diskussion gern aus dem Fokus und verrückt die Perspektive.

Der Zusammenhang von Energie-Bilanz der Erde und Unternehmertum

Die globale Energie-Bilanz bezieht sich auf das Gleich-Gewicht zwischen eingehender Sonnen-Strahlung und der Energie, die von der Erde zurück in den Weltraum ausgestrahlt wird. Albedo ist das Maß des Reflexions-Vermögens einer Fläche für diffuse Rück-Strahlung. Sie hängt ab von der Art und Beschaffenheit der Fläche, dem Spektral-Bereich der Strahlung und weiteren Rahmen-Bedingungen. Somit wird der Strahlungs-Haushalt der Erde zum wichtigen Bestand-Teil des Energie-Haushalts unseres Planeten. Lediglich 0,02 % werden von anderen Faktoren beeinflusst.

Im Holozän – also für zirka 11.700 Jahre – blieb die globale Energie-Bilanz stabil. Das Erd-System mit seinen komplexen Prozessen pendelte um einen Null-Punkt. Seit 150 Jahren experimentiert nun der Mensch auf drastische Weise mit diesem planetaren Energie-System. Er reichert Treibhaus-Gase in der Atmo-Sphäre an (Kohlen-Di-Oxid, Methan, Lachgas usw). Er verändert Landschaften, indem er Moore trocken legt, Flussläufe verlegt sowie Straßen, Siedlungen, Industrie-Gebiete und so weiter anlegt. CO2 benötigt 10.000 Jahre, bis es im natürlichen Kohlenstoff-Zyklus des Erd-Systems absorbiert wird. Vereinfacht gesagt: Es bleibt ewig in der Atmo-Sphäre. Daher ist entscheidend, dass wir jedes Gramm sparen.

Denn die Eingriffe des Menschen haben langfristige Konsequenzen. Ändert sich die Energie-Bilanz der Erde, wirkt sich das aus auf die globalen Temperaturen (Erd-Erwärmung) und Klima-Muster (Klima-Wandel). Wir sehen die direkten Auswirkungen der Erd-Erwärmung an Dürren, extremen Hitze-Perioden, Hochwasser, Sturz-Fluten, Überschwemmungen, Wald-Bränden und anderen Extrem-Wetter-Ereignissen. Diese wiederum beeinflussen die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Wasser. Diese Rück-Kopplungs-Effekte zerstören unsere Infrastruktur, Maschinen und Anlagen. Wir müssen sie mit hohem Einsatz wieder aufbauen und verstärken.

Mittelbar sehen wir die Wirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft – etwa durch erhöhte Kosten, den Schaden zu beheben und uns vor der nächsten Umwelt-Katastrophe zu schützen. Die Leistungs-Fähigkeit sinkt, weil wir Menschen mit den klimatischen Auswirkungen oder auch mit dem schmerzlichen Verlust von Hab und Gut kämpfen. Je weiter wir dieses Real-Experiment treiben, desto lebens-feindlicher werden die Bedingungen, unter denen wir heute und zukünftig leben und arbeiten. Es fällt schwer, diese kausale Kette anzuerkennen und uns als Gesellschaft einzugestehen, dass wir selbst die Ursache für unser Unglück sind. Indes: Wenn wir die Ursache sind, können wir es lösen.

Mithin ist klar: Unsere Emissionen müssen auf Null zurück. Und das so schnell wie möglich. Diese Regel-Änderung widerspricht herkömmlicher Wirtschafts-Logik. Es geht nicht darum, das errechnete Rest-Budget voll auszunutzen und sich daran den größten Anteil zu sichern. Gewinner ist, wer sich unabhängig macht von fossiler Energie und unsere Umwelt zu renaturieren vermag. Die Frage ist nicht ob sondern wann wir die Netto-Null erreichen. In ferner Zukunft werden wir bestenfalls Lösungen ergänzen, die uns in die Lage versetzen, das bereits ausgestoßene Kohlen-Di-Oxid aus der Atmo-Sphäre zurück zu holen. Wer auf diesen Ideal-Fall wartet und derweil so weiter agiert wie bisher, hat schon verloren.

Wärme-Wende Deutschland

Mit 30,8 % verursacht die Energie-Wirtschaft den größten Anteil an Treibhaus-Gas-Emissionen. Das waren im Jahr 2024 rund 177 Millionen Tonnen Kohlen-Di-Oxid. Über den Verkehr emittieren wir Deutschen 24,9 . Verarbeitendes Gewerbe und Prozesse der Industrie verursachen 24,8 . Private Haushalte und sogenannte Klein-Verbraucher schlagen mit 18,6 % zu Buche. Zur Vereinfachung lasse ich die weiteren Treibhaus-Gase weg. Denn allein hinsichtlich CO2-Emissionen haben wir genug zu tun in Sachen Struktur-Wandel. Es steht mit 88,2 % in der Umwelt-Bilanz.

Der Verbrauch an End-Energie ist in Deutschland seit den 1990ern nur in geringem Umfang gesunken. Zwar gelingt es uns, mit Energie effizienter umzugehen. Diese Vorteile werden jedoch sofort aufgefressen durch das konstante Wachstum der Wirtschaft und dass wir unseren Konsum steigern. Dass wir 2023 den historisch tiefsten Stand seit der Wieder-Vereinigung verzeichnen, ist den Nachwirkungen der Pandemie COVID-19 und dem Angriff Russlands auf die Ukraine zuzuordnen. Leider nicht geeigneten Maßnahmen zum Klima-Schutz. Es zeigt jedoch auch, dass es möglich ist.

Über die Hälfte der Energie fließt in die Versorgung mit Wärme. Sie wird eingesetzt…

  • als Raum-Wärme (27 %)
  • zur Klimatisierung von Räumen (0,6 %)
  • für Warm-Wasser (5,1 %)
  • Prozess-Wärme (20,7 %)
  • Prozess-Kälte (1,9 %)

Während in der Industrie der Schwerpunkt auf der Prozess-Wärme liegt, liegen die Schwergewichte bei Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und privaten Haushalten auf der Raum-Wärme und bei Letzterem dem Warm-Wasser.

Nur schleppend läuft derzeit die Umstellung. Der Anteil Erneuerbarer für Wärme und Kälte lag 2024 bei 18,1 %. Dominiert wird das Angebot von Bio-Masse (vor allem Holz und Holz-Produkte wie Pellets). Zwei Drittel der Wärme wird darüber bereit gestellt. Weniger als 20 % gewinnen wir aus Solar-Thermie, Geo-Thermie und Umwelt-Wärme.

Soweit die Zahlen für Deutschland und das grobe Bild, wo wir aktuell stehen.

Quellen:
Kohlen-Di-Oxid-Emissionen Deutschland, Stand 2025-05-26, Umwelt-Bundesamt, abgerufen 2025-07-26.
“Endenergie-Verbrauch nach Energieträgern und Sektoren”, Stand 2025-04-25, Umwelt-Bundesamt, abgerufen 2025-07-26.

Wärme-Wende Region Stuttgart

Wie schaut es nun aus für Stuttgart? Tobias Holterbosch vom Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart hatte mich vor zirka 10 Tagen eingeladen. Diese Einladung nahm ich gern an und saß am Donnerstag aus Gründen (siehe oben) vor meinem Bildschirm, statt im Rathaus. Der Ablauf folgte einem konventionellen Konzept von Info-Veranstaltungen.

Nach einem Grußwort von Matthias Pfeiffer (Wirtschaftsförderung Stuttgart), standen folgende Themen und Redner (kein Gendern nötig) auf dem Programm:

  • Wärme-Wende in Stuttgart – Welche Rolle spielen Sie dabei als Unternehmen?
    Dr. Jürgen Görres, Leitung Energieabteilung, Amt für Umweltschutz Stuttgart
  • Erschließen von Netzgebieten – Aktueller Stand und weiteres Vorgehen
    Ulf Hummel, Abteilungsleitung Wärme und Quartiere, Stadtwerke Stuttgart GmbH
  • Transformation braucht Netze – Ausbau & Erneuerung des Strom-Netzes
    Fabian Rathmann, Bereichsleitung Netzbetrieb, Stuttgart Netze GmbH
  • Fern-Wärme für Unternehmen: Wärmewende effizient und nachhaltig
    Malte Sell, Leitung Vertrieb Fernwärme und Wasser, EnBW Energie Baden-Württemberg AG
  • Erfahrungsberichte aus der Praxis
    • Sebastian Gaiser und Christoph Staiger,
      Corporate Real Estate Management, Vector Informatik GmbH
      (Vector Informatik ist ein Groß-Unternehmen aus dem Bereich Software-/Hardware-Entwicklung. Sie nutzen neben Photovoltaik auch GeoThermie und haben zahlreiche Maßnahmen rund um Energie-Autarkie und -Effizienz angestoßen)
    • Wolfgang Rosskopf,
      Geschäftsführer Alfred Kiess GmbH
      (Für den Innen-Ausbauer Alfred Kiess, speziell mit Wolfgang, arbeitete ich vor einigen Jahren. Kiess ist ein spannender, mittelständischer Handwerks-Betrieb. Gemeinsam entwickelten wir Möbel und Innenausbau-Elemente, die eine Klima-Anlage rein über regenerative, mechanisch-chemische Prozesse ersetzen können. Alles im neuen Firmen-Gebäude verbaut. Fragt gern nach! Wolfgang berichtete über dieses und andere Projekte und zum aktuellen Stand. Mehr ist nachzulesen via Nachhaltigkeit bei Kiess)

Abschließend gab es eine größere Runde, in der die Fragen aus dem Publikum aufgegriffen und weiter diskutiert wurden.

Die Vorträge wurden aufgezeichnet. Sobald ich die Links habe, werde ich auf das Thema zurück-kommen.

Was hängen bleibt

Die Veranstaltung war informativ. Die Vorträge der Redner waren gut. Die Moderatorin hielt alles auf freundliche, wertschätzende Weise zusammen. So klischeehaft und konservativ wie die Rollen-Teilung auf der Bühne war der Ablauf. Pausen gab es keine. Volle drei-einhalb Stunden(!) wurden wir am Stück mit Eins-zu-Viele Kommunikation beschallt. Immerhin wurden wir Zuhörer:innen hin und wieder eingebunden – digital via sli.do mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen und Blitz-Umfragen für ein Stimmungs-Bild zu beantworten. Vor Ort kam der ein oder andere Mann zu Wort mit Hand-Mikro.

So ist mir vom Publikum bekannt, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmenden Menschen aus Kleinst-Betrieben waren (1 bis 10 Mitarbeitende). Die restlichen Teilnehmer:innen* verteilten sich gleichmäßig auf kleine (11 bis 50), mittlere (50 bis 250) und große Unternehmen (ab 250 Mitarbeitende).

Mehr als 60% der Teilnehmenden nutzt heute Gas als Haupt-Wärme-Quelle. Bei der Zukünfte-Progrose für den Stand ihrer Wärme-Wende bis 2035 konnte ich mir die Zahlen nicht so schnell aufschreiben. Die meisten Stimmen hatten Wärme-Pumpe und Fern-/Nah-Wärme-Netze. Gas blieb im zweistelligen Bereich stehen. Das fiel dann auch den Vertreter:innen auf der Bühne auf.

Die Zahlen beziehen sich auf die zirka sechzig Leute, die sich an den Umfragen während der Reden beteiligten. Mehr steht hoffentlich in der Doku zur Veranstaltung.

[ * ob außer mir weitere Frauen dabei waren? Ich wage es, zu bezweifeln. ]

Technik im Fokus – und was ist mit der gesellschaftlichen Transformation?

Generell ist mir an der Veranstaltung erneut aufgefallen, dass der Fokus der Energie-Wende ausschließlich auf die Technik und die Ingenieurs-Kunst gelegt wird. Soziale Themen werden komplett ausgeblendet. Ich sehe das als großen Mangel. Es wird ihnen (den Vertretern der Exekutive) noch auf die Füße fallen, wenn sie die gesellschaftlichen Herausforderungen weiter so filtern (Beteiligung statt Dilemma der Bevormundung, Energie-Armut, Verteilungs-Gerechtigkeit, kommunikative Aufgaben usw.)

Diese Einseitigkeit, die enorm anspruchsvolle Aufgabe anzugehen, spiegelt sich in den Förder-Programmen. Sie fokussieren sich auf die technische Realisierung. Das Umsetzen ist wichtig, keine Frage. Die größte Herausforderung in der Transformation indes liegt darin, die Menschen an der Wärme-Wende partizipativ zu beteiligen. In gleichem Maße wie es Ingenieur:innen und Handwerker:innen braucht, so braucht es Expert:innen für Kommunikation und gesellschaftlichen Wandel. Mithin fehlt im Förder-Programm die Unterstützung der Stadt für Social Business. Also die Förderung derjenigen, die in die Firmen und Quartiere gehen, mit den Menschen arbeiten und die Prozesse kommunikativ begleiten. Ein Unternehmer wandte ferner ein, dass viele Handwerks-Betriebe in der Region ohne Nachfolge bleiben. Energie-Berater:innen und Gewerke sind heillos überlastet.

Unbeantwortet blieb die Frage nach Fall-Beispielen aus der Region was industrielle Wärme-Kopplungs-Systeme und Wärme-Pumpen für den gewerblichen Wohnungsbau oder auch Handel, Dienstleister usw. angeht. Stuttgart ist dicht besiedelt. Wo die großen Anlagen aufstellen? Gleichwohl hat der Austausch von Wärme und Kühlung eingesetzt. Einzelne Akteure finden sich, um im Quartier Energie weiterzugeben bzw. sich in der Versorgung mit Leistungen zusammenzutun. Alles zaghaft und nur mithilfe eines engagierten Mitarbeiters oder einer patenten Mitarbeiterin möglich. Es fehlen die über-geordnete Koordination und Moderation seitens Wirtschaftsförderung und Stadt.

Die Aussichten

Trotz meiner Kritik, nehme ich das positive Zeichen mit: Die Verantwortlichen halten am ambitionierten Ziel fest, in Stuttgart bis 2035 auf Netto-Null zu kommen.

Momentan liegen wir im IST-IST-Vergleich direkt auf dem geplanten Transformations-Pfad. Allerdings räumte Dr. Jürgen Görres vom Amt für Umweltschutz ein, dass jetzt die härteste Weg-Strecke bevor steht. Noch zu wenige Unternehmen gingen bisher das Thema Energie-Wende, Schwerpunkt Wärme-Wende an. Das Thema Energie-Effizienz ist für die meisten Unternehmen nun justiert. Einige trödeln hinterher.

Mit dem Umstellen der Wärme und Kälte indes wird es schwerer und langwieriger zu vorzeigbaren Ergebnissen zu kommen. Da die Investitionen hoch sind, warten Inhaber:innen und Geschäftsführer:innen ab. Das zeigte sich in den vielen Fragen der Teilnehmenden zu Planbarkeit und Förderungen. 10 Jahre sind schnell ins Land gegangen. Worauf warten die Leute?

Wer aus der Region ist, dem empfehle ich in Sachen Vorausschau den Blick in den Quartier-Plan. Für alle Stadt-Viertel wird im Kommunalen Wärme-Plan der Stadt Stuttgart aufgelistet, wie das ermittelte Potenzial für Fern-/Nah-Wärme ist und welche Flächen eigen-verantwortlich erschlossen werden müssen. Darin finden sich Ansprechpartner und Förder-Möglichkeiten zur technischen Realisierung.

Mit madiko liege ich leider in einem der Viertel, wo es Schwierigkeiten gibt, von Gas auf Erneuerbare als städtische Lösung umzustellen. Ich halte es so, dass ich in regelmäßigen Abständen meine Vermieterin informiere. Ich kann jederzeit meinen Energie-Lieferanten auf die vollen 100 % Bio-Energie umstellen. (Aktuell liege ich bei 65 % Anteil Bio-Gas.) Meinen Gas-Herd werde ich binnen sieben Jahren in den Ruhestand verabschieden. Hinsichtlich Infra-Struktur indes bin ich abhängig von den Entscheidungen der Eigentümerin.

Schließlich und das als mein Zwischen-Fazit aus der Veranstaltung von Donnerstag:

Mein Eindruck ist, dass die Unternehmen sich jedes für sich mehr oder weniger allein durchwursteln. Es fehlt ein kooperativ-kollaborativer Ansatz der Stadt, der die Branchen, Sektoren und Expert:innen aktiv vernetzt. In der Euphorie der Abschluss-Runde wird davon gesprochen, eine nächste Info-Veranstaltung zu organisieren. Der Schwerpunkt und das Veranstaltungs-Format zeigt, wie altbacken die Konzepte sind: stunden-lange Vorträge am Stück und dann ein wenig bei Häppchen plaudern. Wie soll sich so eine Gemeinschaft der Praxis bilden können?! Wie soll so Aufbruch-Stimmung entstehen? Wie soll sich so der informelle – für die Anwendung essentielle – Wissens- & Erfahrungsaustausch entwickeln, der Basis für eine erfolgreiche, zügige Umsetzung ist? Tja nun.

WandelMut

Aus der Manufaktur der Bewegung und Kooperative

Handbuch fürs Organisieren von Veranstaltungen

Am Dienstag traf ich mich mit der Fach-Gruppe Industrie & Unternehmen der Scientists For Future. Matthias Kramm und Kerstin Schopp (Uni Tübingen) stellten ihr Projekt “Sustainable Conferencing” vor. Geplant ist eine Anleitung zum Organisieren nachhaltiger Veranstaltungen im akademischen Kontext. Ihre Idee ist, Bronze-Silber-Gold-Standards für die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte zu entwickeln.

In unserem Treffen stellten wir Fragen zu ihrem Konzept, gaben Anregungen und überlegten, wie es sich für kleine und mittlere Unternehmen adaptieren ließe. Uns geht es vor allem darum, vorhandene Leitfäden zu bündeln, sie geeignet aufzubereiten und als freies Wissen zur Verfügung zu stellen. Ich stehe dem Projekt beratend zur Seite.

Wieder-Aufnahme der Arbeiten am Portal

Seit dieser Woche bin ich zurück in der Programmier-Werkstatt. Nach der zwei-monatigen Pause, in der ich mich zunächst Kunden-Projekten und dann meinem IT-System widmete, standen Updates an. Sie alle sind reibungslos durchgelaufen. Wir hatten einen kleineren Sicherheits-Vorfall. Wie zügig und professionell dieser gelöst wurde, ist ein Zeichen für die hohe Qualität unseres Teams. Ich bin begeistert. Einen großen Dank für Eure exzellente Arbeit, geschätzte REDAXO-Kolleg:innen!

Ein Stopp auf halber Strecke

Ein Weg, mich für diese Arbeit zu bedanken, ist, mich einzubringen. Soweit es mein rudimentäres Wissen erlaubt, gebe ich Anwender:innen via Slack Tipps. Ich stelle Verständnis-Fragen und rege Verbesserungen an. Ich helfe, Beta-Versionen zu testen. Ab und an kann ich gemeinsam gefundene Lösungen einbauen und gebe sie als pull request zurück an die Entwickler:innen. Letztes Jahr brachte ich mich erstmalig in das Aktualisieren des Cores ein. Ich übernehme das Vendor-Update unserer Icon-Sätze. Ein winziger Teil im Quell-Code, der es jedoch immer wieder in sich hat und recht vertrackt werden kann.

Ich bin seit 2009 Teil der Community und mindestens seit dieser Zeit ist das Font Awesome. Es kommt regelmäßig der Wunsch auf, den Satz auf ein anderes open source set umzustellen. Da der Icon-Satz tief im Back-End des Content Management Systems verbaut ist, sind wir bisher nicht weiter gekommen. So lange alles gut funktioniert, geben wir ihm nicht die Priorität. Es gibt Wichtigeres. Ich könnte dies angehen und die Vorarbeiten leisten. Mein Fokus liegt auf der Entwicklung des Portals für WandelMut und so stelle auch ich diesen Wunsch der Community auf meinem Arbeitszettel zurück.

Von Font Awesome wurde kürzlich die Version 7.0.0 veröffentlicht. Dem Change log nach schien es eine Verbesserung hinsichtlich Lade-Zeiten und wenig Aufwand für mich zu sein. Tja, leider stellten wir beim Einbauen fest, dass unser Kompilierungs-Werkzeug SCSSPHP, mit dem wir das SCSS fürs Back-End zusammen-stöpseln, die neuen Funktionen von SCSS noch nicht kann. Das ist ein größeres Projekt für SCSSPHP, weil für die neue Funktionalität der gesamte Code des Kompilierers überarbeitet werden muss. Und so sind wir in eines dieser typischen Open Source Projekt Themen hereingelaufen: Wir warten auf die Umsetzung der Schnitt-Stelle, bevor wir weitermachen können. Da das Thema bei uns keine Dringlichkeit hat, hoffen wir das Beste.

Ich strebe stets danach, Aufgaben und Projekte abzuschließen. Insofern lerne ich an diesen Beispielen, meinen Perfektionismus abzuschleifen. Meine Aufgabe ist erledigt. Ich greife sie auf, sobald ein neuer Impuls aus der Community kommt. Damit ich zu diesem Zeitpunkt nachvollziehen kann, wo wir stehen, ist eine gute Dokumentation wichtig. Dem soll hiermit ebenso Rechnung getragen sein.

Zuguterletzt

Soweit für heute! Was beschäftigt Dich? Was hat Dir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert? Hast Du Fragen, Anregungen, Wünsche für mich? Ich freue mich weiterhin über Austausch!

Bleib neugierig,
Franziska (handschriftliche Signatur)

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